Sehr
geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder,
rechtzeitig
zur Frankfurter Buchmesse erscheint der 7. Else-Lasker-Schüler-Almanach:
„Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag“ ist mehr als eine
Dokumentation des XII. ELS-Forums vom vergangenen Jahr an der Moldau.
Fast alle Texte sind Erstveröffentlichungen oder Wiedergabe von
Diskussionen mit Vaclav Havel, Lech Walesa und Lennart Meri, Autoren
wie Györgi Konrad, Gyögi Dalos, Jirí Gruša, Tomaš
Kafka und Hans Christoph Buch. Andere Beiträge stammen von Hans
Dietrich Genscher, Christina Weiss und Christoph Stölzl, von Vaclav
Maidl, Vera Lustigová, Jaromir Konecny und Lenka Reinerova, der
letzten deutschsprachigen Autorin in Prag. Ein Stück Zeitgeschichte
sind die (Porträt-)“Köpfe einer vergehenden Ge-neration“,
meisterhafte Fotos, die An-drej Reiser während des Forums ausgestellt
hat: Aufnahmen prominenter Literaten. In diesem Buch wird erstmals die
deutsch-tschechische Literatur zueinander in Beziehung gesetzt.
Exemplarisch dafür ist der Beitrag von Jürgen Serke mit dem
Titel „Lebenslust gegen Ideologien“ – hier ein Auszug:
WER DIE ZWEI TOTALITARISMEN des vergangenen Jahrhunderts
überblickt, stößt auf zwei Dichter des Widerstands,
die exemplarisch das Politische verkörpern und zugleich den Genuss
des Lebens. Beide sind sie genuin Dramatiker, Meister des Theaters,
Inszenatoren ihres und anderer Leben, narzistisch, mitreißend
mit ihrer Message. Beide begannen ihren Weg als Sozialisten. Der eine
mit seiner Idee „einer Revolution der Liebe“, der andere
mit seinem Urvertrauen in die Menschlichkeit des Menschen. Die Ideologie
gaben sie auf, ihr Lebensmotto nicht. Beide wurden mit ihren Theaterstücken
weltberühmt und blieben als Menschen in ihren Heimatländern
umstritten. Der eine ist Ernst Toller, 1893 geboren, 1918 Regierungschef
der Münchner Räterepublik, dann Oberkommandierender der Roten
Garden, nach der Niederschlagung des sozialistischen Aufstands fünf
Jahre Festungshaft, in der Zelle Geburt des Dramatikers Toller, dessen
Stücke draußen Furore machen und ihn zum berühmtesten
politischen Gefangenen Deutschlands werden las-sen. Nach seiner Freilassung
wird Ernst Toller zum hartnäckigsten Widersacher Adolf Hitlers,
dessen Gefährlichkeit er von Anfang an erkennt. Für Hitler
wiede-rum ist Toller die Inkarnation des jüdischen Intellektuellen,
des Weltrevolutionärs, den es zu vernichten gilt. 1939 nimmt sich
Toller im amerikanischen Exil das Leben.
DER ANDERE IST PAVEL KOHOUT, geboren 1928 in Prag, der
nach der Befreiung seines Landes Kommunist, Dichter und Diplomat wird,
mit 21 Jahren Kulturattaché an der Botschaft seines Landes in
Moskau.
Ernst Tolller und Christiane
Grautoff
Kohout steigt zum Idol seiner Generation auf. Sie ist
auf ein Leben aus, wie es Kohout dichtet. Nach dem Tode Stalins gibt
es heftige Diskussionen über seine Lyrik. Doch dann ist er mit
den Theaterstücken „Septembernächte“ und „So
eine Liebe“ wieder in den Herzen seiner Altersgenossen. Mit „So
eine Lie-be“ wird er im Westen bekannt, mit „August, August,
August“ 1967 weltberühmt. Nach 1968 hätte ihn das Husák-Regime
gern als Verbündeten gehabt. Doch Kohout schlägt mit Václav
Havel die Schneise zur Freiheit von 1989. Kohout als Hauptinitiator
der „Charta 77“ drinnen und dann draußen im Exil in
Wien.
DIE WENDE VON 1989 BASIERT auf der neuen Gemeinschaft
des Geistes, für die Kohout, Havel und die Charta 77 stehen. Es
ist interessanter-weise die Vorstellung des Martin-Buber-Gefährten
Gustav Landauer, dem diese Überzeugung noch 1919 in München
das Leben kostete: Landauer wurde auf offner Straße erschlagen.
Es ist jener Mann, dessen Überzeugung Ernst Tol-lers erstes Stück
„Die Wandlung“ geprägt hat. Die Überzeugung nämlich,
daß sich die Gesellschaft nur durch Künstler und Intellektuelle
grundlegend verändern lasse. Bei Toller heißt es in dem Stück
schön steil expressionistisch: „Den Weg! Den Weg! –
Du Dichter weise!“
DIE WENDE VON 1989
ZEIGT, daß sich die Lebenslust freispielt und das lebensfeindliche
Prinzip Ideologie auflöst. Ernst Toller aus der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts und Pavel Kohout aus der zweiten Hälfte stehen
exemplarisch für Scheitern und Sieg. Sie gewannen ihre menschliche
Größe erst, als sie sich abwandten von den ideologischen
Spielverderbern: Toller 1924 nach seiner Haftentlassung, Kohout nach
dem Ende des „Prager Frühlings“. Toller verwandelt
sich in die Prota-gonisten seiner frühen Stücke, die mit seiner
Idee vom guten Menschen in der Welt allein stehen. Kohout kehrt zu bürgerlichen
Idealen zurück, die Václav Havel und Jirí Gruša
nie verlassen hatten.
Toller unterläuft in der Weimarer Republik die starren politischen
Fronten, reagiert allergisch gegen Verletzungen der Menschenwürde
und macht die „Ahnung vom tragischen Grund“ zu seinem Thema.
Er schreibt: „Wir alle werden einsam sterben, umgeben von Freunden.
Das ist das tragische Schicksal der Menschen unserer Zeit, die nicht
nur der göttliche Gemeinsamkeit entbehren, die eine Gemeinsamkeit,
wenn sie sich auftun möchte, nie ertragen können. So arm sind
die Menschen in Europa geworden.“
1933, in der Nacht des Reichstagsbrandes stürmen SA-Leute seine
Berliner Wohnung, um ihn umzubringen. Doch Toller befindet sich auf
einer Vortragsreise in der Schweiz. Das Exil hat begonnen. Die 16jährige
Berliner Schauspielerin Christiane Grautoff reist dem fast 40jährigen
nach und wird ihn zwei Jahre später in London heiraten. Die Liebe
ist immer wieder der letzte Halt je-ner widerständigen Dichter,
die Deutschland fallengelassen hat. Die Liebe ist die Kraft, politische
Enttäuschungen zu ertragen.
DER EXILANT TOLLER
GALT IM Ausland als die Verkörperung des „anderen“
Deutschland. Überall, wo deutsche Flüchtlinge Hilfe benötigen,
ist Toller zu finden. Er hat glänzende Kontakte zu den Regierungsstellen
in den USA, England, Norwegen, Schweden und anderen Ländern. Er
verhandelt mit ihnen, rettet Menschenleben, initiiert die Friedensnobelpreis-Kampagne
für Carl von Ossietzky, um den Kranken aus dem KZ zu retten, er
reist kreuz und quer durch die USA und warnt vor Hitler und dem Krieg,
den niemand sehen will. Er sammelt 10 Millionen Dollar, um mit einer
Lebensmittelhilfe den spanischen Bürgerkriegskindern zu helfen.
Doch die Hilfsgüter fallen Francos Faschisten in die Hände.
Er hängt sich in seinem New Yorker Hotel auf.
Der Revolutionär der Liebe sah sich gescheitert. Seine junge Frau,
die ihn, den Depressionsgeplagten, durch die Exiljahre getragen hatte,
war zu Schauspielproben in Kalifornien. Er hatte ihr in all seiner Bedrängnis
ein Leben unter den Grossen der Welt geboten. „Er beschützte
mich und lehrte mich, hinter die Fassaden der Menschen zu sehen“,
erinnerte sie sich später. In der letzten Phase seines Lebens bemerkte
Toller, dass die Welt seiner Warnungen über-drüssig war. George
Grosz erinnert sich: „Bei Toller mussten Telegramme einlaufen
und Reporter erscheinen. Er brauchte das Gefühl des Begehrt- und
Benötigtwerdens“.
BEI SEINER LETZTEN
ÜBERFAHRT von England in die USA erwartet Toller in New York kein
einziger Journalist. Toller mit seinem Mitleid für die Armen und
Verfolgten und seiner Lust am Mondänen reiste in einer Kabine Erster
Klasse, die er sich eigentlich so wenig leisten konnte wie sein Hotelzimmer
am Central Park. Wie sagte er einst hellsichtig: „Wer keine Kraft
zum Traum hat, hat keine Kraft zum Leben.“ Tollers Traum war nach
46 Jahren ausgeträumt.
Soweit Auszüge aus dem Manuskript von Jürgen Serke in diesem
Almanach, dessen Titel ein Else Lasker-Schüler-Zitat ist, entlehnt
einem Brief an den Schriftsteller Paul Leppin.
Hajo Jahn (Hg.):
Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag
7. Else-Lasker-Schüler-Almanach, ca. 540 Seiten, mit Fotos, broschiert,
Peter Hammer Verlag, Euro 19,90 – für Mitglieder € 15,--
(plus Versand)
ISBN 3-7795-0044-2
Schana Tova
Mit den besten Wünschen zum Neuen Jahr für unsere jüdischen
Mitglieder und Freunde verbinden wir die Einladung zur Ausstellung
„Liebes- und Musengeschichten“ in Jerusalem. |
EINLADUNG:
„Zwischen Krieg und Frieden“
Eine Veranstaltung des Museumspädagogischen Dienstes Berlin und
der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem. - Kooperationspartner: Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft-
und Stiftung, Wuppertal, sowie Jerusalem Foundation.
Nach Solingen, Berlin, Breslau und Prag wird die „Sammlung
Jürgen Serke“ erstmals in Israel ausgestellt: Bücher,
Autographen, Fotos und persönliche Exponate prominenter Exilschriftsteller.
Else Lasker-Schüler wird besonders gewürdigt, etwa mit Originalzeichnungen,
die 1937 als „entartet“ aus der Berliner Nationalgalerie
entfernt worden waren.
Wir würden uns freuen, möglichst viele Mitglieder zur Ausstellung
und zu den Veranstaltungen begrüßen zu können!
Freitag,
den 30. September 2005, Konrad Adenauer Konferenzzentrum, Mishkenot
Sha’ananim, Jerusalem
11:30 Uhr – Eröffnung des Veranstaltungszyklus „Zwischen
Krieg und Frieden“ und Ausstellungseröffnung:
„Liebes- und Musengeschichten. Das fragile Glück
im Unglück von Verfolgung und Exil. Die Sammlung Jürgen Serke“:
Otto Schily, Innenminister
der Bundesrepublik Deutschland, Johannes Gerster, Repräsentant
der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem, Jochen Boberg, Direktor des
Museumspädagogischen Dienstes Berlin (MD Berlin), Hajo Jahn, Vorsitzender
der ELS-Gesellschaft und -Stiftung, Wuppertal.
Sonntag,
den 2. Oktober 2005, Konrad Adenauer Konferenzzentrum, Mishkenot
Sha’ananim, Jerusalem
14:00 Uhr – Podiumsdiskussion
„Erinnerung an den 60. Jahrestag des Kriegsendes in Europa
– Konfliktbewältigung heute“:
Monika Beck, Sprecherin des Ständigen Ausschusses der Landesvertretungen
in Berlin; Henryk M. Broder, Spiegel – Autor; Klaus Harpprecht,
Publizist und Schriftsteller; Wolf Kühnelt, Projektleiter „Zwischen
Kriegen und Frieden“, MD Berlin; Gad Lior, Chef des Jerusalemer
Büros Yedioth Ahronoth; Dietrich Willdung, Vorsitzender des Landesverban-des
der Museen zu Berlin. Moderation: David Witzthum, Israel Broadcasting
Authority
16:00 Uhr –
Podiumsdiskussion
„Über den Umgang mit der Vergangenheit -
Wie kann die Verantwortung für Israel weitergegeben werden?“
Otto Schily, Innenminister
der Bundesrepublik Deutschland; Asher Ben-Natan, Botschafter a. D.;
Johannes Gerster, Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung, Jerusalem;
Bernhard Servatius, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Axel Springer
Verlags AG; Shlomo Shpiro, Dozent an der Bar Ilan Universität.
Moderation: Jochen Boberg, Direktor des Museumspädagogischen Dienstes
Berlin
19:00 Uhr –
Lesung
„Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“
Iris Berben liest Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger.
Thilo Krigar, Cello Kooperation mit dem Verlag Hoffmann und Campe.
Iris Berben
Konferenzsprachen: Hebräisch und Deutsch, mit Simultanübersetzung
Wir erbitten Ihre
Zusage
a) für die Eröffnung am Freitag, den 30.9.2005 und/oder
b) für Montag, den 2.10.2005
an:
Konrad-Adenauer-Stiftung, Jerusalem
Tel.: 02 - 5671830
Fax: 02 – 5671831
Email: kasjerus@netvision.net.il
Forum der
Kreativen in der ELS-Gesellschaft
Astrid Freyeisen,
freie Journalistin in Würzburg, ist bei Recherchen für ein
Radiofeature beim Bayerischen Rundfunk auf den vergessenen, damals noch
in Würzburg lebenden Komponisten Norbert Glanzberg gestoßen.
Edith Piaf hatte ihn vor den Nazis in einem Schloss am Mittelmeer versteckt.
Ohne sie hätte der Musiker den Krieg nicht überlebt. Später
feierte die Piaf mit Glanzbergs Kompositionen weltweit Erfolge. Diese
wunderbare Freundschaft schildert Astrid Freyeisen in einem Buch, das
ein beeindruckendes Porträt eines Mannes ist, der dem Irrsinn seiner
Zeit trotzte.
Astrid Freyeisen: Chanson für Edith,
List Taschenbuch,
€ 7,95 – ISBN 978-3-548-60560-9
Arnim Juhre,
Wuppertal, vollendet am 6. Dezember sein 80. Lebensjahr. Der aus Berlin
stammende Jubilar war Autor und Redakteur beim dortigen Evangelischen
Rundfunkdienst, Lektor beim Jugenddienst- und Peter Hammer Verlag, Wuppertal,
und Literaturredakteur beim Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt, Hamburg.
Er hat zahlreiche Bücher geschrieben, Prosa und Lyrik. Seine christliche
Grundeinstellung ist durchgängig; einige seiner Gedichte sind vertont
worden und werden bei einer öffentlichen Veranstaltung am 8. Dezember
2005 ab 19 Uhr in der City-Kirche W.-Barmen vorgetragen.
Jürgen
Serke ist seit Jahren Herausgeber der Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger.
Das Taschenbuch „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“ hat
14 Auflagen im S.-Fischer-Verlag erlebt, Komponisten und Interpreten
angeregt zu Vertonungen und Hörbüchern, Lehrer und Schüler
zu Aktionen, Autoren zu Bühnenstücken. Schulen haben sich
nach der jungen Dichterin benannt, die Serke als die „Anne Frank
der Lyrik“ bezeichnet. Die Neuerscheinung kommt als Hardcover
bei Hoffmann u. Campe heraus und zeigt als Titelbild das poesiealbumhafte
Tagebuch, in das Selma ihre Gedichte schrieb.
Selma Meerbaum-Eisinger (Autor), Jürgen Serke (Hrg.)
„Ich
bin in Sehnsucht eingehüllt“. ISBN: 3-455-04790-4, €
10,00
Rosa von
der Schulenburg wurde mit der Leitung der Kunstsammlung im
Archiv der Akademie der Künste in Berlin beauftragt. Für unser
langjähriges Mitglied, Mitautorin von ELS-Almanach-Ausgaben und
für das „Exil-Archiv“, wahrscheinlich ein Traumjob,
interessanter noch als ihre Dozenturen und Gastprofessuren an diversen
Universitäten im In- und Ausland (zuletzt in Montréal an
der McGill University).
Die Kommission der Akademie hat sich wohl vor allem für sie entschieden,
weil sich die Wissenschaftlerin intensiv mit dem Exil befasst hat. Das
Exil gilt als ein Sammelschwerpunkte des Archivs. Hier finden sich bereits
die Nachlässe der bildenden Künstler Grosz, Heartfield, L.
und H. Grundig, René Graetz, Heinrich Vogeler, Erich A. Bischof
usw., des Jüdischen Kulturbundes, aber auch von Heinrich Mann,
Brecht, Weigel, Hanns Eisler, Anna Seghers, Peter Weiss, Wolfgang Hildesheimer
oder George Tabori.
Sie hatte bereits in den 80er Jahren in der Akademie, sowohl Ost als
auch West, recherchiert, aber was hier alles (jetzt vereinigt) schlummert,
„sind wahre Schätze“. Gleich zu Beginn ihrer neuen
Tätigkeit, für die wir viel Erfolg wünschen, steht erst
einmal der Umzug des größten Teils der ca. 60.000 Werke (plus
40.000 Plakate) umfassenden Kunstsammlung an den Pariser Platz an. Da
wird die Privatdozentin Dr. Rosa v. d. Schulenburg die Sammlung gleich
hautnah kennenlernen.
Elazar Benyoëtz:
„Dieser Dichter kreist gleichzeitig verspielter und ernsthafter
als der Rilke des 'Stundenbuchs’, vor allem aber nüchterner,
nicht als ‚großer Gesang’. Kaum je hebt er den Ton.
Oft klingt es wie ein beiläufiges Sprechen. Und er redet suchend;
nicht als einer, der sicher ist und alles oder auch nur vieles schon
weiß....Dann aber ist Elazar Benyoëtz ein Sprachdenker und
ein Sprachdichter, in dem Sinne jedenfalls, daß er dem Deutschen
entlangdenkt oder –dichtet...“ , so Hans Martin Gauger in
der FAZ am 6.7.2005 über den Autor; der 1937 in der Wiener Neustadt
geboren wurde und als Zweijähriger nach Palästina kam. Er
wuchs mit der hebräischen Sprache auf, publizierte zuerst auf Hebräisch;
seit 1969 schreibt er fast nur deutsch.
Elazar Benyoëtz: "Finden macht das Suchen leichter".
Hanser Verlag
2004, 253 S., geb,19,90€.
Ingrid Bachér
hat sich zum 70. Geburtstag symbolisch ein Geschenk gemacht: Nach ihrem
erfolgreichen Buch “Sieh da, das Alter“ (2003) befasst sich
ihre neueste „Erzählung“ mit einem ganz anderen Thema,
der Liebe. Dabei ist Verrat im Spiel, einerlei wie die Entscheidung
fällt - welche Liebe wird bewahrt, welche ist schon lange verloren,
aufgegeben oder wiedergewonnen? Liebe verlangt nach Vertrauen, aber
gerade dieses erwünschte Doppelgespann erweist sich als Illusion.
Ist der Verrat am anderen erst vollzogen, wenn er offenbart wird oder
war das den anderen Vernichtende gerade seine Geheimhaltung? Liebe –
ein Feuervogel, man versucht ihn zu zähmen, zu verändern,
ein Haushuhn aus ihm zu machen und wundert sich dann, wo der Feuervogel
geblieben ist. Die Autorin Ingrid Bachér wurde 1930 in Rostock
geboren, wuchs in Berlin auf, lebt in Düsseldorf und Italien, schrieb
Hör- und Fernsehspiele, Erzählungen und Romane. 1958 veröffentlichte
sie ihr erstes Buch, gehörte seitdem zur Gruppe 47, wurde Mitglied
des PEN-Zentrums (West) und war 1995/96 deren Präsidentin.
Ingrid Bachér
Zum Geburtstag gratulieren wir der Autorin, die auch
Mitglied des Kuratoriums der ELS-Stiftung Verbrann-te und verbannte
Dichter/Künstler“ ist, besonders herzlich, unterstützt
sie uns doch seit langem tatkräftig bei den Bemühen, ein „Zentrum
der verfolgten Künste“ zu realisieren, weil sie von diesem
Vorhaben überzeugt ist.
Ingrid Bachér
Der Liebesverrat
ISBN 3-937717-15-3, 120 Seiten, gebunden, € 17,80, sFr. 30,60
(Lesung von und mit Ingrid Bachér am 26.10. 2005 in Wuppertal,
Buchhandlung Nettesheim – siehe Termine)
Diese CD mit Else Lasker-Schüler-Gedichtvertonungen
von Galina und Boris Wajchanski, Minsk, ist zu beziehen über das
„Forum für kulturelle Zusammenarbeit Solingen-Minsk e.V.,
Körnerstr. 22, D-42659 Solingen
Vereinsinterner
Spiegel
Neue
Mitglieder: Andrea Rieger, Flensburg; Ilse Richartz, Wuppertal
Schisma
beendet
Nach der Wahl eines neuen Vorstands der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft
am 25. Oktober 1997 war es zu einer kleinen Abspaltung und zur Gründung
des „Else Lasker-Schüler-Haus e.V.“ gekommen, der bald
darauf repräsentative kommunale Räumlichkeiten beziehen konnte,
deklariert als „Else Lasker-Schüler-Haus“, was für
erhebliche Irritationen sorgte, weil die Dichterin dieses Gebäude
nie betreten hat. Ihr Elternhaus in W.-Elberfeld, Sadowastraße
7 , ist dagegen in die Literatur eingegangen, aber von offizieller Seite
mit Missachtung behandelt worden. Es befindet sich inzwischen im Besitz
einer türkisch-deutschen Familie, die sich liebevoll da-rum kümmert.
Allerdings sind die Mieter nicht bereit, daß in dem Haus eine
Gedenkeinrichtung für Else Lasker-Schüler geschaffen wird.
Denn eines unserer Ziele bleibt, dort ein „Dichterhaus“
einzu-richten wie es andere Städte bei ihren „großen
Töchtern/Söhnen“ vormachen. Der „Haus-Verein“
hat sich umbenannt in „Literaturhaus Wuppertal e.V.“, die
Bronzetafel „Else-Lasker-Schüler-Haus“
wurde entfernt. – Wir wünschen dem neuen Verein gutes Gelingen.
Briefe an
die ELSG
Lieber Hajo Jahn, hab gleich nach Empfang des Rundbriefs 61 Herrn Rudel
und Frau Zbeida in Israel geschrieben, das müßte doch zu
machen sein, daß die Nachlässe geordnet werden und nach Marbach
kommen. Ist bekannt, ob Rusia LAMPELS Nachlass dabei ist? Ich er-innere
mich gut an sie und arbeite gerade über sie. Bei welchem Verlag
ist Tilly Boesche Zacharows Buch erschienen? Viele Grüße,
Dr. Deborah Vietor-Engländer, Technische Universität Darmstadt
Antwort:
“Nicht das letzte Wort“, Dokumentation über 30 Jahre
Verband deutschsprachiger Schriftsteller in Israel, Mathilde und Norbert
Boesche Verlag, Berlin-Haifa, Wollankstr 99 13359 Berlin, ISBN 3-923809-83-2.
Stiftung
Verbrannte und verbannte Dichter/Künstler:
„Liebe
als Waffe des Lebens gegen den Tod“ überschrieb
die Deutsche Presseagentur eine Meldung vom 13. 11. 2002, als die Ausstellung
„Liebes- und Musengeschichten. Das fragile Glück im Unglück
von Verfolgung und Exil“ erstmals gezeigt wurde. Anlass war das
X. ELS-Forum im Solinger Museum Baden. Beim XII. Forum im Oktober 2004
machten die Tschechen der deutschen Exilliteratur - Dokumentation den
barocken Kreuzgang der Nationalbibliothek frei: Referenz der „Sammlung
Serke“ . Die Sammlung war 2003/4 in Berlin und in Breslau gezeigt
worden. (Ab 29. 9. 2005 in Jerusalem – s. S. 2.)
Museum Baden, künftiges Zentrum der verfemten (verfolgten) Künste
in Solingen. Eine prägnantere, eingängigere Bezeichnung fehlt
noch. Hier wurde die „Sammlung Serke“ erstmals gezeigt,
hier soll sie ihren permanenten Standort erhalten als zweite Säule
neben der (Bilder) „Sammlung Gerhard Schneider“.
Politiker wie der
frühere polnische Aussenminister Wladislaw Bartoszewski, der deutsche
Innenminister Otto Schily, der ehemalige sächsische Ministerpräsident
Kurt Biedenkopf und – in Prag – die deutsche Kulturstaatsministerin
Christina Weiss unterstützten als Teilnehmer der Foren die Ausstellung
und damit eine etwas Form der Erinnerungsarbeit in Inhalt und Präsentation
als in Berlin. Die „Sammlung Serke“ wurde zwar von der Kritik
gefeiert. Doch aussagekräftiger noch war das Besucherinteresse,
vor allem von jungen Leuten, in Solingen zumal von überraschend
vielen Schul-klassen. Denn eigentlich sind Literaturpräsentationen
für ein Publikum, das kein Fachpublikum ist, ein Horror. Und immer
für den Ausstellungsmacher, der nicht nur die Insider erreichen
will, die Quadratur des Kreises: Originaldokumente, Erstausgaben, Briefe.
Anders ausgedrückt: Papier, Buchstaben, Wörter. Wie macht
man Dichtung in einer Ausstellung sinnlich erfahrbar? Wie man Derartiges
begreifbar macht, so dass der Blick des Besuchers zum Blick ins eigene
Herz wird, das ist die Kunst des Ausstellungsmachers Jürgen Kaumkötter
vom Museumspädagogischen Dienst Berlin, der im Mai 2005 mit der
Ausstellung „Kunst in Auschwitz“ in Berlin erneut gezeigt
hat, daß solche angeblich sperrigen Themen die Menschen anziehen
und sie berühren in einer Weise, wie es bisher nicht für möglich
gehalten wurde.
NEUGIER WECKEN
Hinzu kommt bei der Sammlung Serke der im ersten Satz boulevardmäßige
Titel, der neugierig macht und machen soll: „Liebes- und Musengeschichten“.
Das spricht die Menschen an. Die Inhalte entsprechen der Erwartung:
Lust und Leidenschaft in den Beziehungsgeschichten, Liebesbriefen voller
Erotik.
Diese Sprache ist
international. Trotzdem waren die Veranstaltungsstädte Breslau,
Prag und Jerusalem gezielt ausgewählt worden, denn die überwiegend
jüdischen Künstler kommen auch aus Tschechien oder dem heutigen
Polen. Sie gehören zur gemeinsamen Kultur nicht nur dieser Länder,
waren sie doch im Exil im freien Europa oder in den USA. Und ihre Liebesbeziehungen,
überschattet vom Drama der Verfolgung und Exil, wurde oftmals zum
einzigen Haltepunkt. Von diesen Paarbeziehungen aber wissen wir wenig,
von ihrer Problematik nichts.
VOM WISSEN UND NICHTWISSEN
Obwohl wir doch sonst angeblich alles wissen. Wir wissen was im „Dritten
Reich“ passiert ist. Wir wissen, dass es ein Exil gegeben hat.
Wir wissen, wie Exilanten politisch gedacht haben. Wir wissen, dass
ihr Verhalten eine Kontinuität verbürgt, die unser Land zwischen
1933 und 1945 und noch darüber hinaus nicht gesehen hat. Wir wissen,
was alles zwischen 1945 und 1933 geschehen ist. Aber wir wissen immer
noch zuwenig, was zwischen 1933 und 1945 geschehen ist.
Die Perspektive zwischen 1933 und 1945 ist die Aufgabe, die sich die
Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft gestellt hat. Wir wollen nicht
das Besserwissen derjenigen darstellen, die von heute auf die Geschichte
von damals schauen. Wir wollen die Not und die Bedrängnis derjenigen
zeigen, die damals eine Entscheidung zu treffen hatten und die immer
in Zeiten der Diktatur eine Entscheidung treffen müssen. Sie sind
diejenigen, die im Widerspruch zu einer Diktatur die Kontinuität
von Geschichte bewahren.
HEILIGE SIND ANDERS
Wer in der Kategorie von 1933 bis 1945 denkt, weiß, daß
die Widerständigen immer wieder auf eine Mehrheit setzten, deren
Beistand sie erhofften und den diese Mehrheit aus vielerlei Gründen
nicht geleistet hat. Die Widerständigen waren keine Heiligen. Man
muss sie sich vorstellen mit allen Hoffnungen, Ängsten und Befürchtungen
der Mehrheit. Aber sie haben sich in der Situation, die die Mehrheit
durchaus nachvollziehen konnte, anders als sie entschieden. Was wir
bis heute kennen, sind politische Haltungen der Widerständigen.
Aber politische
Haltungen sind nicht denkbar ohne den privaten Untergrund eines Lebens.
Dieser private Untergrund ist benannt durch die Worte Glaube, Liebe,
Hoffnung. Auf diese Worte antworten die bisherigen Else-Lasker-Schüler-Foren
und die Ausstellung „Liebes- und Musengeschichten, das fragile
Glück im Unglück von Verfolgung und Exil“. Die Ausstellung
wurde bei ihrer ersten Präsentation im Jahre 2000 in Solingen von
der Osnabrücker Kunsthistorikerin Gabriele Uebel gestaltet. An
den weiteren Ausstellungsorten gab ihr der Kunsthistoriker Jürgen
Kaumkötter die Prägung. Sie basiert auf zwei Büchern
von Jürgen Serke: „Die verbrannten Dichter“ (1977)
und „Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene
literarische Landschaft“ (1987). Es handelt sich um einen Teil
der Materialien, die Jürgen Serke zusammentrug, um beide Bücher
schreiben zu können.
Sein Buch „Die verbrannten Dichter“ löste in die Wiederentdeckung
jener Dichter aus, um die sich die ELS-Gesellschaft bemüht. Seit
1977, seit mehr als einem Vierteljahrhundert, sind die Verbrannten Dichter
ununterbrochen auf dem Markt und haben mehrere Generationen begleitet.
Der Jubiläumsausgabe liegt eine CD bei, die auf einer Veranstaltung
des VIII. Forums basiert, mit Rezitationen von Angela Winkler, Otto
Sander und Christian Quadflieg zugunsten der Stiftung „Verbrannte
u verbannte Dichter/ Künstler*.
Das Buch „Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene
literarische Landschaft“, das den Lebens- und Werkspuren von 47
deutschsprachigen Dichtern aus der Tschechoslowakei nachging, war der
Versuch, nach der Verfolgung dieser Autoren durch Nazi-Deutschland und
dem Untergang des Deutschen nach 1945 in der Tschechoslowakei das Vergessen
und Verdrängen aufzuheben.
Das scheint mit
der tschechischen Ausgabe im Jahre 2001 gelungen. Das Medienecho war
durchgehend positiv, nicht selten euphorisch. Die „Böhmischen
Dörfer“ wurden 2002 in der Tschechischen Republik zum „Buch
des Jahres“ gewählt. Der Dichter Arnošt Lustig reihte
Serke am 5. Februar 2002 in der Zeitung „Pravó“ in
die Galerie der klassischen Journalisten Jack London, Egon Erwin Kisch
und Courzio Malaparte ein und meinte, man solle Serke angesichts seiner
Entdeckungsarbeit die tschechische Ehrenbürgerschaft verleihen
und den symbolischen Schlüssel zur Hauptstadt gleich mit. Der 1982
in die Bundesrepublik emigrierte Prager Dichter Jaromir Konecny weist
darauf hin, daß die „Böhmischen Dörfer“
in seinem Heimatland inzwischen zu einem Kultbuch geworden sind.
Die Prager Zeitung „Lidové noviny“ widmete der Ausstellung
in Solingen einen umfangreichen Bericht und bewertete sie mit fünf
Sternen, der Höchstzahl, die sie vergibt.
WIE WAR DAS IM EXIL?
Der deutsche Publizist hat den Tschechen ein Stück nationales Kulturerbe
gerettet, das auch europäisches Kulturgut ist. Serkes Lebensthema
ist das Exil und seine Literatur. Über das Exil wissen wir vieles,
die politischen Hintergründe, die ideologischen. Die ästhetischen
Fragen sind beantwortet. Aber wir wissen sehr wenig, wie die Exilanten
ihr Exil erlebt haben. Darüber gibt es – außer in der
Memoirenliteratur – wenig Auskunft. Die Liebe ist das intensivste
Gefühl unseres Lebens. Diese Privatsphäre des Lebens ist über
alle Jahrhunderte der Kern von Literatur gewesen. Jürgen Serkes
Ausstellung zeigt mit Erst- und Exilausgaben, persönlichen Briefen,
Manuskripten und Fotos, wie Dichter schreibend in Zeiten der Verfolgung
auf ihre Liebe reagieren.
LEBENSLUST ALS KONSTANTE
Die Lust des Lebens, die Lust am Leben ist eine Konstante, die selbst
in schlimmsten Situationen nicht verloren geht. Es klingt fast zynisch:
Aber in der Zeit größter Gefahr und Bedrängnis wird
dieses Gefühl am intensivsten erfahren. Die Literatur, die daraus
erwuchs, erreicht nicht selten ästhetische Vollendung. Und sie
ist selbst dort groß, wo sie scheitert im Nachvollzug jener Brüche
des Lebens, die die Folgen sind einer richtigen ethischen oder politischen
Entscheidung.
Die FAZ urteilte am 13. Dezember 2002 über die Ausstellung: „Einmal
mehr hat Serke der Forschung ein brachliegendes Feld abgesteckt, dessen
nähere Beackerung reiche Erträge verspricht.“
ERINNERN IST WICHTIG
Aber diejenigen, die noch eine Erfahrung von der Zeit vor 1945 haben,
werden immer weniger. Erinnerung läuft über das vermittelte
Wissen. Und das vermittelte Wissen, so es einen Wert haben soll, findet
nur bei denjenigen Anklang, deren Lust für dieses Wissen geweckt
wird.
Die Foren suchten
diese Lust zu wecken. Mit Literatur von Else Lasker-Schüler, die
ihren Weg in die Musik findet. Mit Lyrik der verbrannten Dichter, gelesen
von Hanna Schygulla, Angela Winkler, Veronica Ferres, Mario Adorf oder
Topsy Küppers, Udo Samel, Hannelore und Nina Hoger. Mit der Kinderoper
„Brundibár“ und Bildern der Künstler aus Theresienstadt.
Mit Podiumsdiskussionen, Zeitzeugen in Schulen, Workshops, Internetprojekten
und Popmusikkonzerten als Referenz an die „Urmutter aller Hippies“,
Else Lasker-Schüler.
VISION WIRD REALITÄT
Mit dem „Zentrum der verfolgten Künste“ können
wir auf eine Vision verweisen, die ein Gedenken im Auge hat, das über
museale Vorstellungen hinausgeht. Ein solches Zentrum, das ohne die
Exilliteratur undenkbar wäre, würde nicht nur uns schmücken,
sondern auch die Mäzene, die zur Realisierung beitragen. Und nicht
zuletzt die Widerständigen, die im Kampf gegen den Totalitarismus
gestorben sind und die durch unser Erinnern wieder ihr Leben zurückgewännen.
Deshalb wollen wir die „Sammlung Serke“ für das Zentrum
erwerben und so für die Öffentlichkeit dauerhaft sichern.
Hajo Jahn
* „Die verbrannten Dichter“, aktualisierte, erweitere Neuauflage,
Beltz u. Gelberg, mit eingelegter CD vom VIII. ELS-Forum „Dann
kreiste zurück die Jahrhundertuhr“: Angela Winkler, Otto
Sander und Christian Quadflieg lesen Texte von Else Lasker-Schüler,
Albert Ehrenstein, Max Herrmann Neisse, Ivan Goll, Jakob Haringer und
Carl Einstein, Moderation: Jürgen Serke. - Benefizaufnahme zugunsten
der ELS- Stiftung „Verbrannte und verbannte Dich-ter/Künstler.
Buchhandelspreis € 16,90; für Mitglieder über Else-Lasker-Schüler-Büro:
€ 13,-- plus Versandkosten.
Neues
vom Exil-Archiv (www.exil-archiv.de):
- rund 800
Biografien über Intellektuelle aus 42 Ländern
- Sprachversionen
in deutsch, englisch, französisch und spanisch (in Vorbereitung:
tschechisch und polnisch)
- Über
45 Mitarbeiter- und AutorInnen (darunter Schriftsteller, Journalisten,
Wissenschaftler, Musiker und Übersetzer).
- Aktuelle
Kooperationen bestehen mit: der Tschechischen Bibliothek, dem
Bates-College/ Maine/ USA sowie der Arb. Stelle Biografieforschung
an der Uni Mainz.
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Termine
Donnerstag,
29.September 2005, 19.30h
Katholisches Stadthaus Wuppertal-Elberfeld, Laurentiusstr. 7
„Der Prophet und die Prinzessin“ Tagebuch einer
Künstlerfreundschaft
Eine Textcollage aus Werken, Briefen und Dokumenten
von Peter Hille und ELse Lasker-Schüler, zusammengestellt von Walter
Gödden.
Rezitation: Studiobühne Paderborn unter der Leitung von Dr. Wolfgang
Kühnhold. - Finissage der Ausstellung von Theresia Schüllner,
Düsseldorf, zu Autographen von Peter Hille und Else Lasker-Schüler.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der ELS-Gesellschaft und Stiftung
"Verbrannte und verbannte Dichter".
Sonntag,
2. Oktober, 10.30 Uhr
Katholische Kirche St. Barbara, Bismarckstr. 104, Moers-Meerbeck
Ausstellungseröffnung
„Macht Euch die Erde untertan“ – Bilder und Skupturen
von Horst Meister; Rezitation Almut Grytzmann.
Meister
Freitag,
7. Oktober 2005, 20.00 Uhr
Forum Rex, Kipdorf 29, Wuppertal-Elberfeld
„In
Karin. Geschichte eines Ge-schlechterkampfes. Literarisches Kabarett
mit Jaromir Konecny. Die Süddeutsche Zeitung hat den Exilanten
aus Prag einen „tschechischen Karl Valentin“ genannt, und:
„Die politisch-historische Dimension ist es, die Konecny als Diamant
aus dem Haufen von Kieselsteinen hervor-scheinen lässt“.
Sonntag,
9. Oktober 2005, 11.00 h
Frauencafé Pulheim, Venloer Straße
„Elses
Töchter“ – musikalische Lesung mit Vertonungen von
Else Lasker-Schüler-Texten und der Vernissage „Gedanken-Bilder“
von Margerethe Wohlfarth. Moderation: Waltraud Weiß.
Montag,
17. Oktober 2005
Rabanus Maurus Gymnasium Mainz
117er Ehrenhof 2 ( gegenüber der Christuskirche)
Hartmut Borchers spricht Gedichte und liest aus dem Leben von Else Lasker-Schüler.
Inhalt: Kurze biographische Texte sowie
Ouvertüre, Chaos, Weltflucht, Weltende, Sinnenrausch, Orgie, Frühling,
Meinlingchen, Eros, Tibetteppich, Hyazinthentraum, El Banaff, Mein blaues
Klavier, Trieb u.a.
Die musikalische Begleitung steht noch nicht fest.
Beginn 20 Uhr
Eintritt frei
Sonntag,
23. Oktober 2005, 11.30 h
Schloß Heessen, Hamm
Dichtung
und Musik zum 60. Todesjahr der Dichterin Else Lasker-Schüler
Hajo Jahn liest seine mit Petra Urban verfasse ELS-Biografie aus dem
Buch „Momente in Jerusalem“.
Musikalisches Rahmenprogramm: ELS-Gedichtvertonungen von P. Hindemith
u. Herwarth Walden mit Dorothee Ueter, Gesang, und Ursula Gärtner,
Klavier.
Mittwoch,
26. Oktober 2005, 20.00 h
Buchhandlung Nettesheim, Wuppertal-Elberfeld, Herzogstr. 29
Ingrid Bachér
liest aus ihrem neuen Buch „“Der Liebesverrat“. Eine
Gemeinschaftsveranstaltung mit der ELSG und dem „Haus der Bücher“.
Dienstag,
8. November 2005, 19.30 h
Auslandsgesellschaft NRW
Steinstr. 48, Dortmund. Lesung:
„Manchmal
habe ich Sehnsucht nach Prag“ heißt der neue Else-Lasker-Schüler-Almanach,
vorgestellt vom Herausgeber und Mit-Autor Hajo Jahn.
Sonntag,
20. November 2005, 11.30 h
Museum Baden, Solingen, Wuppertaler Str. 160
„Unser Weg durch die Nacht"
Eine Ausstellung zum Ende der Nazidiktatur vor 60 Jahren, gestaltet
von der Bürgerstiftung für verfemte Künste“ mit
der Sammlung Gerhard Schneider: Eine Präsentation mit vielen bislang
nicht gezeigten Kunstwerken – mit Akzentsetzungen, die den Besuchern
diesen „Weg durch die Nacht“ nachhaltig vor Augen führen,
in Anlehnung an einen Essaytitel der Gertrud von Le Fort.
Sonntag,
20. November 2005, 15.00 h
ART-Fabrik, Bockmühle 16-24, Wuppertal:
„Die große Postpaketgeschichte“ von Guido Sauer nach
Kindergeschichten u. Märchen von Josef Capek. Eine Aufführung
des „Unmöglichen Theaters“ für Besucher von 4
Jahren bis unbegrenzt. Kooperation von ELS- und Deutsch-tschechischer
und Slowaki-scher Gesellschaft.
Mittwoch,
23. November 2005, 19.00 h
Staatskanzlei Mainz, P.-Altmeier-Allee
Verleihung des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises
Rheinland-Pfalz. |
Donnerstag,
8. 12. 2005, 19 h
Gemeindesaal Gemarker Kirche, Zwinglistr. 5, Wuppertal-Barmen
Hommage zum 80. Geburtstag des Publizisten Arnim Juhre. Einige seiner
Gedichte sind vertont worden und wer-den bei dieser Veranstaltung vorgetragen,
die von der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft in Kooperation mit
der Gemarker Kirche (City Kirche Barmen) mit Freunden und Wegbegleitern
ausgerichtet wird. Musik: Lisa Cash und Rie Shiikawa; die Autoren Karl-Otto
Mühl, Hermann Schulz und Ernst-Andreas Ziegler lesen aus Juhre-Werken.
Laudatio: Prof. Klaus Goebel „Arnim Juhre in der theologischen
Werkstatt – biographische Anmerkungen“. Die Veranstaltung
ist öffentlich.
Impressum
Redaktion: Hajo Jahn Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft
e.V. Herzogstr. 42; D-42103 Wuppertal
Tel: 0202-305198; Fax: 0202-7475433; vorstand@else-lasker-schueler-gesell-schaft.de.
www.else-lasker-schueler-gesellschaft.de
Vorsitzender: Hajo Jahn; Stellvertreter: Heiner Bontrup; Schatzm.:
Klaus Otto ; Pressesprecherin: Michaela Heiser; Schriftführerin:
Anne Grevé; Beisitzer: Prof. Manfred Brusten, Monika Fey,
Dorothee Kleinherbers-Boden, Wolfgang Drost sowie die Autoren
Ulla Hahn und Jiri Gruša. - Bankverbindung: Sparkasse Wup-pertal,
BLZ 33050000, Konto: 968768.
Stiftung „Verbrannte-
und verbannte Dichter-/ KünstlerInnen“
www.exil-archiv.de. Vorstand:
Hajo Jahn, Herbert Beil, Dr. Rolf Köster und Dr. Rolf Jessewitsch.
– Kuratorium: Ingrid Bachér, Hans-Dietrich Genscher,
Prof. Dr. Klaus Goebel, Annemarie Renger, Ursula Schulz-Dornburg,
Jürgen Serke, Prof. Dr. Christoph Stölzl.
Konto: Stadtsparkasse Wuppertal, BLZ 33050000, Kontonummer: 902999.
Redaktion Exil-Archiv:
Ulrike Müller
Telefon: 0202 – 946 38
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