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Sehr
geehrte Damen und Herren, das
„Zentrum der verfolgten Künste“, das Sie durch Ihre
Mitgliedschaft, aktive Mitwirkung oder Spenden dankenswerterweise unterstützen,
rückt näher: Der Landschaftsverband Rheinland hat mit Stimmen
von SPD, FDP und Grünen einer Beteiligung an der Museumsge-sellschaft
Solingen zugestimmt und eine finanzielle Unterstützung beschlossen
– siehe den folgenden Beitrag.
Die Exponate geben wir als Dauerleihgabe an das Zentrum für verfemte Künste in Solingen. Diese Briefe sollen mit Autographen des Zürcher Thomas Mann-Archivs beim XIII. ELS-Forum im Oktober 2006 in der Schweiz ausgestellt werden. Von
Mark Twain stammt der Satz, dass es idiotisch sei, sieben oder acht
Monate an einem Roman zu schreiben, „wenn man in jedem Buchladen
für zwei Dollar einen kaufen kann“. Wir haben Romane und
Sachbücher über Widerstand und Verfolgung im NS-Staat von
jüdischen Autoren oder Exilschriftstellern nicht ge-kauft, sondern
geschenkt bekommen: Grundstock einer Handbibliothek für das Zentrum.
Spender ist Reinhard Strecker aus Berlin, der als Kind Nazi-Deutsch-land
verlassen musste. Chile wurde sei-ne zweite Heimat. Später arbeitete
er in Shanghai, also in einer anderen Diktatur - Gründe für
ihn, das Projekt eines Zentrums der verfolgten Künste und Intellektuellen
zu unterstützen. Der Erwerb der „Sammlung Serke“ stellt uns vor große Herausforderungen. Auch
deshalb benötigen und hoffen wir auf weitere Spenden respektive
Zustif-tungen für die ELS-Gesellschaft oder die ELS-Stiftung „Verbrannte
und verbannte Dichter und Künstler“. Soll doch das Zentrum
unabhängig sein von „Vater“ Staat, der oft ein Stiefvater
ist. Landschaftsverband Rheinland fördert „Zentrum für verfemte Künste“ „Gut
60 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
sind Maßnahmen, die der Sicherung und öffentlichen Darstellung
der Werke von Opfern und Gegnern der Nationalsozialisten dienen, von
ganz besonderer Bedeutung für das Verständnis unserer heutigen
Gesellschaft. Denn dort, wo immer weniger Zeitzeugen leben, kann eine
möglichst umfassende Sammlung von Werken verfemter Künstler
Grundpfeiler gegen das Vergessen des Leids der Opfer, ihrer Ver-folgung
und ihrer Unterdrückung sein. Dr.
Jürgen Wilhelm (SPD), Vorsitzender
Forum der Kreativen in der ELS-Gesellschaft Josef Tal, Jerusalem, war am 22. Mai 2005 Ehrengast bei der Neueröffnung der Akademie der Künste in Berlin, jener Stadt, aus der er ebenso wie Else Lasker-Schüler von den Nationalsozialisten ver-trieben wurde. „Jetzt erklang Josef Tals Vertonung ‚Mein blaues Klavier’. Udo Zimmermann, der wie viele andere Komponisten ebenfalls Gedichte von Else Lasker-Schüler vertont hat, begrüßt den 95jährigen, und dann: Ein Bassakkord des Klaviers hallt durch den lichten Raum der Akademie, ist der erste Ton im neuen Haus, bevor der Sopran über glasper-lenartigen Klavierläufen ansetzt zu den ersten gesungen Worten an diesem Ort: >Ich/Ich...habe/habe...zu Hause ein blau-es/blaues<, sechsmal beschwört die singende Stimme die Farbe, >Klavier<“ (so Jörg Aufenanger in einem Beitrag für den neuen ELS-Almanach, der im Oktober erscheinen wird).
...hat ein neues Buch veröffentlicht, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch. Der Titel verrät, daß die EMMA-Chefredak-teurin nicht alleinige Verfasserin ist: „Liebe Alice! Liebe Barbara! Briefe an die beste Freundin“. Am Anfang stand eine sehr private Korrespondenz. Nachdem sich die einst Unzertrennlichen aus den Augen verloren hatten, schrieb Barbara Maia nach 40 Jahren den ersten Brief, darin die Frage „Wie war das eigentlich damals?“. Damals, zwischen 1958 und 1964, als die beiden jungen Frauen eng befreundet waren. Die Frage führte zu einem inten-siven Schreibverkehr zwischen Berlin und Köln (2003 – 2004). Es ist nicht nur die kurzweilige Geschichte „einer normal-dramatischen Frauenfreundschaft und des unvermeidlichen Erwachsenwerdens“, sondern auch ein Blick auf die Rock’n’Roll-Ära, des Existenzialismus, der männlichen Heiratsanträge und der weiblichen Fluch-ten: Ein Zeitdokument. (€ 18,90, ISBN 3 462034588). Caroline Tudyka, Autorin, Sängerin und Komponistin, hat in einem Pariser Verlag ihre Arbeit über Else Lasker-Schüler im Exil herausgebracht. Das Buch "L’EXIL D’ELSE LASKER-SCHÜLER" ist zu erwerben über Edition L’Harmattan, 16, rue des Ecoles, 75005 Paris, ISBN 2-7475-1500-1, 12,20 Vereinsinterner Spiegel Neue
Mitglieder: Christiane Rogge, Leichlingen; Claus Flemming,
Wiesba-den; Theo Koll, Berlin; Theresia Schüll-ner, Düsseldorf;
Käthi Schneider, Köln, Maria Köchling-Graafen, Attendorn;
Marlies Steinberger, Leverkusen. ELSG-Personalien Jiri Gruša ist als Direktor der diplomati-schen Akademie in Österreich berufen worden. Der ehemalige Dissident aus der kommunistischen Tschechoslowakei war nach der Wende Botschafter seines Landes erst in Bonn und danach in Wien. Der Autor, der in deutscher Sprache schreibt und seit Jahren dem Vorstand der ELS-Gesellschaft angehört, ist Präsident des internationalen PEN mit Sitz in London. Gerhard
Zwerenz wurde von der Süd-deutsche Zeitung zum 80. Geburtstag
als „verhinderter Weichensteller“ bezeichnet: In der DDR
war der Weg zu einem menschlichen Sozialismus versperrt, im Westen war
ihm die SPD zu wenig sozialistisch. In seinem jüngsten Buch, „Sklavensprache
und Revolte“, das er gemeinsam mit seiner Frau Ingrid verfasst
hat – beide sind Mitglieder der ELS-Gesellschaft -, ist der Autor
in die DDR von 1952 bis 1957 „zurückgekehrt, als er in Leipzig,
dem Zentrum des intellektuellen Unbehagens am Stalinismus“, bei
Ernst Bloch studierte, der aus dem USA-Exil zunächst in die DDR
remigriert war. Die Sklavensprache, in der Bloch gegenüber den
SED-Funktionären lavierte, hat Zwerenz dem Philosophen verziehen
(SZ). G. Zwerenz ist seinem Lehrer in den Westen vorangegangen, als
er sich 1957 den Drangsalierungen der Stasi entzog und nach Westdeutschland
flüchtete, wo er als Schriftsteller ebenso erfolgreiche wie umstrittene
Bücher publizierte. Parteilos saß er von 1994 bis 1998 für
die PDS im Bundestag, den er wenig schmeichelhaft in „Krieg im
Glashaus“ beschrieben hat. Als „verhinderter Weichensteller“
hat er sich „zuletzt bei der Kritik der 'Agenda 2010’ bewährt
(SZ). - Wir gratulieren dem Autor ebenso herzlich wie
Sarah
Kirsch wurde aus Anlass ihres 70. Geburtstag von ihrem Verlag
besonders geehrt. „Glücksblättchen“ heißt
die deko-rative Cover-Malerei, die „Sämtliche Gedichte“
ziert und von ihr mitgestaltet wurde - darin Else Lasker-Schüler
nicht unähnlich. Das „Glücksblättchen“ ist
Talisman für eine volkstümliche Leseausgabe der „poetischen
Landschafterin“, die ihren Dichter-Traum 1996 bei der Verleihung
des Büchner-Preises so formulierte: „Die Lettern, die Wörter
sind Bäume und Landschaften nun. Den Gebilden, welche die Dichter
erschaffen, wohnt deren eigene Körperlichkeit inne.“ Bernhard Rövenstrunck – ein Kompo-nistenporträt von Wolfgang Brandner als Mitschnitt eines Konzertes der Luzerner Musikhochschule im Oktober 2001 auf einer soeben erschienenen CD (www.b-roeven-strunck.de) 'verewigt', lässt keinerlei Zweifel daran, dass Röven-struncks Tonkunst nicht nur ein geistiger sondern ein höchst emotionaler, ja ein Prozess der Sinnenfreude ist. Bester Beweis dafür ist die wunderbare Ver-tonung und deutsche Übersetzung der Gedichte des spanischen Mystikers Johannes vom Kreuz, um nur ein besonders gehaltvolles unter den vielen Beispielen zu nennen. So hofft man gespannt darauf, daß diese oder jene Komposition des 85jährigen - er feierte im März 2005 Geburtstag - auch aufgeführt wird: Die Psalmen Martin Bubers, Gedichte von Else Lasker-Schüler, der 'Überlinger Weihnachtszyklus' oder eben die jüngst entstan-denen Byzantinischen Marienhymnen nach Texten von Kilian Kirchhoff. Gerold Theobald, Wuppertal, hatte am 3. März 2005 die Uraufführung seines Schauspiels „Bruder Molliere“ in Köln. Ebenfalls uraufgeführt wird das Musical „Quo vadis?“ im Rahmen der Antiken-festspiele Trier am 16. Juni d. J.. Theo-bald schrieb Libretto und Songtexte, die von Konstantin Wecker vertont wurden. Bei dem Stück handelt es sich zwar um Nero und die Christen, aber mit durchaus aktuellen Bezügen. Rudolf Dressler, deutscher Botschafter in Tel Aviv, verlässt seinen Posten Anfang September 2005. Er hat damit fünf Jahre die Bundesrepublik in Israel vertreten. Der ehemalige Bundestags-abgeordnete und gelernte Drucker geht in den Ruhestand. Als langjähriges Mitglied hat er uns unterstützt beim ELS-Forum „Die Reise nach Jerusalem“ und zum Ende seiner Amtszeit bei der Vorbereitung der Ausstellung „Liebes- und Musengeschichten. Das fragile Glück im Unglück von Verfolgung und Exil“. Diese Sammlung von Jürgen Serke versuchen wir noch im Jahr 2005 in Jerusalem auszustellen. Brendan
Botheroyd, der dreieinhalb Jahre lang als Assistent des ELSG-
Vorstands gearbeitet und zugleich das Internetprojekt „Exil-Club“
betreut hat, musste diese Tätigkeiten aufgeben, weil die Fördermaßnahme
aus Berlin beendet wurde und unsere Eigenmittel leider nicht ausreichen,
ihn weiter zu beschäftigen. Viele Mitglieder haben ihn durch seine
Arbeit bei den Foren und diversen anderen Veranstaltungen kennen- und
schätzen-gelernt. Wir danken dem jungen Medien-wissenschaftler
für seinen engagierten Einsatz und wünschen ihm alles Gute,
vor allem viel Erfolg bei der Suche nach einer neuen Anstellung. Christian Manteuffel, in Süddeutschland lebend und aus Polen stammend, ist Mitglied der ELS-Gesellschaft und neuer-dings auch der Redaktion der polnischen Zeitschrift für Literatur, Philologie und Kunst, „TEMAT“. Er schreibt: „Chefre-daktor ist Dr. Dariusz T. Lebioda von der Universität Brom-berg. Wir nehmen auch gern Beiträge von deutschen Autoren über Literatur-, Philologie- und Kunst-Themen in beiden Sprachen. Deutsche Manuskripte (auf CD bzw. Disketten oder per Mail) werden ins Polnische übersetzt. Wir suchen ebenfalls gerne Verlage und Redaktionen mit ähnlichem Profil, die mit uns kooperieren möchten.“ Die E-Mail Adressen: temet2004@wp.pl oder christian.man-teuffel@gmx.net“ Wir
trauern um Thomas Kling und Siegfried Palm herz
– brennendes archiv!
Siegfried Palm ist am 6. Juni 2005 im Alter von 79 Jahren gestorben. Der 1927 in Barmen geborene weltberühmte Cellist war auch erfolgreich als Manager: Direktor der Musikhochschule Köln, lntendant der Deutschen Oper Berlin oder als Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Doch Palms Bedeutung liegt in sei-nem „revolutionären Cellospiel, das sich weniger in 'schönem Ton’ und süffigen Cantabile zeigte, als in einer überbordend vitalen Experimentierlust“ (SZ). Mit neun Jahren gab ihm sein Vater Violincello-Unterricht in Wuppertal. Seiner Geburtsstadt blieb er eng verbunden. So wurde er Mitglied der ELS-Gesellschaft, für die er beim VII. Forum ein Konzert der „Theresienstädter Komponisten“ zusammenstellte, bei dem er selbst mitwirkte. Auf
Jubiläum folgt abrupt das Ende Wäre
das Zentrum der verfemten (verfolgten) Künste bereits entsprechend
ausgerüstet, also mit Etat und Personal, wäre es keine Frage,
wo die Nachlässe der deutschsprachigen Schriftsteller aus Israel
aufbewahrt und bearbeitet werden könnten. Buchtipp I Den
Schutzumschlag ziert etwas melan-cholisch ein großes Glas Tee
wie ein Schierlingsbecher. Das Bild erinnert an ein altes holländisches
Stilleben. Die Genea-logie am Anfang und Ende des Buches macht auch
zunächst wenig neugierig auf die fast 470 Seiten mit dem biblischen
Titel „Mir soll’s geschehen“. Aber abwarten und Tee
trinken:
Buchtipp II Wo
die Politik schweigt, spricht die Kunst. Wenn sie sich noch dazu eines
märchenhaften Stils bedient, mit Legenden spielt und trotzdem faktenreich
ist, zugleich aber realistisch, dann wird Marcel Reich-Ranicki eines
Besseren belehrt: Ein Roman wie dieser ist von der ersten bis zur letzten
624.(!) Seite Lesevergnügen pur, das uns Edgar Hilsenrath bereitet.
Und dass hier ein deutscher Jude die Geschichte des ersten „Genozids“
- „Holocaust“ steht auf dem Schutzumschlag - im 20. Jahrhundert
erzählt, die Ausrottung des armenischen, des ältesten christlichen
Volks durch die Türken, erhöht den Reiz dieses Meisterwerks.
Zu
Lesungen in Düsseldorf und Wuppertal kamen viele junge Leute, für
die der Autor Hilsenrath eine Entdeckung ist – ihre El-tern kennen
natürlich seine Romane „Nacht“ (1964) oder „Der
Nazi und sein Fri-seur“ (1971), obwohl er, wie die „Zeit“
schrieb, „wegen seines spöttischen, makabren Umgangs mit
jüdischen Schicksalen verkannt, angegriffen oder auch ignoriert“
wurde. Edgar Hilsenrath: „Das Märchen vom letzten Gedanken“, Roman, Dittrich Verlag, € 24,80 ISBN 3-937717-04-8. Meldungen der Stiftung Verbrannte und verbannte Dichter/Künstler Das
virtuelle Zentrum der verfolgten Künste und Intellektuellen ist
inzwischen auf mehr als 700 Biographien ange-wachsen. Dabei helfen uns
unter ande-rem sachkundige Mitglieder wie Rosa von der Schulenburg,
Lev Berinski oder Hartmut Geerken. Die Kunsthistorikerin von der Schulenburg
arbeitet vorwie-gend über bildende Künstler im Exil. Lev Berinski,
der in Akko, Israel lebt, ist Experte für jiddische Dichter. Erinnerungen an Mynona/ Friedlaender von Hartmut Geerken Der
in Bayern lebende Autor Hartmut Geerken hat sich verdient gemacht um
verfolgte Intellektuelle. Etwa durch die Nachlasspflege von Salomo Friedlaen-der.
Seine autobiographischen Skizzen hat Geerken unter dem Titel „Ich“
(1871-1936) im Aisthesis Verlag heraus-gebracht. Der Philosoph Salomo
Fried-laender, der unter dem Pseudonym Mynona zahlreiche Prosatexte
veröffent-lichte, die zu den aggressivsten des literarischen Expressionismus
zählen, endete 1946 in Paris unter unsäglicher Armut. In den
letzten Kriegsjahren lebte er in ständiger Gefahr, nach Auschwitz
deportiert zu werden. In jener Zeit schrieb Friedlaender/Mynona die
„wichtigsten Werke“ seines auch sonst äußerst
produktiven Lebens: „Das magische Ich“, „Vernunftgewitter“,
„Ich-Helio-zentrum“, „Das Experiment Mensch“,
„Kant und die sieben Narren“, „Ich. Auto-biographische
Skizze“ sind nur einige wenige Titel aus der Zeit des Exils. In
der Autobiographie sind innere Ent-wicklungen und äußere
Begebenheiten miteinander verschlungen, verknotet, aufeinander bezogen
oder hart gegen-einander geschnitten. Dieser Charme der harten Schnitte
zwischen Innen- und Außenwelt macht den Reiz dieser Bio-graphie
aus. Ohne jedes Tabu stellt Friedlaen-der/Mynona sein Sexualleben dar
und zeigt deshalb nur die ersten (unverfänglichen) Seiten seiner
(christ-lichen) Ehefrau. Daneben entdeckt der Leser aber auch den Juden
Fried-laender/Mynona als zeitgenössischen Mystiker atheistischer
Prägung. Immer wieder sind Anekdoten und Charakte-risierungen von
Zeitgenossen einge-flochten, wie z.B. Paul Scheerbarth, Georg Simmel,
Else Lasker-Schüler, Ernst Barlach, Samuel Lublinski, Anselm Ruest,
Alfred Kubin, Herwarth Walden u.v.a.m. – Den Salomo Friedlaen-der/Mynona
der Exilzeit neu entdeckt zu haben, ist Verdienst von Herausgeber H.
Geerken. Man wird dem Autor mit seiner Theorie der „transzendentalen
Empfindung“ und des ‚magischen Ich-Heliozentrums’
als Vordenker von Ru-pert Sheldrake, Jaques Derrida, Ste-phen Hawking
oder Fritz Perls mit seiner Gestalttherapie nicht länger ignorieren
können.
und
gründete 1919 die dem Dadaismus nahestehende Zeitschrift „Der
Einzige“, die er im ersten Jahr ihres erscheinens zusammen mit
Salomo Friedlaender/My-nona herausgab. Als Philosoph und Literaturhistoriker
war Ruest Verfasser von Monographien von Shakespeare und Napoleon I.
sowie Herausgeber der Werke von Julius Bahnsen und anderen. 1933 gelang
ihm die Flucht nach Frankreich. Ein Jahr später rief er gemeinsam
mit dem Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld die „Notgemeinschaft
der deutschen Wissenschaft, Kunst und Literatur im Ausland, Sitz Paris“
ins Leben und wurde deren Generalsekretär. 1939/40 folgte eine
Odyssee durch mehrere Internierungs- lager. Ruest starb nach langer
schwerer Krankheit 1943 in Carpentras/Vaucluse. Das von Hartmut Geerken
bearbeitete Werk war bislang unveröffentlicht und die erste Buchpublikation
von Anselm Ruest Anselm Ruest „Zum wirklichen Individuum. Prolegomena zum Pesonalismus“. Aus dem Nachlass herausgegeben von Hartmut Geerken. Aisthesis Archiv 5, ISBN 3-89528-374-6. Von Hartmut Geerken als Autor erschienen zudem die „25 gesänge zur verherrlichung des genitivs“ unter dem Titel „ogygia vom ende des südens“ (Aisthesis, argonautenpresse). „Ethik der Erinnerung“ Der
Sammelband, auf den wir hier werbend hinweisen, erscheint 60 Jahre nach
der Befreiung vom Faschismus und basiert auf der Tagung ’Ethik
der Erinnerung – Zur Problematik der Vermittlung von Verfolgungs-
und Exilerfahrungen’, die die Arbeitsgemeinschaft “Frauen
im Exil“ in der Gesellschaft für Exilforschung zusammen mit
der Else Lasker-Schüler-Stiftung 2004 in Wuppertal veranstaltet
hat. Die Aufsatzsammlung versteht sich als Beitrag zur Entwicklung eines
didaktisch-methodi-schen Konzepts für die Auseinandersetzung mit
der NS-Vergangenheit, das eine mündige Erinnerungskultur entwickeln
und für die aktuelle Flüchtlingssituation sensibilisieren
soll. Autoren sind u.a. Harald Roth, Dieter Nelles, Barbara Meyer, Ulrike
Schrader, Heiner Bontrup. Gedenken
mit Rolf Hochhuth... Veronica Ferres ist 40 geworden. Die Solingerin hat sich mit viel Elan gegen erhebliche Widerstände und Besserwisser zu einer gefragten und anerkannten Schauspielerin entwickelt. Sie ist – mit Angela Winkler sowie Hannelore und Nina Hoger - Patin des „Exil-Archivs“, des virtuellen Zentrums der verfolgten Künste. Termine Samstag, 9. Juli 2005, 22.00 Uhr, Worms, Festival Jazz and Joy, Andreas-Stift Nina
Hoger liest Else Lasker-Schüler Sonntag, 28. August 2005, 17.00 Uhr, Galerie Janzen, Nordstr. 3, Gevelsberg Vernissage Marlis Glaser „Und ich tauche in die Sterne“, Bilderzyklus zu Gedichten von Else Lasker-Schüler Montag, 19. Sept. 2005, 19.30 Uhr Katholisches Stadthaus, Wuppertal Lautentiusstr. 7 Ausstellung
mit Autographen v. Peter Hille und Else Lasker-Schüler. Künstlerisch
bearbeitet von Theresia Schüllner, Düssel-dorf. Dienstag, 20. September 2005, 20.08 h Wuppertal, Buchhandlung Köndgen, Karlsplatz 3 (Rathausgalerie) Jakob
Hessing, Jerusalem, liest aus sei-nem autobiografischen Roman Mir soll’s
geschehen. Dienstag,
27. September 2005 Der Eintritt beträgt € 14,- für das Konzert, das gefördert wird durch die Arbeitsge-meinschaft literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie von der Kulturstiftung der GEMA..
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