Ausgabe 60

2. Quartal 2005

 

 

 

" Ich habe zu Hause ein blaues Klavier
Und kenne doch keine Note.
Es steht im Dunkel der Kellertür,
seitdem die Welt verrohte...."

>

Elses Flitterwochen
in Wuppertals
Herzogstraße 42

>

1945: Tod von
ELS und Kriegsende -
Nach-denken mit
Rolf Hochhuth

> Lyrische Kritik
zum Hitler-Film
> Erfolgsstory
mit „Exil-Archiv

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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder,

von zwei schönen Zufällen möchte ich Ihnen berichten, die so unerwartet sind, daß von höherer Fügung gesprochen werden könnte:
Überraschend stellte sich heraus, daß ausgerechnet in dem Haus, in dem sich seit vier Jahren im 1. Stock das Büro der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft befindet, die Dichterin ihre erste und einzige Wohnung als verheiratete Frau in ihrer Heimatstadt hatte. Herausgefunden hatte das vor bereits einem Jahrzehnt der Wuppertaler Stadtarchivar Uwe Eckardt. Seine damalige regionale Veröffentlichung diente Sigrid Bauschinger als eine Quelle für ihre neue, im Wallstein Verlag erschienene Lasker-Schüler-Biographie (ELSG-brief 56).


Das Haus Herzogstr. 42 in Elberfeld sieht längst anders aus als 1894. Aber hier wohnte die frischverheiratete Else Lasker-Schüler. Im ersten Stock befindet sich das Büro der ELS-Gesellschaft.

Doch obwohl beide Autoren Mitglied der Lasker-Schüler-Gesellschaft sind, war ihnen (und uns) nicht aufgefallen, daß wir im Jahr 2000 einen Büroraum ausgerechnet in dem Haus mieteten, in dem die Künstlerin nach ihrer Heirat am 15. Januar 1894 bis August desselben Jahres mit ihrem Mann eine komfortable Etagenwohnung bezogen hatte, „die aus sechs Zimmern, zwei Mansarden und Kellerräumen“ bestand. Wir hatten das leerstehende Büro zufällig entdeckt, weil sich das Haus in der Nachbarschaft zu dem (erst) 1989 auf Intervention von Heinrich Böll errichteten ELS-Denkmal befindet und die Dichterin an dieser Straße 1869 geboren wurde. So großzügig wie in der Herzogstraße 42 hat Else Lasker-Schüler anschließend in Berlin wohl nur noch kurz wohnen können, wenn überhaupt. Das ehemalige Reichsbankgebäude Elberfeld, in dem das junge Paar vor seinem Umzug in die Hauptstadt wohnte, hatte Aron Schüler, der Vater der Dichterrin, im Zuge eines Grundstückstausches erworben.

Es gibt also in Wuppertal zwei Häuser, die mit Else Lasker-Schüler verbunden sind: Ihr Elternhaus an der Sadowastraße 7, wo sie ihre antisemitisch geprägte Kindheit und Jugend verbracht hat und das in die Literatur eingegangen ist, sowie die Herzogstraße 42. Beide Gebäude sind Mietshäuser in Privatbesitz. Um ein Dichterhaus aus der Sadowastraße 7 zu machen, wie das andere Städte für ihre „großen Töchter/Söhne“ vorbildlich tun und wir das gerne möchten, hat sich Wuppertal nie bemüht.
Wer weiß, vielleicht hat Else Lasker-Schüler ihre geistigen Hände im Spiel gehabt, als wir das Büro in der Herzogstr. 42 bezogen (und von dem wir nicht wissen, wie lange wir es bezahlen können).

Und noch ein zweites erwähnenswertes Ereignis: In der Akademischen Buchhandlung Berlin las Ingrid Bachér im November 2004 aus dem von der ELSG herausgegebenen Buch „Momente in Jerusalem“ ihren Beitrag „Das Verstummen einer nie gehörten Stimme“. Sie war mit anderen Autoren Teilnehmerin des IX. Else-Lasker-Schüler-Forums im März 2001 in Israel gewesen.


Ingrid Bachér

Jeder von ihnen erinnerte dort an einen verstorbenen Dichter. Die Texte der lebenden und der toten Schriftsteller sind in den „Momenten“ veröffentlicht. Nur keine Zeile des jüdischen Autors Ernst Kaiser aus Wien, über den Ingrid Bachér in Jerusalem sprach. „Er lebte“, so schreibt Ingrid Bachér in ihrem Essay, „als Schriftsteller, aber keins seiner Werke ist erhalten geblieben. Sein Schicksal weist auf das von vielen Autoren, deren Werke vernichtet oder nie gedruckt wurden und auf tragische Weise der Vergessenheit anheimfielen.“
Zwar hatte er auf seiner Flucht vor den Deutschen 1938 Hunderte von Manus-kriptseiten mit nach London genommen, wo er im Kühlhaus des Schlachthofes schuftete. „Doch wenn er in sein Zimmer zurückkam, schrieb er. Er hörte nicht auf zu schreiben, das Geschriebene zu verwerfen und wieder neu anzusetzen, besessen davon, sich selber aus dem Schweigen heraus zu holen, aus dem Namenlosen, in das man ihn verbannt hatte. Es war ein Leben in äußerster Armut und Isolation. Er hatte keinen Kontakt mit anderen emigrierten Autoren, konnte noch nichts Abgeschlossenes vorweisen, musste vorerst die Sprache dieses Landes lernen, das ihm Zuflucht bot.“ Nach dem Ende der NS-Diktatur arbeitete er mit seiner Frau Ethna Kaiser-Wilkiens in Rom an der Übersetzung von Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“. Dort lernte Ingrid Bachér den Autor kennen, der bei seinen Versuchen, Verlage für sein Werk zu finden, gescheitert war. Sie las seine Texte und sollte die Manuskripte nach dem Tod des Ehepaars per Post geschickt bekommen, vor allem seinen Roman „Die Geschichte eines Mordes“, der schon von Hermann Broch als „bedeutend“ erkannt worden war. Doch das Paket kam nie an, ging irgendwo „auf dem Weg von England nach Deutschland verloren, oder wurde nie abgeschickt.“ Ingrid Bachér hat jahrelang intensiv danach gesucht. Vergeblich.
Nach der Berliner Lesung knüpften sich neue Beziehungen nach England an. Dadurch konnte Ingrid Bachér eine Kopie des Romanmanuskripts endlich nach 40 Jahren im Nachlass eines Germanisten im Deutschen Literaturarchiv Marbach entdecken und wird nun einen Verlag dafür suchen.
Über den Ausgang dieser fast unglaublichen Geschichte werde ich Sie auf dem Laufenden halten

Herzlich
Ihr Hajo Jahn

Gedenken:
60 Jahre nach der NS-Diktatur
und dem Zweiten Weltkrieg. Das sind zugleich auch sechs Jahrzehnte nach dem Tod von Else Lasker-Schüler am 23. Januar 1945 in Jerusalem. Sie hat die Befreiung nicht mehr miterlebt, die für viele Deutsche der „Zusammenbruch“ war. Wir erinnern am 6. März in Berlin mit Angela Winkler, Ingrid Bachér und dem Mitherausgeber der Tschechischen Bibliothek, Hans Dieter Zimmermann als Moderator, in der Guardini-Stiftung sowie am 24. April 2005 in Wuppertal mit Rolf Hochhuth an diese Ereignisse (siehe Termine). Zudem war die ELS-Gesellschaft bei Veranstaltungen und Rundfunksendungen beteiligt, die in Zusammenhang mit Else Lasker-Schüler standen. Und wir sind Kooperationspartner der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Köln, wo am 29. Mai 2005 Vertonungen von ELS-Gedichten des in USA lebenden Komponisten Willhelm Müllers im Wallraff-Richartz-Museum uraufgeführt werden. Die Festrede zum Leitthema der „Woche der Brüderlichkeit“ hält der Schriftsteller Dieter Wellershoff; Lasker-Schüler-Lyrik rezitiert Gisela Claudius (s. Termine).

Nach-denken in Wuppertal
In Wuppertal, Geburtsstadt von ELS, sind der DGB, ver.di und die Deutsch – Tschechische und Slowakische Gesellschaft unsere Kooperationspartner bei einer Veranstaltung, die am 24. April 2005 um 18 Uhr in der Gemarker Kirche beginnt, wo die Bekennende Kirche ihre „Barmer Synode“ abgehalten hat. Hauptredner ist Rolf Hochhuth.


Dramatiker Rolf Hochhuth

Die amerikanische Sängerin Lisa Cash, deren Eltern einst mit Martin Luther King in den USA für die Gleichberechtigung der farbigen Bürger und gegen den Vietnamkrieg demonstrierten, wird Friedenslieder und Vertonungen von ELS-Gedichten singen, begleitet von der Pianistin Rie Shiikawa vom Deutsch-japanischen Friedenskreis, der an die Opfer der Atombomben erinnert, die 1945 auf Hiroshima und Nagasaki fielen.

Hochhuth ausladen oder mit ihm reden?

Unsere Internetbesucher haben auf der Startseite bereits seit der
Kontroverse um das umstrittene Interview Hochhuths mit der
rechtsreaktionären Zeitung "Junge Freiheit" die Möglichkeit, ihre Meinung
zu veröffentlichen und andere Einstellungen zu lesen, auch aus der Presse
(siehe LINK).

Denn der Dramatiker und Autor des "Stellvertreters" hatte den
Holocaustleugner David Irving einen "Freund" genannt und ihn verteidigt.
Erst am 6. März 2005 hat sich Rolf Hochhuth "beschämt" gezeigt und sich
entschuldigt, und zwar in der ARD-Sendung "Titel, Thesen, Temperamente".
Wir haben ihm in den weiteren Gesprächen über die Veranstaltung mit ihm
erklärt, dass wir diese Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen können,
daß er mit solchen Äußerungen sein Lebenswerk beschädige und wir, wenn wir
denn zusammenkommen sollen, die inhaltlichen Abläufe ändern würden, also
nicht nur seine Gedichte (über Auschwitz) und Texte über Winston Churchill
hören, sondern auch mit ihm diskutieren möchten.
Dann versuchten wir, Paul Spiegel, den Präsidenten des Zentralrats der
Juden, für ein Gespräch mit Herrn Hochhuth zu gewinnen. Zum damaligen
Zeitpunkt lehnte er eine solche Veranstaltung noch ab. Prof. Micha Brumlik
wäre eingesprungen - doch beide Persönlichkeiten mussten auf das Pessachfest
verweisen, das just an diesem 24. April beginnt und für Juden ein so
wichtiges Familienfest ist wie bei den Christen der 24. Dezember.
Nach der Entschuldigung von Rolf Hochhuth hat Paul Spiegel sich in der
ARD-Fernsehsendung zu einem Gespräch mit dem Schriftsteller (an einem
anderen Datum) bereit erklärt. Doch wir hatten inzwischen mit unseren
Partnern vom DGB und der City Kirche Barmen den Leiter des ev. Studienwerks
Villigst, Privatdozent Dr. Klaus Holz als Gesprächspartner für Rolf Hochhuth
gewonnen. Dieses Gespräch wird von dem früheren WDR-Journalisten Heiner
Lichtenstein moderiert.
Wir haben an der Einladung festgehalten, obwohl es einige Proteste von
Mitgliedern gab und sogar einen Austritt. Was uns leid tut. Aber wir halten
Rolf Hochhuth für einen Demokraten. Er ist alles andere als ein Antisemit.
Und er hat Verdienste um die Streitkultur in dieser Republik. Um diese
Streitkultur ist es schlecht bestellt, wenn ausgegrenzt oder verboten wird
statt miteinander zu reden, zu diskutieren.

Alle Interessenten sind eingeladen, am 24. April, 18 Uhr, in die City Kirche
nach Wuppertal-Barmen zu kommen.

Hajo Jahn, 7. März 2005

Vereinsinterner Spiegel

Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky sind die Herausgeber der Kritischen Else Lasker-Schüler-Ausgabe, deren Band 6 „Briefe 1983-1913“ und Band 7 „Briefe 1914-1924“ 2004 im Jüdischen Verlag erschienen sind - ebenso die Neuauflage des „Liebesromans mit Bildern und wirklichen Menschen“ von Else Lasker-Schüler, herausgegeben von Ricarda Dick, die darüber am 10. Juni in Wuppertal zwei Vorträge halten wird (siehe Termine).

Herta Müller erhält den Berliner Literaturpreis 2005. Gleichzeitig ist sie Inhaberin der Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik, die an der FU eingerichtet wird.

Niels Hansen ist 80 Jahre alt geworden. Er war deutscher Botschafter in Israel von 1981 – 1985, „die Zeit des Libanonkrieges mit seinen Greueltaten und den Morden der christlichen Falangen in palästinensischen Flüchtlingslagern, für die die israelische Armee in der Welt und vor allem in Deutschland verantwortlich gemacht wurde. Die diplomatische Isolierung Israels war in vollem Gang. Nur taktvolle Politik gegenüber beiden Seiten konnte einen Rückschlag in den Beziehungen zwischen Israel und der BRD verhindern“, hieß es in einer Würdigung durch Paul Alsberg. Niels Hansen ist Autor eines Hebräisch-deutschen Standardwerks über die Adenauer- und Ben Gurion-Ära.

Neue Mitglieder:
Hans Gaertner, Prag; Dagmar Wehle, Idar-Oberstein; Oliver Stümann, Steinhagen, Tanja Reinhard, Wuppertal.

Forum der Kreativen in der ELSG

Jakob Hessing hat zwar bereits 1987 „Else Lasker Schüler – Ein Leben zwischen Bohème und Exil -1987 im Heyne-Verlag veröffentlicht. Doch obwohl es aktuellere Bücher gibt, wird diese Biographie geschätzt wegen ihrer jüdischen Sichtweise. In diesem Jahr legt er gleich zwei neue Bücher vor: Im Herbst eine Heinrich Heine-Studie („Der Traum und der Tod“) im Wallstein Verlag und den autobiographischen Roman „Mir soll’s geschehen“, der im Berlin Verlag erschien, vorgestellt auf der Leipziger Buchmesse.

Uri Avnery ist in Deutschland populärer als in seiner Heimat Israel. Der Vorkämpfer für einen palästinensischen Staat gibt seinen 1949 auf Hebräisch erschienenen Bestseller „In den Feldern der Philister“ in diesem Jahr in deutscher Sprache im Diederichs Verlag, ISBN 3720525740, heraus.

Milan Uhde hat das Libretto für ein Musical nach einem Thema vom Zolas beruehmten Roman „Nana“ geschrieben. Uraufführung ist am 2. April im Stadttheater Brno (Mestské divadlo Brno).

Lutz Rathenow meldet sich im 15. Jahr des Mauerfalls in „Fortsetzung folgt“ mit einem Sammelband pointiert politischer Gegenwartsprosa: „Aufschwung für Deutschland durch Ausverkauf. Alles muss raus!“ Plutoniumfabrik nach China, überzählige Pappkartons als Sargersatz nach Nordkorea. Im Zentrum stehen Absurditäten des Alltags.
Einfach „Die Fünfzig. Gedichte“ nennt Rathenow seine lyrische Zwischenbilanz im 50. Lebensjahr. 25 Gedichte aus den Endachtzigern in der DDR und 25 neue Gedichte korrespondieren hier miteinander und bilden einen irritierenden Spannungsbogen. „Am Grab / Der Enkel, sehr klein / und gar nicht richtig traurig, / er harkt die Erde über Opa. / Langsam, nicht zu sanft, / vor allem gleichmäßig, so / hat es Großvater immer gern. / Wenn er seinen Rücken kratzt. / Und manchmal, mit dem kleinen Finger, / kitzelt Enkel seinen Opa. So wie immer.“ Mitunter ist eine in sich gehende Verunsicherung zu entdecken, etwa wenn der Autor in „Verfrühte Autobiographie“ bekennt: „Zu früh schreibst du dich zurück. / Lauter Schlüssel, noch mehr Schlösser. / Und du suchst, suchst, welches passt.“
Lutz Rathenow: Fortsetzung folgt. Prosa zum Tage, Landpresse-Verlag 144 S., 14 €; Das RR-Projekt. Texte Töne Trash. Heinz Ratz singt liest spielt Lutz Rathenow. Edition HörZeichen Gerichshain, ISBN 3-934492-15-0, ca. 45 Minuten, 14 €;
Lutz Rathenow: Die Fünfzig. Gedichte, Landpresse-Verlag, 80 S., 13 €.

Anant Kumar, der aus Indien stammt, in Kassel lebt und Deutsch schreibt, legt nach sechs Lyrik- und Prosabänden sein erstes indisch-afrikanisches Epos vor: In der Großstadt Accra entdeckt der Schüler Zeru Abuka jeden Tag etwas Erfrischendes, und an sieben Tagen der Woche erzählt eine Mutter ihrem Sohn eine gefährliche und zugleich duftende Geschichte, die auf den zahlreichen indisch-afrikanischen Mythen und Sagen fußt. - Seine Lesereise hat begonnen.
Zeru. Eine Geschichte für 13- bis 63jährige; 150 Seiten, Wiesenburg Verlag, Schweinfurt.

Nora und Stefan Koldehoff konnten noch rechtzeitig vor Druck ihres Buchs über „die spektakulärsten Kunstdiebstähle der Welt“ den dreisten Raub der Edvard Munch-Gemälde „Der Schrei“ und „Madonna“ aus dem Munch-Museum Oslo in die Schilderung eines ähnlichen Falles aufnehmen:
Zehn Jahre zuvor war aus der Nationalgalerie in Oslo eine andere Version des „Schreis“ gestohlen worden. Das Kölner Autorenpaar Koldehoff hat fünfzehn solcher spektakulären Raubzüge recherchiert, beginnend mit der Entwendung von Leonarda da Vincis „Mona Lisa“ 1911 aus dem Louvre.

Damals wurden ausgerechnet Pablo Picasso und Guillaume Apollinaire als Täter verdächtigt, der Dichter sogar verhaftet. Das Buch, spannend wie ein Krimi, räumt mit der Legende auf, daß exzentrische Millionäre mit den gestohlenen Kunstwerken ihre geheimen Privatsammlungen aufwerten wie etwa mit Goyas in London geraubtem „Porträt des Herzogs von Wellington“. Vielmehr gehe es den Tätern nicht um Kunst, sondern schnöde ums leicht „verdiente“ Geld.
Nora und Stefan Koldehoff „Aktenzeichen Kunst. Die spektakulärsten Kunstdiebstähle der Welt“, DuMont, Köln 2004, 264 Seiten, € 29,90.

Jörg Aufenanger stellt in einer Lesereise durch die Republik seine beiden neuen Bücher vor: „Friedrich Schiller – eine Biographie“ (Artemis & Winkler Verlag) ISBN: 353807190X sowie „Schiller und die zwei Schwestern“ (DTV-Premium) ISBN:3423244461. - Termine s. www.else-lasker-schuler-gesellschaft.de

Hans Dieter Zimmermann ist Autor des im C. H. Beck Verlag erschienenen Buches über „Martin und Fritz Heidegger - Philosophie und Fastnacht“, bei dem vor allem um Fritz Heidegger geht, einem stotternden Bankkassierer, der anders als sein Bruder schon früh gegen die NS-Ideologie Stellung bezog und ein lebenslustiger Mensch war.

Jaromir Konecny: Bei der CD- und Buchempfehlung von & mit Jaromir Konecny wurden im Infobrief 59 die Bezugsquellen vergessen. Sein neuer Roman "In Karin" ist im Ariel-Verlag erschienen und die neue CD "In Karin - live" ist vom Verlag "Der gesunde Menschenversand", Bern, herausgebracht worden: www.buchkatalog.de; -
ariel-verlag.de; ventil-verlag.de und im Buchhandel.

Forschungsstelle Peter Hille
Ab Sommersemester 2005 wird an der Universität Paderborn eine Hille-For-schungsstelle eingerichtet, geleitet von Walter Gödden, Günther Tiggesbäumker und Michael Kienecker. Zudem geht es im 60. Todesjahr Else Lasker-Schülers am 8./9. April 2005 im Westfälischen Literaturmuseum in Nottbeck um die wissenschaftlichen Bemühungen um Hille, Lasker-Schüler u.a. Personen der Berliner Moderne um 1900. Interesse verdienen die Referaten von Doerthe Bischoff, Dorothee Ostmeier (Universität Oregon) und Valentina Di Rosa (Universität Neapel), die sich mit Lasker-Schüler/Hille beschäftigen.

Geiz ist nicht „geil“

Yehuda Amichai, der aus Würzburg stammende große israelische Dichter, hatte seine Mitgliedschaft in der ELS-Gesellschaft damit begründet, daß er die Gedächtniskultur unterstützen wolle, die mit unseren Foren, vor allem jedoch mit dem „Zentrum der verfolgten Künste“ verbunden sei.
Wir können nur vermuten, daß die Mitglieder, die unsere Arbeit mit Spenden unterstützen, ähnlich denken wie der am 22. September 2000 gestorbene Lyriker. Denn entgegen dem umstrittenen Motto eines Wirtschaftsunternehmens ist Geiz eben nicht „geil“, wie der erfolgreiche Werbespruch behauptet. Das zeigt sich bei der bitter notwendigen internationalen Solidarität für die Tsunami-Opfer ebenso wie bei der Unterstützung von Mitgliedern für die ELS-Gesellschaft.

Deshalb danken wir herzlich den Spendern Anne und Jörn Deppen, Großhansdorf; Hannelore Hoger, Hamburg; Peter und Edith Platzek, Jersbek; Rolf u. Heidrun Jessewitsch, Dorothea u. Tilman Koch, Klaus Graeber, Karl und Doris Koehnen, Katharina u. Wilfried Penner, Elisabeth u. Wilhelm-Friedrich Harlandt - alle Wuppertal; Karin Clement, Bonn; Beate Wingenrath, Ratingen; Ingrid Garske, Köln; Beate Saugeon, Nienhagen; Werner Gutdeutsch, Ebersberg; Angela Welzel, Bad Saulgau; Gerburg Ormeloh, Münster; Karola Drews, Gießen; Martina Stroheker, Eislingen; Henriette Fischer, Frankfurt a.M.; Konrad Schily, Witten; Jutta Marina Klöwer, Hemer; Detlef Hensche, Berlin; Wolfgang Fraißl, Bruchsal, sowie Siegfried Palm, Frechen; Mirja Schueller und Blanche Kommerell, Berlin; Britta und Dirk Kruse, Nürnberg.

DER UNTERGANG oder DER MENSCH

Löbliche Leute machen löbliche Dinge.
Einen löblichen Film über Hitler zum
Beispiel.
Über Hitler, den Menschen, löblicherweise.
Wartet ein wenig, ihr werdet es sehen.

Hitler ist nicht vom Himmel gekommen.
Er furzte, er pisste, er schiss und er
gähnte.
Unglaublich. Unglaublich.
Sein Schnurrbart, der machte ihn richtig
berühmt.

Hatte zwei Füsse, in Stiefeln, und ohne. Hatte zwei fuchtelnde Hände, und sanfte.
Unglaublich. Unglaublich.
Sein Mund, der lächelte selten. Und
dennoch.

Er ist nicht aus heiterem Himmel gefallen.
Er wählte sich seine Privatsekretärin
nur weil sie Münchnerin war. Wahrhaftig.
Was doch ein Mensch nicht alles vermag!

Wie höflich er war, sagte sie, die nichts
wusste.
Wie sollte sie auch. Man sprach nicht
darüber:
Und der Film überspringt mirnichtsdirnichts
zwei Jahre:
- hops über Dachau, hops über Auschwitz.

Aus cinematographischen Gründen,
versteht sich.
Er war ein Mensch. Einfach ein Mensch.
Er liebte es in den Bergen zu wohnen.
Ein Adler. Ein Horst. Eine Reinheit der
Luft.

Im Bunker, wie war doch der Arme
verlegen
wenn Sauce auf seine Kleider tropfte.
Er wurde ganz rot vor lauter Beschämtheit.
Unglaublich. Unglaublich.

Er liebkoste ein Kind, der Onkel, der liebe.
Es sagte zu ihm: Onkel Dolfi, komm
spielen!
Doch Onkel war trüb und wollte nicht
spielen.
Was der Mensch zu allem auch fähig sein
soll!

Tuvia Rübner

Filme über Nazis
und den Nationalsozialismus wie „Napola“ oder „Der Untergang“ sind en vogue, seit sich in Deutschland ein oft irritierender Willen zur Unbefangenheit breit macht. Ob das neue Interesse für die Täter-Generation das Geschehen verständlicher macht oder wenigstens Geschichte näher bringt, darf bezweifelt werden. Argwohn ist angesagt, weil falsche Authentizität vorgespiegelt wird. Und an die Qualität von Spielbergs „Schindlers Liste“ reichen die deutschen Filme nicht heran.
Seine Kritik am Untergangsfilm, in dem Bruno Ganz – wie immer mimisch hervorragend - den Diktator spielt und deshalb von der Kritik gefeiert wird, hat Tuvia Rübner lyrisch geäußert. Wir haben das Gedicht auch auf die Homepage www.else-lasker-schueler-gesellschaft.de gestellt.
Der Dichter, geboren 1924, hatte sich als Jugendlicher aus der von der deutschen Wehrmacht besetzten Tschechoslowakei nach Palästina retten können, seine Familienangehörigen starben in Auschwitz.


Tuvia Rübner

Der emeritierte Professor lebt im Kibbuz Merchavia, Israel, ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt sowie der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft.

Buchempfehlung I

Mir soll’s geschehen
Freizeitpark Finnland

Die Dichterin Dorothea Grünzweig lebt nach Aufenthalten in Großbritannien in Südfinnland als freie Schriftstellerin und Übersetzerin von Lyrik. Dort hat sie ihre Gedichtbände „Mittsommerschnitt“ (1997), „Vom Eisgebreit“ (2000) und nun „Glasstimmen lasinäänet“ geschrieben. Ähnlich wie Else Lasker-Schüler spielt sie mit neuen Wortschöpfungen: „Sturzackerzeit“, Schneebedürftigkeit“ oder „Greisbettliegen“ und mit Adjektiven wie „immerfremd“, „schlafschnurrgeschwisterlich“ oder „augenblicklieb“. Und klingt es nicht wie ein aktuelles Echo auf „Es ist ein Weinen in der Welt, als ob der liebe Gott gestorben wär“, wenn es bei Dorothea Grünzweig heißt „Es ist ein Sterben angebrochen“? So wie Else Lasker-Schüler ein Phantasie-Hebräisch erfand, nutzt die deutsche Dichterin in Helsingfors den Charme der fremden Sprache, aber nicht das Schwedische, das ja auch (noch) in dem Zweisprachenland gesprochen wird, sondern das Finnische, das bereits im Titel „Glasstimmen lasinäänet“ anklingt und sich findet in der Zeile „Kellojenkiieli kilisee helisee / kilikatus kimallus / Glas lasi lasienäänet“. Auch erinnert es an „Jussuf von Theben“, wenn Dorothea Grünbaum sich an ihren Vater, einen schwäbischen Pfarrer, wendet als jemand, der erkannte, was geschehen war mit dem Volk seines Gottes und der darum „Verbrennungen im Innern“ erlitten habe. Finnland ist für sie zum poetischen Exil geworden, das sie anfangs noch „Feizeitpark“ nannte, während es in ihrem dritten Lyrikband nun heißt: „Und da wo ich jetzt bin / im Ankommland / sind meine Worte leicht / sind aufgehoben / begann das Schauen“.
Dorothea Grünzweig „Glasstimmen lasinäänet“. Gedichte. Walllstein Verlag Göttingen, 2004, 110 S., € 22,--, ISBN 3-89244-708-X.

Meldungen der Stiftung
Verbrannte und verbannte Dichter/Künstler

Ein Jahr „Exil-Archiv.de“
Über 500 verfolgte Intellektuelle auf mehr als 1000 Seiten online

„Else und Albert“. Unter diesem Titel wurde das einjährige Bestehen des Virtuellen Zentrums der verfolgten Künste in Print- und Onlinemedien - von „Frankfurter Rundschau“ über „Handelsblatt“, taz und „Israel-Nachrichten“ bis zum ZDF - als „Erfolgsgeschichte der Else- Lasker
Schüler-Stifttung“registriert. Albert Einstein, dem vor 50 Jahren verstorbenen Begründer der Relativitätstheorie, sind nicht nur weltweit zahlreiche Veranstaltungen gewidmet. Er ist natürlich auch einer der prominentesten von mittlerweile über 500 verfolgten Intellektuellen und Künstlern, deren Biografien im Internet-Projekt www.exil-archiv.de nachzulesen sind.


Albert Einstein, selbst im US-Exil bespitzelt - ein unbequemer Querdenker

Am 16. Januar 2004 ist das EXIL-ARCHIV ans Netz gegangen als eine zeitgemäße Form der Erinnerungskultur. Kontinuierlich werden seitdem auf den Internetseiten der ELS-Stiftung Lebensschicksale von bekannten und unbekannten Menschen online gestellt, die von den Nazis oder kommunistischen Regimes verfolgt wurden, darunter Dichter wie Hans Keilson, Jürgen Fuchs, der “rasende Reporter" Egon Erwin Kisch, die Malerin Käthe Kollwitz, der Musiker Pablo Casals, Architekten wie Walter Gropius, Regisseure wie Billy Wilder, Sozialforscher wie die Österreicherin Marie Jahoda, Schauspieler wie Peter Lorre oder Politiker wie Vaclav Havel und Willy Brandt. Aber auch verfolgte Kirchenleute wie Max Josef Metzger oder Edith Stein, Jochen Klepper, Paul Tillich und sogar Sportler wie der boxenden Sinti Johann Wilhelm Trollmann.
Beim EXIL-ARCHIV handelt es sich um das Gemeinschaftsprojekt “Virtuelles Zentrum für verfolgte Künste“ der Lasker-Schüler-Stiftung “Verbrannte und verbannte Dichter/ Künstler" und des Museums Baden (Kunstmuseum der Stadt Solingen), wo seit Dezember 2004 die Kunstwerke der “Bürgerstiftung für verfemte Künste mit der Sammlung Gerhard Schneider“ präsentiert werden.
Partnerschaften des “Exil-Archivs“ existieren mit dem Institut für Germa-nistik II der Walter A. Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exil-literatur an der Universität Hamburg, der Aktion Courage/ SOS Rassismus, Berlin/Bonn, und der Guernica-Gesellschaft Karlsruhe. Die Kulturstiftung der Deutschen Bank fördert die Fremdsprachen-Versionen (derzeit in Englisch, künftig auch in Spanisch und Französisch).

Manuskripte bitte an:
ELS-Büro, Herzogstraße 42,
D-42103 Wuppertal
e-mail: redaktion@exil-archiv.de

Auskünfte geben:
Ulrike Müller, Redakteurin, Tel. 0202-946 3867
Hajo Jahn, Vorsitzender der ELS-Stiftung „Verbannte und Verbrannte Dichter/ Künstler", Tel: 0202-30 51 98
Dr. Rolf Jessewitsch, Direktor des Museums Baden, Solingen, Tel.: 0212-25814(0)12

Personalien
Prof. Dr. Christoph Stölzl gehört jetzt dem Kuratorium der ELS-Stiftung „Verbrannte und verbannte Dichter / Künstler“ an. Kulturpolitiker wie er sind seit den Zeiten von Carlo Schmid rar geworden in unseren Parlamenten. Der ehemalige Direktor des Münchner Stadtmuseums und Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums war stellv. Chefredakteur und Feuilletonchef der "Welt" sowie Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin, wo er für die CDU Mitglied und Vizepräsident des Abgeordnetenhauses ist.


Christoph Stölzl

Das PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland existiert weiter. Der langjährige letzte Präsident des „Exil-PEN“, Fritz Beer (94), und sein rühriger Generalsekretär Uwe Westphal hatten ihre ehrenamtliche Tätigkeit mangels Unterstützung aufgegeben. Jetzt bemüht sich eine Gruppe um Aliana Brodmann-von Richthofen (Präsidentin), Chaim Noll (Sekretär), Peter Finkelgruen, Günter Kunert, Guy Stern, Gottfried Wagner und Wolfgang Skwara um einen Neuanfang.

Heinz Rölleke erhielt das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Der Mitherausgeber der Kritischen ELS-Ausgabe, hat sich vor allem als Experte für die Märchen der Brüder Grimm einen Namen gemacht, mehr als 60 Bücher und 300 Aufsätze veröffentlicht

Buchempfehlung II

Barbarei des Vergessen
Als die Gefährten des Odysseus von den Lothophagen bewirtet werden, vergessen sie alles und denken nicht daran, in ihre Heimat zurückzukehren. Mit Gewalt müssen sie aufs Schiff gebracht werden, um die Heimreise fortzusetzen. Dieser Mythos, meint der Jurist, Musiker, Schriftsteller und Ex-Diplomat Manfred Osten, markiere den Beginn einer Geschichte des Vergessens, die die Entwicklung der menschlichen Kultur, die eine des Erinnerns ist, begleitet habe und die heute mit der schwindenden Nachhaltigkeit digitaler Systeme und ihrer vermeintlich unermesslichen Speicherkapazität einen neuen Höhepunkt erreiche.
Der Autor verweist auf Goethe, der dazu aufgerufen habe, der Destruktion des Gedächtnisses entgegenzuwirken und sich zu seiner Zeit auch schon von der Barbarei eines gedächtnislosen Sozialgefüges mit seinen im „Faust“ festgestellten „Orgien des Vergessens“ fast eingeholt wähnte. Im 19. Jahrhundert versuchte die Romantik, durch die Hinwendung zum Mittelalter und zur Volksdichtung das kulturelle Gedächtnis, das teilweise bereits verloren war, zurückzugewinnen, während die ausschließlich an der Zukunft orientierten Ideologien die Weltgeschichte lediglich ökonomisch optimieren wollten – ein Konzept, das seine Geltung grundsätzlich bis zur globalen Wirtschafts-gesellschaft des 21. Jahrhunderts behalten hat. In der Hirnforschung, in der Ge-rontologie und der Gentechnik gewinnt die Erforschung des menschlichen Ge-dächtnisses, des Erinnerns und des Vergessens, ganz neue Dimensionen.
Manfred Osten: „Das geraubte Gedächtnis. Digitale Systeme und die Zerstörung der Erinnerungskultur“, 126 S., Insel Verlag 2004, € 14,80
ISBN 3-458-17231-9.


„Verband deutschsprachiger Schriftsteller in Israel“ nannte sich eine kleine Gruppe Einwanderer in Israel, die aus deutschsprachigen Gebieten stammten. Aus ihren Geburtsländern konnten sie meistens nicht mehr als die Muttersprache mitnehmen, die ihnen aber unter den neuen Umständen kaum dienlich war. Der Spaten eines Handwerkers ist der gleiche in Europa wie im Orient, doch das Wort, das sich verändert, kann sich derart verkapseln, daß es den darum Ringenden ganz zum Verstummen bringt.


Verbandslogo

Eine Tatsache, die schließlich dazu führte, sich durch das gemeinsame Erleben des Verstummenmüssens mit Gleichgesinnten kurzzuschließen und einen Zu-sammenschluß zu bewerkstelligen. Deshalb gründete am 24. März 1975 der 1908 in Mährisch-Ostrau geborene Publizist Meir Marcel Faerber den Verband. Die näheren Umstände hat Faerber, der zum ersten Präsidenten gewählt wurde und dieses Amt bis zu seinem Tod 1993 bekleidete, im Vorwort der Anthologie „Stimmen aus Israel“ (Bleicher-Verlag, Gerlingen) erläutert. - Zweite Präsidentin war vier Jahre lang Margarita Pazi bis 1997. Nach ihrem Tod übernahm der 1929 in Czernowitz geborene Josef Norbert Rudel bis dato das Amt.

Termine

 


Angela Winkler liest ELS-Gedichte

Einladung zur Hauptversammlung
Montag, 21. März 2005, 19.30 Uhr

Gesamtschule Else-Lasker-Schüler,
W.-Elberfeld, E.-Lasker-Schüler-Str. 30

Tagesordnung:
TOP1: Begrüßung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung, Fragen zum Protokoll der JHV 2004, ggf. Ergänzung der Tagesordnung
TOP2: Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden Hajo Jahn über 2004
TOP3: Bericht der Schatzmeisterin Monika Knopp
TOP 4: Bericht der Kassenprüfer
TOP 5: Verschiedenes
TOP 6: Rahmenprogramm: Slam Poet Wehwalt Koslovsky

Änderungen vorbehalten


Wehwalt Koslovsky, Hamburg, ein Star der „Slam Poetry“-Szene

Sonntag, 3. April 2005, 15 Uhr
„Haus Schlesien“,
Königswinter-Heisterbacherrott
Dollendorfer Str. 412

Hajo Jahn (Hrg.) stellt den 6. ELS-Almanach „Zweiseelenstadt“ vor. Lesung und Diskussion.

Freitag 8. - Samstag 9. April 2005
Museum für Westfälische Literatur, Haus Notbeck (Oelde). Beginn 15 Uhr

„Der Prophet und die Prinzessin -
Peter Hille und Else Lasker-Schüler“
Veranstaltet von der Peter-Hille-Forschungsstelle der Universität Paderborn. – Eröffnungsvortrag: Gertrude Cepl-Kaufmann: „Literarisches Leben in Berlin“; „Das frühe Kabarett“ (P. Sprengel), „Peter Hilles Prosagedichte“ (W. Bunzel).Textwerkstatt: Peter-Hille-Forschung heute. „Das Else-Lasker-Schüler-Archiv in Wuppertal“ (Henry Schnei-der); „Die neue Else Lasker-Schüler-Gesamtausgabe“ (Ricarda Dick, Stefan Neumann); „Literaturbühne“; „Neue Interpretationen der persönlichen und literarischen Beziehung“ (Doerthe Bischoff, Dorothee Ostmeier und Valentina Di Rosa); Workshop „Wer war Peter Hillle? – Wer war Else Lasker-Schüler?“
Ausklang mit der Kabarettgruppe „fortepiano“ mit Texten von Peter Hille und Else Lasker-Schüler.

Montag, 18. April 2005,19.00 Uhr
Senftöpfchen-Theater, Köln,
Große Neugasse 2

Else Lasker-Schüler – Vernissage „Gedanken-Bilder“ von Margarete Wohlfahrth; Einführung Hajo Jahn. - Musikalische Lesung mit „Else Töchtern“: Waltraud Weiß, Margit Farwig, Barbara Lorenz und Maria Köchling-Graafen. - Erstaufführung ver-tonter ELS-Gedichte v. Ralph Borchardt, Gesang: Christiane Borchardt.

24. April 2005, 11 Uhr, Art Fabrik
Wuppertal, Bockmühle 16 – 24

90. Jahrestag des Genozids an den Armeniern. Kunst der Erinnerung – Ausstellung Deniz Alt. Musik: Gevorg Dabaghyan, Jerewan; Rezitation: Hartmut Geerken.

Sonntag, 24. April 2005, 18 Uhr
Gemarker Kirche, Zwinglistr. 5
Wuppertal-Barmen .
Gedenkveranstaltung mit
Rolf Hochhuth

60 Jahre nach der Befreiung von der NS-Diktatur, zum 60. Todesjahr von Else Lasker-Schüler und zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen, die in Wuppertal bereits am 1. April 1933 reichsweit am 10. Mai 33 stattfanden.
Am 24. April wird zugleich des 90. Jahrestags des Genozids an den Armeniern gedacht.
Eine Kooperation von ELS-Gesellschaft, DGB, ver.di, Deutsch – Tschechische und Slowakische Gesellschaft sowie Citykirche Barmen.
Musikalisches Rahmenprogramm:
Lisa Cash, Gesang.
Rie Shiikawa, Klavier.


Lisa Cash und Rie Shiikawa

Sonntag, 29. Mai 2005, 18 Uhr
Wallraff-Richartz-Museum, Köln

Uraufführung von Else Lasker-Schüler-Gedichtvertonungen. Den Leitvortrag zur Woche der Brüderlichkeit hält der Schriftsteller Dieter Wellershoff. Rezitation: Gisela Claudius.
Kooperation: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Köln, und Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, Wtal.

Freitag, 10. Juni 2005, 16.00 Uhr
1.) Literarisches Café, W.-Elberfeld
Laurentiusstr. 7, und
2.) 19 Uhr Gesamtschule, Else-Lasker-Schüler-Straße 30, W.-Elberf.
„Bandit in allerhöchstem Schmerz“

Ricarda Dick, Herausgeberin: Vortrag über „Mein Herz. Liebesroman mit Bildern und wirklichen Menschen“ von Else Lasker-Schüler. -Eine Veranstaltung der ELS-Gesellschaft in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal (1) und mit der Gesamtschule Else Lasker-Schüler (2)

 

 
Impressum
Redaktion: Hajo Jahn
Layout: Brendan Botheroyd

Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V.; Herzogstr. 42; D-42103 Wuppertal; Tel: 0202-305198; Fax: 0202-7475433; E-mail: vorstand@else-lasker-schueler-gesellschaft.de.
www.else-lasker-schueler-gesellschaft.de
Vorsitzender: Hajo Jahn; Stellvertreter: Heiner Bontrup; Schatzmeisterin: Monika Knopp; Pressesprecherin: Michaela Heiser; Schriftführerin: Anne Grevé; Beisitzer: Prof. Manfred Brusten, Monika Fey, Dorothee Kleinherbers-Boden, Wolfgang Drost sowie die Autoren Ulla Hahn und Jiri Gruša.
Bankverbindung: Stadtsparkasse Wuppertal, BLZ 33050000, Kontonummer: 968768.
Stiftung „Verbrannte- und verbannte Dichter-/ KünstlerInnen“ – Homepage www.exil-archiv.de; Hajo Jahn (Vorsit-zender), Herbert Beil (Schatzmeister), Dr. Rolf Köster u. Dr. Rolf Jessewitsch. Kuratoriumsmitglieder: Ingrid Bachér, Hans-Dietrich Genscher, Prof. Dr. Klaus Goebel, Annemarie Renger, Ursula Schulz-Dornburg, Jürgen Serke, Prof. Dr. Christoph Stölzl.
Konto: Stadtsparkasse Wuppertal, BLZ 33050000, Kontonummer: 902999.

 
 
 
 
 

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