Ausgabe
54
4. Quartal 2003
" Ich habe zu Hause
ein blaues Klavier |
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Sehr
geehrte Damen und Herren,
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Erster
ELS-Briefband – eine Trouvaille! Das kommentierte Namenregister aller Briefempfänger und sämtlicher in den Briefen genannter Personen umfasst nicht weniger als 65 Seiten und erweist allein durch seine Fülle, welcher Reichtum an größtenteils erstmals dokumentierten Kommunikationsgeflechten erschlossen ist. Die Briefe sind ein zeitgeschichtliches Zeugnis ersten Ranges und darüber hinaus oft von hohem poetischen Rang. Dem 382 Seiten umfassenden Abdruck der Briefe ist ein mit außerordentlicher Sachkenntnis erstellter Kommentar in etwa gleichem Umfang beigegeben, so daß persönliche Bezüge sowie die angesprochenen, literatur- und zeitgeschichtlichen Realia allenthalben dokumentiert und aufgeschlüsselt sind.- Neben den fünf bereits (in acht Einzelvolumen) erschienenen Einzelbänden, die das gesamte poetische Werk der Lasker-Schüler bieten, wird nun erstmals das komplette Briefcorpus veröffentlicht. Das viel beklagte Desiderat innerhalb der Dokumentation und der Erforschung der neueren deutschen Literaturgeschichte wie der Biographie Lasker-Schülers wird in absehbarer Zeit behoben sein, wenn es gelingt, die in der Bergischen Universität Wuppertal angesiedelte Redaktion bis zum Abschluß der editorischen Arbeiten zu erhalten. Else Laker-Schüler:
Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Band 6: Briefe 1893 bis 1913. Bearbeitet
von Ulrike Marquardt. Suhrkamp Verlag Frankfurt/M 2003. 937 Seiten (Subskriptionspreis
124,- €). |
Forum der Kreativen in der ELSG Sarah Kirsch hat ein neues Buch geschrieben mit Prosatexten wie ein Miniatur-Mosaik: „Diese Mauer, auch Antifaschistischer Schutzwall, jetzt nur noch ironisch genannt, kommt von genieren, diese Mauer bewirkt, dass Ypsilon von vornherein und anscheinend für immer die Taube aufm Dach macht. Oh meine wahnsinnige Taube. Fliegt gerade nach Rom.“
...“Das Rote Rathaus klappert elfmal. Wie laut es hier ist. Bevor ich nach Petzow fuhr, hab ich an Gedichten gesessen. Danach ging es turbulent zu, dauernd Feiertage und eingearbeitete Wochenenden, dass der Kindergarten geschlossen ist und ich wenig zum Arbeiten, viel zum Spielen gekommen bin. Max ist sehr freundlich. Heute versammelt er seine Ritterfigürchen und singt einen Satz vor sich hin: ‚Dann wurden alle Bäume grün’.“ – Solche Erinnerungsfragmente aus DDR-Zeiten wechseln ab mit Passagen über den russischen Fürsten Igor wie „Ein altes Lied sagt: Kopf, es ist dir schwer ohne Schultern! Und dir ist auch schwer, Leib ohne Kopf. So war es dem russischen Land schwer ohne Igor.“ Das Igorlied leiht auch dem Büchlein seinen dunklen Titel, hinter Max kann der geneigte Leser den Kirsch-Sohn Moritz erkennen, im Lyriker Ypsilon den Dichter M., während die anderen Personen mit ihren Klarnamen erscheinen, Erich Arendt, Heiner Müller und Christa (Wolf). Sarah Kirsch „Tatarenhochzeit“, DVA, Stuttgart, 73 S., gebd. 16.90 €. ISBN 3-421-05691-9 Gertrud Hanefeld, Komponistin aus Siegen, führt ihren Lyrischen Zyklus von Else Lasker-Schüler „Fliegen die Sterne auf“ mit weiteren Vertonungen nach Texten Hildegard von Bingens am 27. September 2003 in Frankfurt/M im Rahmen der Gedenkstein-Performance „Frauen-Gedenk-Labyrith“ auf. Die Aktion, initiiert von Dagmar von Garnier, widmet inzwischen 430 Gedenksteine einer bedeutenden Frau. Den Stein für Prinz Jussuf von Theben/ELS hat die Schweizerin Agnes Barmettler geschaffen. Helga Koster, Saarlouis, ist in der Anthologie „Unter meiner Haut“ mit einigen Gedichten vertreten. Herausgeber: Kulturamt St. Wendel, ISBN 3-8330-0546-7, € 7,50. Peter Michael Braun hat die Komposition einer fast einstündigen Else-Lasker-Schüler-Oper abgeschlossen. Die Handlung spielt vor etwa 100 Jahren im Berliner Freundeskreis der Dichterin wie Peter Hille und Gerhart Hauptmann. Eine Uraufführung ist einstweilen, leider, nicht in Sicht. Eine Anfrage von Prof. Braun bei der Wuppertaler Oper wurde negativ entschieden. Tina
Stroheker hat rechtzeitig zum XI. ELS-Forum in Wroclaw eine
literarische Polenreise geschrieben - nach dem „Polnischen Journal“
(1998) ihr zweites Buch über das Nachbarland: „Pommes Frites
in Gleiwitz. Eine poetische Topografie Polens“ versammelt feuilletonistische
und poetische Texte zu Orten in Polen, lädt ein zu einer literarischen
Reise von Breslau nach Lublin, von Bad Kudowa nach Danzig, von Warschau
nach Lodz. Ein Denkmal ist ebenso Thema wie eine Pommes-Frites-Bude,
ein See, ein Zimmer, ein Schloß, eine Schiffskajüte, eine
Rikscha ...Die Hardcover-Ausgabe mit 34 Texten verspricht, für
Polen-Kenner und für Polen-‚Neulinge‘ gleicher-maßen
spannend zu werden: Information und Amüsement, alltägliche
Begegnungen und Überraschungen, Porträts polnischer Autoren
und Beschreibungen typisch polnischer Orte wechseln sich ab. In allen
Texten geht es aber auch um existentielle Fragen. Hier schreibt eine
Dichterin mit dem genauen Blick der Kennerin und der Phantasie einer
Freundin. Marion Brandt hat ab Frühjahrsemester 2003 eine Professorenstelle für Literaturwissenschaft am der Universität Danzig erhalten. Die junge Wissenschaftlerin hatte sich in Berlin mit dem Thema "Für eure und unsere Freiheit? Der Polnische Oktober und die Solidarnosc-Revolution in der Wahrnehm-ung von Schriftstellern aus der DDR" habilitiert. Thema ihrer Dissertation war die Lyrik von Gertrud Kolmar. Nach Gabriel Falkenberg ist sie das zweite Mitglied der ELS-Gesellschaft, das in Polen auf einen solchen Lehrstuhl berufen wurde. Almuth Hammer ist Koordinatorin am Sonderforschungsbereich Erinnerungskulturen der Justus-Liebig-Universität Gies-sen. Promoviert hat sie im November 2000 in Gießen, der Titel der Dissertation lautete: „Elemente jüdischer Tradition im Werk von Else Lasker-Schüler und Joseph Roth. Zur Problematik jüdischen Selbstverständnisses im frühen 20. Jahrhundert". Die Arbeit erscheint nun unter dem Titel: „Erwählung erinnern. Literatur als Medium jüdischen Selbstverständnisses. Mit Fallstudien zu Else Lasker-Schüler und Joseph Roth“ in der Reihe "Formen der Erinnerung" im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind die Juden weitgehend in die deutsche Sprache und Kultur integriert. Was aber "Judentum" ausmacht, ist uneindeutig geworden: eine Konfession, eine Nation, eine antisemitische Konstruktion? In dieser Situation greifen deutsch-jüdische Autoren verstärkt auf die jüdische Tradition zurück, nicht zuletzt auf die Bibel. Die Untersuchung zeigt, welche Deutungsmuster die überlieferten Texte für dieses Spannungsfeld bereitstellen. Es wird deutlich, dass Aufklärung und Säkularisierung zu einem tiefgreifenden Bruch in der jüdischen Erinnerung geführt haben. Der Literatur - so weisen die Fallstudien zu Joseph Roth und Else Lasker-Schüler nach - gelingt es, die Herausforderungen der Moderne mit der jüdischen Tradition zu vermitteln und von daher jüdisches Selbstverständnis zu reformulieren. Rosamunde Neugebauer ist der Autorinnen-Name von Rosa v. d. Schulenburg, die eine Habilitationsschrift in der Publikationsreihe der Guernica-Gesellschaft (Band 14) im Verlag VDG, Kromsdorf/ Weimar, veröffentlicht hat, zu der wir gerne gratulieren. Dieses Buch ist soeben erschienen und dürfte zu einem Standardwerk über Zeichnen im Exil werden. Wir werden dieses umfangreich bebilderte Buch in der nächsten Ausgabe ausführlich vorstellen. Rosamunde
Neugebauer "Zeichnen im Exil-Zeichen des Exils?", 527 Seiten,
gebunden, ISBN 3-89739-329-8, € 73,50 In diesem Roman, der in dem gottverlassenen Dorf Kilimatinde in Tanzania spielt, erzählt er eine Geschichte vom Erwachsenwerden, vermittelt über eine „Reise ins Herz der Finsternis“. Hermann Schulz: „Zurück nach Kilimatinde“, 237 S., Carlsen-Verlag, 14,50 € ISBN: 3551581177. |
Vereinsinterna Wir trauern um Arno Wüstenhöfer, der im Alter von 82 Jahren am 19. Juli 2003 in Wuppertal gestorben ist. In dieser Stadt nannten ihn Freunde „Sir Arno“. Der „Hüter des Theaters“, wie ihn Günther Rühle in der FAZ nannte, war ein Prinzipal, wie es sie nicht mehr gibt. Das Theater hat er geliebt, gelebt und so nach dem Krieg in Deutschland mitgeprägt. Als Schauspieler zunächst, als Dramaturg, Regieassistent, Regisseur, Spielleiter, persönlicher Referent von Helmut Henrichs und dann selber Intendant. Zunächst in Lübeck, dann Jahre in Wuppertal und schließlich Bremen. Beide Häuser erlebten mit ihm erfolgreiche Zeiten, die denen, die dabei waren, in Erinnerung bleiben. Arno Wüstenhöfer holte Pina Bausch an die Wupper und Reinhild Hofmann an die Weser. Zu Else Lasker-Schüler hatte er ein besonderes Verhältnis. Als Generalintendant sorgte er für die Aufführungen der „Wupper“ und vor allem auch von „Ichundich“. Das Schauspielhaus wollte er 1966 mit dem Lasker-Schüler-Drama eröffnen, das sie ihrer Geburtsstadt gewidmet hatte. Doch überängstliche Kommunalpolitiker verscho-ben dieses Stück auf den nächsten Tag, weil sie es dem damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke nicht „zumuten“ wollten. Wüstenhöfer, der durch seinen legendären Protest gegen den Bremer Theatertod alle Bühnengrößen der Republik von Minetti über Flimm bis Peymann alarmiert hatte, war Gründungsmitglied der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft im Herbst 1990 und sollte auf Bitten von Initiator Hajo Jahn den Vorsitz übernehmen. Doch nach einer unerwartet kontroversen Grundsatzdiskussion, ob die zu bildende Vereinigung eine jüdische oder eine politische Literaturgesellschaft werden solle, verzichtete der Mann der leisen Töne auf diese Position (die dann Prof. Friedhelm Beiner dankenswerterweise übernahm, der damals Vorsitzender der deutschen Korczak-Gesellschaft war). Wüstenhöfer, der auch zur ELS-Gesellschaft gehalten hat als diese in Schwierigkeiten kam, „war kein Liebling der Medien, wer ihn übersah, betrog sich selbst. Kulturdezernenten holten sich Beulen. Er war, wie heute kaum einer mehr ist: ein Mann von stillem Mut.“ (FAZ, 26.Juli 2003). Reiner Kunze vollendete am 16. August 2003 sein 70. Lebensjahr.
Die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft hat dem Dichter, der an mehreren unserer Aktionen beteiligt war und auch am XI. Forum in Wroclaw teilnimmt, mit einem Gedicht von Ryszard Krynicki gratuliert, der in Breslau ebenfalls dabei ist, und das „wie für den deutschen Kollegen geschrieben sein könnte: Wie schreiben?/ So schreiben, daß der Hungrige/ meine, es sei Brot?/ Hungrigen muß man zu essen geben,/ und schreiben muß man so, daß der Hunger/ nicht vergeblich war. Es waren wunderbare Jahre mit Ihren Werken und Ihrer Unterstützung für die Anliegen der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. Der Hunger war nicht vergeblich. Danke.“ Ernst-Andreas Ziegler, Prof. Dr. h.c. (Slowakische Republik) vollendet am 28. November 2003 sein 65. Lebensjahr. Damit scheidet er als Leiter des Presse- und Werbeamtes der Stadt Wuppertal nach 32 Jahren aus diesem Amt. Das Gründungsmitglied der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft (1990) und Initiator mehrerer deutsch-israelischer Städtepartnerschaften, wird sich als Kommunikationsberater selbständig machen. „EAZ“ arbeitet an einem neuen Buch mit dem Arbeitstitel „Glauwürdigkeit und Zuversicht“. Neue
Mitglieder |
Mails an den Vorstand 1) Ich bin ein junger Komponist
und schreibe z. Z. an meinem 5-teiligen SATOR-Zyklus. Die erste Komposition
(SATOR - Konzert für Klarinette und Orchester) wurde am 28. März
d. J. in Zürich unter meiner Leitung mit grossem Erfolg uraufgeführt.
Im Moment arbeite ich simultan an der zweiten (AREPO - Konzert für
Violine und Orchester) und dritten Komposition (TENET). Die besagte
Kompo-sition TENET für Solo-Sopran und Ensemble ist für Sie
vielleicht von Interesse, denn ich werde vier Gedichte von Else Lasker-Schüler
vertonen. Es sind dies "Weltende", "Versöhnung",
"Leise sagen-" und "Weltflucht". Die vier Stücke
oder Gedichte werden von einem Prolog und einem Epilog umrahmt. Die
genaue Besetzung des Werkes ist: Solo-Sopran, Flöte, Oboe, Klarinette,
Fagott, Trom-pete, Horn, Schlagzeug, Klavier, 2 Violinen, Bratsche,
Cello, Kontrabass. - Die Komposition wird diesen Herbst am 24. Oktober
in Ribeirao Preto (Brasilien) durch das auftraggebende Ensemble "Mentemanuque"
(spezialisiert auf zeitgenössische Musik) uraufgeführt werden.
Weitere Aufführ-ungen sind in Zürich und Brasilien geplant.
Die Komposition ist erst zur Hälfte vollendet, sie wird jedoch
in einigen Wochen abgeschlossen sein. Vielleicht hätten Sie Interesse
an einer Partitur? Sehen Sie zudem die Möglichkeit einer weiteren
Aufführungen (ev. in Zusammenarbeit mit Ihrer Gesellschaft)? Sie
finden übrigens alle Informationen zu meiner Person und Tätigkeiten
im Internet unter: http://www.philip-hefti.ch/ 2) Ich bin eine Doktorandin in Italien und habe die Lyrik Else Lasker-Schülers für meine Doktorarbeit gewählt (Der Titel ist „Musik, Bild, Wort: Mein blaues Klavier von Else Lasker-Schüler."). Ich bitte Sie um einen Gefallen: Ich brauche alle Studien und Dissertationen, die sich mit der Sammlung "Mein blaues Klavier" befassen und, wenn möglich, die Studien und Beiträge über Malkunst und Musik, die sich immer auf diese letzte Sammlung beziehen. Danke für Ihre gefällige Beachtung und Mitwirkung. Mit freundlichen Grüssen. Roberta Anselmi 3)ZUR DISKUSSION GESTELLT ´4) Gedichte von Else
Lasker - Schüler mit Bildern (verlinkt mit der ELSG-Homepage) –
ein K(B)lick lohnt sich. Mit freundlichen Grüßen Inga Schnekenburger:
5) Lieber Hajo Jahn, Herr Wolfgang
Schmidt hat die polnischen Übersetzungen von ELS-Gedichten mit
einem Vorwort vervollständigt und auf seine Homepage gesetzt, wo
sich auch französische und englische Übersetzungen ihrer Gedichten
befinden. Ich glaube, das ist eine gute Arbeit für die Gesellschaft
und die Dichterin. |
Buchtipp Rund 100
D-Mark würde dieser großdimensionierte Prachtband in der
alten Währung kosten, der einen facettenreichen Bilderreigen aus
sieben Jahrhunderten Literatur- und Kunstgeschichte vorstellt: 90 Dichter
und Maler begegnen einander im Kurzporträt, „in der das Porträt
nicht wichtiger als die abgebildete Person ist, die Literatur nicht
die Bildkunst dominiert“ – hier stimmt der Klappentext.
Bei Else Lasker-Schüler wird die von Friederike Schmidt-Möbus
verfasste Biografie illustriert von der Zeichnung „Selbstporträt
als Prinz Jussuf“. Schade, daß der Text wenig kritisch ist
gegenüber den Widrigkeiten, die den Lebensweg von Else Lasker-Schüler
und vielen anderen Emigranten überschattet haben. Kein Wort auch
davon, daß ihre Zeichnungen als „entartet“ 1937 aus
der Berliner Nationalgalerie entfernt worden sind.
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Meldungen der Stiftung Verbrannte und verbannte Dichter/ Künstler Museum
für verfemte Kunst Die Sammlung ist bislang in den beiden Grundlagenwerken „Verfemt-Vergessen-Wie-derentdeckt“ und „Expressive Gegenständlichkeit. Schicksale figurativer Malerei und Graphik im 20. Jahrhundert“ in wesentlichen Teilen dokumentiert. Die Kataloge begleiteten bislang sechs Ausstellungen in der Bundesrepublik – vier weitere sind für 2003/04 vorgesehen - und hatten im In und Ausland ein großes Medienecho. Für die Jahre 2005 oder 2006 sind zudem Ausstellungen in Breslau und Danzig geplant. Die Fördergesellschaft startete mit mehr als 80 Mitgliedern aus dem gesamten deutschen Bundesgebiet. Sammler Gerhard Schneider wurde zum Vorsitzenden gewählt, zwei Persönlichkeiten aus der Industrie, ein pensionierter Naturwissenschaftler und ein Auktionator ergänzen den Vorstand zusammen mit dem Solinger Museumsdirektor Dr. Rolf Jessewitsch. Seit 1999 gibt es zwischen Gerhard Schneider und der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft eine intensive Zusammenarbeit. Die Fördergesellschaft ‚Museum für verfemte Kunst’ versteht sich zunächst als Initiative eines Schrittes, die überdauernden kulturellen Leistungen während der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte ins Bewusstsein zu heben. Damals verbotene und verfolgte Kunst auf allen Gebieten wird für nachfolgende Generationen zu einem Aufruf der Wachsamkeit, die Gefährdung geistiger Freiheit durch keine politische Repression aufs Spiel zu setzen. Deshalb kooperiert die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft/-Stiftung mit der Fördergesellschaft und dem Sammler an einem „Deutschen Zentrum für verfemte (verfolgte) Künste“. Drei Gutachten zur Sammlung Gerhard Schneider kommen zu dem Ergebnis, dass sie neue Blickwinkel auf die Kunst des 20. Jahrhunderts eröffnet sowie ihre Eingebundenheit in politische Kraftfelder und ihren Widerstand gegen sie dokumentiert.
Der Kustos
der Neuen Nationalgalerie, Berlin, Dr. Fritz Jacobi, fordert in einer
Schlussbemerkung seines Gutachtens: „Es sollte alles getan werden,
diese Sammlung in ihrer Gänze zu bewahren und in angemessener Form
der Öffentlichkeit - und das gilt insbesondere für die nach-wachsenden
Generationen und ausländische Besucher, die sich mit deutscher
Kunst und Geschichte vertraut machen wollen – zugänglich
werden zu lassen.“ In der heutigen Zeit knapper öffentlicher
Kassen kann dieses Ziel nur in einer gemeinsamen Anstrengung privaten
und öffentlichen Engagements erreicht werden. |
Termine / Kalendarium Montag, 22. September
2003, 19.30 Uhr Samstag, 27. September,
15 Uhr Sonntag, 5. Oktober,
11 Uhr Sonntag, 12. Oktober
2003, 20 Uhr Montag, 13. Oktober
2003, 9.30 Uhr Montag, 13. Oktober
2003, 17.00 Uhr Weitere Stationen
der Ausstellung: Prag, Nationalbibliothek
ab 17. Oktober 2004 (im Rahmen des XII. Erlse-Lasker-Schüler-Forums
vom 16. – 24. Oktober 2004 – „Manchmal habe ich Sehnsucht
nach Prag“ (Else-Lasker-Schüler). Osnabrück, 2005 (geplant) Kunstgeschichtliches Museum Jerusalem
(geplant) Mittwoch, 15. Oktober
2003, 20.00 Uhr Freitag, 31. Oktober
2003, 11.30 Uhr
Dienstag, 4. November
2003, 19.30 Uhr Mittwoch, 5. November
2003, 20.00 Uhr
Die Autorin des Buchs und
Oscar-gekrönten Mittwoch, 5. November
2003, Staatskanzlei, Mainz, Peter-Altmeier-Allee 1 –
formlose Eröffnung der Ausstellung von Karin Götz „Hommage
á Else Lasker-Schüler“ Tagesordnung:
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www.wir-brauchen-Ihre-Hilfe.de... ...damit
das Zentrum der Verbrannten und verbannten Dichter/Künstler lebendig-konkrete
Formen annimmt, wollen wir das EXIL-ARCHIV im Internet ausbauen. Aber: dazu brauchen wir neben Herzblut und Engagement vor allem – wie immer – die nötigen Finanzmittel. Denn wir wollen die uns und unserer Arbeit bisher verbundene Journalistin und Sozialwissenschaftlerin Ulrike Müller auch als verantwortliche Koordinatorin für das Exil-Archiv (auf Werkvertrag-Basis) gewinnen. Die damit verbundenen Kosten (ca. 20.000 €/p. Jahr für Honorare, PC- und Serverkosten etc.) können von der Gesellschaft jedoch derzeit bei bestem Willen nicht finanziert werden. Wir bemühen uns daher bundesweit um Sponsoren und Geldgeber, aber wir brauchen auch und vor allem SIE und IHRE Unterstützung für ein Projekt, das es in dieser Form bisher noch nicht gibt! Das heisst: WIR BRAUCHEN
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als lebendige Kommunikations- und Informationsplattform zu den Themen
Zensur, Verbrennen und Verbieten von Büchern, Verfolgung und Emigration
von SchriftstellerInnen, KünstlerInnen und anderen Intellektuellen.
Arbeitsinhalte wären dabei u.a. HELFEN SIE UNS MIT IHRER SPENDE! GEMEINSAM KÖNNEN WIR ES SCHAFFEN! DENN: „ES GIBT NICHTS GUTES – AUSSER, MAN TUT ES!“ (Erich Kästner, dessen Bücher 1933 von den Nazis verbrannt worden sind) Für jede Spende (Stichwort: „Exil-Archiv“) die Sie auf das Konto der Else Lasker-Schüler-Stiftung: 90 29 99 bei der Stadtsparkasse Wuppertal (BLZ 330 500 00) überweisen, erhalten Sie von uns selbstverständlich eine Spendenbescheinigung! |
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