Ausgabe 62
4. Quartal 2005

 

Ich habe zu Hause ein blaues Klavier
Und kenne doch keine Note.
Es steht im Dunkel der
Kellertür,
seitdem die Welt verrohte.... “

Info-Archiv





ELSG-brief

 


7. ELS-Almanach „Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag“
- mehr als eine Dokumentation des XII. Forums

Jerusalem-Ausstellung
der Sammlung Serke Eröffnung am 30.9.05

 


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder,
rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse erscheint der 7. Else-Lasker-Schüler-Almanach: „Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag“ ist mehr als eine Dokumentation des XII. ELS-Forums vom vergangenen Jahr an der Moldau. Fast alle Texte sind Erstveröffentlichungen oder Wiedergabe von Diskussionen mit Vaclav Havel, Lech Walesa und Lennart Meri, Autoren wie Györgi Konrad, Gyögi Dalos, Jirí Gruša, Tomaš Kafka und Hans Christoph Buch. Andere Beiträge stammen von Hans Dietrich Genscher, Christina Weiss und Christoph Stölzl, von Vaclav Maidl, Vera Lustigová, Jaromir Konecny und Lenka Reinerova, der letzten deutschsprachigen Autorin in Prag. Ein Stück Zeitgeschichte sind die (Porträt-)“Köpfe einer vergehenden Ge-neration“, meisterhafte Fotos, die An-drej Reiser während des Forums ausgestellt hat: Aufnahmen prominenter Literaten. In diesem Buch wird erstmals die deutsch-tschechische Literatur zueinander in Beziehung gesetzt.
Exemplarisch dafür ist der Beitrag von Jürgen Serke mit dem Titel „Lebenslust gegen Ideologien“ – hier ein Auszug:

WER DIE ZWEI TOTALITARISMEN des vergangenen Jahrhunderts überblickt, stößt auf zwei Dichter des Widerstands, die exemplarisch das Politische verkörpern und zugleich den Genuss des Lebens. Beide sind sie genuin Dramatiker, Meister des Theaters, Inszenatoren ihres und anderer Leben, narzistisch, mitreißend mit ihrer Message. Beide begannen ihren Weg als Sozialisten. Der eine mit seiner Idee „einer Revolution der Liebe“, der andere mit seinem Urvertrauen in die Menschlichkeit des Menschen. Die Ideologie gaben sie auf, ihr Lebensmotto nicht. Beide wurden mit ihren Theaterstücken weltberühmt und blieben als Menschen in ihren Heimatländern umstritten. Der eine ist Ernst Toller, 1893 geboren, 1918 Regierungschef der Münchner Räterepublik, dann Oberkommandierender der Roten Garden, nach der Niederschlagung des sozialistischen Aufstands fünf Jahre Festungshaft, in der Zelle Geburt des Dramatikers Toller, dessen Stücke draußen Furore machen und ihn zum berühmtesten politischen Gefangenen Deutschlands werden las-sen. Nach seiner Freilassung wird Ernst Toller zum hartnäckigsten Widersacher Adolf Hitlers, dessen Gefährlichkeit er von Anfang an erkennt. Für Hitler wiede-rum ist Toller die Inkarnation des jüdischen Intellektuellen, des Weltrevolutionärs, den es zu vernichten gilt. 1939 nimmt sich Toller im amerikanischen Exil das Leben.

DER ANDERE IST PAVEL KOHOUT, geboren 1928 in Prag, der nach der Befreiung seines Landes Kommunist, Dichter und Diplomat wird, mit 21 Jahren Kulturattaché an der Botschaft seines Landes in Moskau.


Ernst Tolller und Christiane Grautoff

Kohout steigt zum Idol seiner Generation auf. Sie ist auf ein Leben aus, wie es Kohout dichtet. Nach dem Tode Stalins gibt es heftige Diskussionen über seine Lyrik. Doch dann ist er mit den Theaterstücken „Septembernächte“ und „So eine Liebe“ wieder in den Herzen seiner Altersgenossen. Mit „So eine Lie-be“ wird er im Westen bekannt, mit „August, August, August“ 1967 weltberühmt. Nach 1968 hätte ihn das Husák-Regime gern als Verbündeten gehabt. Doch Kohout schlägt mit Václav Havel die Schneise zur Freiheit von 1989. Kohout als Hauptinitiator der „Charta 77“ drinnen und dann draußen im Exil in Wien.

DIE WENDE VON 1989 BASIERT auf der neuen Gemeinschaft des Geistes, für die Kohout, Havel und die Charta 77 stehen. Es ist interessanter-weise die Vorstellung des Martin-Buber-Gefährten Gustav Landauer, dem diese Überzeugung noch 1919 in München das Leben kostete: Landauer wurde auf offner Straße erschlagen. Es ist jener Mann, dessen Überzeugung Ernst Tol-lers erstes Stück „Die Wandlung“ geprägt hat. Die Überzeugung nämlich, daß sich die Gesellschaft nur durch Künstler und Intellektuelle grundlegend verändern lasse. Bei Toller heißt es in dem Stück schön steil expressionistisch: „Den Weg! Den Weg! – Du Dichter weise!“

DIE WENDE VON 1989 ZEIGT, daß sich die Lebenslust freispielt und das lebensfeindliche Prinzip Ideologie auflöst. Ernst Toller aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und Pavel Kohout aus der zweiten Hälfte stehen exemplarisch für Scheitern und Sieg. Sie gewannen ihre menschliche Größe erst, als sie sich abwandten von den ideologischen Spielverderbern: Toller 1924 nach seiner Haftentlassung, Kohout nach dem Ende des „Prager Frühlings“. Toller verwandelt sich in die Prota-gonisten seiner frühen Stücke, die mit seiner Idee vom guten Menschen in der Welt allein stehen. Kohout kehrt zu bürgerlichen Idealen zurück, die Václav Havel und Jirí Gruša nie verlassen hatten.
Toller unterläuft in der Weimarer Republik die starren politischen Fronten, reagiert allergisch gegen Verletzungen der Menschenwürde und macht die „Ahnung vom tragischen Grund“ zu seinem Thema. Er schreibt: „Wir alle werden einsam sterben, umgeben von Freunden. Das ist das tragische Schicksal der Menschen unserer Zeit, die nicht nur der göttliche Gemeinsamkeit entbehren, die eine Gemeinsamkeit, wenn sie sich auftun möchte, nie ertragen können. So arm sind die Menschen in Europa geworden.“
1933, in der Nacht des Reichstagsbrandes stürmen SA-Leute seine Berliner Wohnung, um ihn umzubringen. Doch Toller befindet sich auf einer Vortragsreise in der Schweiz. Das Exil hat begonnen. Die 16jährige Berliner Schauspielerin Christiane Grautoff reist dem fast 40jährigen nach und wird ihn zwei Jahre später in London heiraten. Die Liebe ist immer wieder der letzte Halt je-ner widerständigen Dichter, die Deutschland fallengelassen hat. Die Liebe ist die Kraft, politische Enttäuschungen zu ertragen.

DER EXILANT TOLLER GALT IM Ausland als die Verkörperung des „anderen“ Deutschland. Überall, wo deutsche Flüchtlinge Hilfe benötigen, ist Toller zu finden. Er hat glänzende Kontakte zu den Regierungsstellen in den USA, England, Norwegen, Schweden und anderen Ländern. Er verhandelt mit ihnen, rettet Menschenleben, initiiert die Friedensnobelpreis-Kampagne für Carl von Ossietzky, um den Kranken aus dem KZ zu retten, er reist kreuz und quer durch die USA und warnt vor Hitler und dem Krieg, den niemand sehen will. Er sammelt 10 Millionen Dollar, um mit einer Lebensmittelhilfe den spanischen Bürgerkriegskindern zu helfen. Doch die Hilfsgüter fallen Francos Faschisten in die Hände. Er hängt sich in seinem New Yorker Hotel auf.
Der Revolutionär der Liebe sah sich gescheitert. Seine junge Frau, die ihn, den Depressionsgeplagten, durch die Exiljahre getragen hatte, war zu Schauspielproben in Kalifornien. Er hatte ihr in all seiner Bedrängnis ein Leben unter den Grossen der Welt geboten. „Er beschützte mich und lehrte mich, hinter die Fassaden der Menschen zu sehen“, erinnerte sie sich später. In der letzten Phase seines Lebens bemerkte Toller, dass die Welt seiner Warnungen über-drüssig war. George Grosz erinnert sich: „Bei Toller mussten Telegramme einlaufen und Reporter erscheinen. Er brauchte das Gefühl des Begehrt- und Benötigtwerdens“.

BEI SEINER LETZTEN ÜBERFAHRT von England in die USA erwartet Toller in New York kein einziger Journalist. Toller mit seinem Mitleid für die Armen und Verfolgten und seiner Lust am Mondänen reiste in einer Kabine Erster Klasse, die er sich eigentlich so wenig leisten konnte wie sein Hotelzimmer am Central Park. Wie sagte er einst hellsichtig: „Wer keine Kraft zum Traum hat, hat keine Kraft zum Leben.“ Tollers Traum war nach 46 Jahren ausgeträumt.
Soweit Auszüge aus dem Manuskript von Jürgen Serke in diesem Almanach, dessen Titel ein Else Lasker-Schüler-Zitat ist, entlehnt einem Brief an den Schriftsteller Paul Leppin.

Hajo Jahn (Hg.): Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag
7. Else-Lasker-Schüler-Almanach, ca. 540 Seiten, mit Fotos, broschiert, Peter Hammer Verlag, Euro 19,90 – für Mitglieder € 15,-- (plus Versand)
ISBN 3-7795-0044-2

Schana Tova
Mit den besten Wünschen zum Neuen Jahr für unsere jüdischen Mitglieder und Freunde verbinden wir die Einladung zur Ausstellung „Liebes- und Musengeschichten“ in Jerusalem.

EINLADUNG:
„Zwischen Krieg und Frieden“
Eine Veranstaltung des Museumspädagogischen Dienstes Berlin und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem. - Kooperationspartner: Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft- und Stiftung, Wuppertal, sowie Jerusalem Foundation.

Nach Solingen, Berlin, Breslau und Prag wird die „Sammlung Jürgen Serke“ erstmals in Israel ausgestellt: Bücher, Autographen, Fotos und persönliche Exponate prominenter Exilschriftsteller. Else Lasker-Schüler wird besonders gewürdigt, etwa mit Originalzeichnungen, die 1937 als „entartet“ aus der Berliner Nationalgalerie entfernt worden waren.
Wir würden uns freuen, möglichst viele Mitglieder zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen begrüßen zu können!

Freitag, den 30. September 2005, Konrad Adenauer Konferenzzentrum, Mishkenot Sha’ananim, Jerusalem
11:30 Uhr – Eröffnung des Veranstaltungszyklus „Zwischen Krieg und Frieden“ und Ausstellungseröffnung:
„Liebes- und Musengeschichten. Das fragile Glück im Unglück von Verfolgung und Exil. Die Sammlung Jürgen Serke“:

Otto Schily, Innenminister der Bundesrepublik Deutschland, Johannes Gerster, Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem, Jochen Boberg, Direktor des Museumspädagogischen Dienstes Berlin (MD Berlin), Hajo Jahn, Vorsitzender der ELS-Gesellschaft und -Stiftung, Wuppertal.

Sonntag, den 2. Oktober 2005, Konrad Adenauer Konferenzzentrum, Mishkenot Sha’ananim, Jerusalem
14:00 Uhr – Podiumsdiskussion
„Erinnerung an den 60. Jahrestag des Kriegsendes in Europa – Konfliktbewältigung heute“:
Monika Beck, Sprecherin des Ständigen Ausschusses der Landesvertretungen in Berlin; Henryk M. Broder, Spiegel – Autor; Klaus Harpprecht, Publizist und Schriftsteller; Wolf Kühnelt, Projektleiter „Zwischen Kriegen und Frieden“, MD Berlin; Gad Lior, Chef des Jerusalemer Büros Yedioth Ahronoth; Dietrich Willdung, Vorsitzender des Landesverban-des der Museen zu Berlin. Moderation: David Witzthum, Israel Broadcasting Authority

16:00 Uhr – Podiumsdiskussion
„Über den Umgang mit der Vergangenheit -
Wie kann die Verantwortung für Israel weitergegeben werden?“

Otto Schily, Innenminister der Bundesrepublik Deutschland; Asher Ben-Natan, Botschafter a. D.; Johannes Gerster, Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung, Jerusalem; Bernhard Servatius, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Axel Springer Verlags AG; Shlomo Shpiro, Dozent an der Bar Ilan Universität. Moderation: Jochen Boberg, Direktor des Museumspädagogischen Dienstes Berlin

19:00 Uhr – Lesung
„Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“

Iris Berben liest Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger.
Thilo Krigar, Cello Kooperation mit dem Verlag Hoffmann und Campe.


Iris Berben

Konferenzsprachen: Hebräisch und Deutsch, mit Simultanübersetzung

Wir erbitten Ihre Zusage
a) für die Eröffnung am Freitag, den 30.9.2005 und/oder
b) für Montag, den 2.10.2005

an:
Konrad-Adenauer-Stiftung, Jerusalem
Tel.: 02 - 5671830
Fax: 02 – 5671831
Email: kasjerus@netvision.net.il

Forum der Kreativen in der ELS-Gesellschaft

Astrid Freyeisen, freie Journalistin in Würzburg, ist bei Recherchen für ein Radiofeature beim Bayerischen Rundfunk auf den vergessenen, damals noch in Würzburg lebenden Komponisten Norbert Glanzberg gestoßen. Edith Piaf hatte ihn vor den Nazis in einem Schloss am Mittelmeer versteckt. Ohne sie hätte der Musiker den Krieg nicht überlebt. Später feierte die Piaf mit Glanzbergs Kompositionen weltweit Erfolge. Diese wunderbare Freundschaft schildert Astrid Freyeisen in einem Buch, das ein beeindruckendes Porträt eines Mannes ist, der dem Irrsinn seiner Zeit trotzte.


Astrid Freyeisen: Chanson für Edith,
List Taschenbuch, € 7,95 – ISBN 978-3-548-60560-9

Arnim Juhre, Wuppertal, vollendet am 6. Dezember sein 80. Lebensjahr. Der aus Berlin stammende Jubilar war Autor und Redakteur beim dortigen Evangelischen Rundfunkdienst, Lektor beim Jugenddienst- und Peter Hammer Verlag, Wuppertal, und Literaturredakteur beim Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt, Hamburg. Er hat zahlreiche Bücher geschrieben, Prosa und Lyrik. Seine christliche Grundeinstellung ist durchgängig; einige seiner Gedichte sind vertont worden und werden bei einer öffentlichen Veranstaltung am 8. Dezember 2005 ab 19 Uhr in der City-Kirche W.-Barmen vorgetragen.

Jürgen Serke ist seit Jahren Herausgeber der Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger. Das Taschenbuch „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“ hat 14 Auflagen im S.-Fischer-Verlag erlebt, Komponisten und Interpreten angeregt zu Vertonungen und Hörbüchern, Lehrer und Schüler zu Aktionen, Autoren zu Bühnenstücken. Schulen haben sich nach der jungen Dichterin benannt, die Serke als die „Anne Frank der Lyrik“ bezeichnet. Die Neuerscheinung kommt als Hardcover bei Hoffmann u. Campe heraus und zeigt als Titelbild das poesiealbumhafte Tagebuch, in das Selma ihre Gedichte schrieb.


Selma Meerbaum-Eisinger (Autor), Jürgen Serke (Hrg.)
„Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“. ISBN: 3-455-04790-4, € 10,00

Rosa von der Schulenburg wurde mit der Leitung der Kunstsammlung im Archiv der Akademie der Künste in Berlin beauftragt. Für unser langjähriges Mitglied, Mitautorin von ELS-Almanach-Ausgaben und für das „Exil-Archiv“, wahrscheinlich ein Traumjob, interessanter noch als ihre Dozenturen und Gastprofessuren an diversen Universitäten im In- und Ausland (zuletzt in Montréal an der McGill University).
Die Kommission der Akademie hat sich wohl vor allem für sie entschieden, weil sich die Wissenschaftlerin intensiv mit dem Exil befasst hat. Das Exil gilt als ein Sammelschwerpunkte des Archivs. Hier finden sich bereits die Nachlässe der bildenden Künstler Grosz, Heartfield, L. und H. Grundig, René Graetz, Heinrich Vogeler, Erich A. Bischof usw., des Jüdischen Kulturbundes, aber auch von Heinrich Mann, Brecht, Weigel, Hanns Eisler, Anna Seghers, Peter Weiss, Wolfgang Hildesheimer oder George Tabori.
Sie hatte bereits in den 80er Jahren in der Akademie, sowohl Ost als auch West, recherchiert, aber was hier alles (jetzt vereinigt) schlummert, „sind wahre Schätze“. Gleich zu Beginn ihrer neuen Tätigkeit, für die wir viel Erfolg wünschen, steht erst einmal der Umzug des größten Teils der ca. 60.000 Werke (plus 40.000 Plakate) umfassenden Kunstsammlung an den Pariser Platz an. Da wird die Privatdozentin Dr. Rosa v. d. Schulenburg die Sammlung gleich hautnah kennenlernen.

Elazar Benyoëtz: „Dieser Dichter kreist gleichzeitig verspielter und ernsthafter als der Rilke des 'Stundenbuchs’, vor allem aber nüchterner, nicht als ‚großer Gesang’. Kaum je hebt er den Ton. Oft klingt es wie ein beiläufiges Sprechen. Und er redet suchend; nicht als einer, der sicher ist und alles oder auch nur vieles schon weiß....Dann aber ist Elazar Benyoëtz ein Sprachdenker und ein Sprachdichter, in dem Sinne jedenfalls, daß er dem Deutschen entlangdenkt oder –dichtet...“ , so Hans Martin Gauger in der FAZ am 6.7.2005 über den Autor; der 1937 in der Wiener Neustadt geboren wurde und als Zweijähriger nach Palästina kam. Er wuchs mit der hebräischen Sprache auf, publizierte zuerst auf Hebräisch; seit 1969 schreibt er fast nur deutsch.


Elazar Benyoëtz: "Finden macht das Suchen leichter".
Hanser Verlag 2004, 253 S., geb,19,90€.

Ingrid Bachér hat sich zum 70. Geburtstag symbolisch ein Geschenk gemacht: Nach ihrem erfolgreichen Buch “Sieh da, das Alter“ (2003) befasst sich ihre neueste „Erzählung“ mit einem ganz anderen Thema, der Liebe. Dabei ist Verrat im Spiel, einerlei wie die Entscheidung fällt - welche Liebe wird bewahrt, welche ist schon lange verloren, aufgegeben oder wiedergewonnen? Liebe verlangt nach Vertrauen, aber gerade dieses erwünschte Doppelgespann erweist sich als Illusion. Ist der Verrat am anderen erst vollzogen, wenn er offenbart wird oder war das den anderen Vernichtende gerade seine Geheimhaltung? Liebe – ein Feuervogel, man versucht ihn zu zähmen, zu verändern, ein Haushuhn aus ihm zu machen und wundert sich dann, wo der Feuervogel geblieben ist. Die Autorin Ingrid Bachér wurde 1930 in Rostock geboren, wuchs in Berlin auf, lebt in Düsseldorf und Italien, schrieb Hör- und Fernsehspiele, Erzählungen und Romane. 1958 veröffentlichte sie ihr erstes Buch, gehörte seitdem zur Gruppe 47, wurde Mitglied des PEN-Zentrums (West) und war 1995/96 deren Präsidentin.


Ingrid Bachér

Zum Geburtstag gratulieren wir der Autorin, die auch Mitglied des Kuratoriums der ELS-Stiftung Verbrann-te und verbannte Dichter/Künstler“ ist, besonders herzlich, unterstützt sie uns doch seit langem tatkräftig bei den Bemühen, ein „Zentrum der verfolgten Künste“ zu realisieren, weil sie von diesem Vorhaben überzeugt ist.

Ingrid Bachér Der Liebesverrat
ISBN 3-937717-15-3, 120 Seiten, gebunden, € 17,80, sFr. 30,60
(Lesung von und mit Ingrid Bachér am 26.10. 2005 in Wuppertal, Buchhandlung Nettesheim – siehe Termine)


Diese CD mit Else Lasker-Schüler-Gedichtvertonungen
von Galina und Boris Wajchanski, Minsk, ist zu beziehen über das „Forum für kulturelle Zusammenarbeit Solingen-Minsk e.V., Körnerstr. 22, D-42659 Solingen

Vereinsinterner Spiegel

Neue Mitglieder: Andrea Rieger, Flensburg; Ilse Richartz, Wuppertal

Schisma beendet
Nach der Wahl eines neuen Vorstands der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft am 25. Oktober 1997 war es zu einer kleinen Abspaltung und zur Gründung des „Else Lasker-Schüler-Haus e.V.“ gekommen, der bald darauf repräsentative kommunale Räumlichkeiten beziehen konnte, deklariert als „Else Lasker-Schüler-Haus“, was für erhebliche Irritationen sorgte, weil die Dichterin dieses Gebäude nie betreten hat. Ihr Elternhaus in W.-Elberfeld, Sadowastraße 7 , ist dagegen in die Literatur eingegangen, aber von offizieller Seite mit Missachtung behandelt worden. Es befindet sich inzwischen im Besitz einer türkisch-deutschen Familie, die sich liebevoll da-rum kümmert. Allerdings sind die Mieter nicht bereit, daß in dem Haus eine Gedenkeinrichtung für Else Lasker-Schüler geschaffen wird. Denn eines unserer Ziele bleibt, dort ein „Dichterhaus“ einzu-richten wie es andere Städte bei ihren „großen Töchtern/Söhnen“ vormachen. Der „Haus-Verein“ hat sich umbenannt in „Literaturhaus Wuppertal e.V.“, die Bronzetafel „Else-Lasker-Schüler-Haus“
wurde entfernt. – Wir wünschen dem neuen Verein gutes Gelingen.

Briefe an die ELSG
Lieber Hajo Jahn, hab gleich nach Empfang des Rundbriefs 61 Herrn Rudel und Frau Zbeida in Israel geschrieben, das müßte doch zu machen sein, daß die Nachlässe geordnet werden und nach Marbach kommen. Ist bekannt, ob Rusia LAMPELS Nachlass dabei ist? Ich er-innere mich gut an sie und arbeite gerade über sie. Bei welchem Verlag ist Tilly Boesche Zacharows Buch erschienen? Viele Grüße, Dr. Deborah Vietor-Engländer, Technische Universität Darmstadt

Antwort: “Nicht das letzte Wort“, Dokumentation über 30 Jahre Verband deutschsprachiger Schriftsteller in Israel, Mathilde und Norbert Boesche Verlag, Berlin-Haifa, Wollankstr 99 13359 Berlin, ISBN 3-923809-83-2.

Stiftung Verbrannte und verbannte Dichter/Künstler:

„Liebe als Waffe des Lebens gegen den Tod“ überschrieb die Deutsche Presseagentur eine Meldung vom 13. 11. 2002, als die Ausstellung „Liebes- und Musengeschichten. Das fragile Glück im Unglück von Verfolgung und Exil“ erstmals gezeigt wurde. Anlass war das X. ELS-Forum im Solinger Museum Baden. Beim XII. Forum im Oktober 2004 machten die Tschechen der deutschen Exilliteratur - Dokumentation den barocken Kreuzgang der Nationalbibliothek frei: Referenz der „Sammlung Serke“ . Die Sammlung war 2003/4 in Berlin und in Breslau gezeigt worden. (Ab 29. 9. 2005 in Jerusalem – s. S. 2.)


Museum Baden, künftiges Zentrum der verfemten (verfolgten) Künste in Solingen. Eine prägnantere, eingängigere Bezeichnung fehlt noch. Hier wurde die „Sammlung Serke“ erstmals gezeigt, hier soll sie ihren permanenten Standort erhalten als zweite Säule neben der (Bilder) „Sammlung Gerhard Schneider“.

Politiker wie der frühere polnische Aussenminister Wladislaw Bartoszewski, der deutsche Innenminister Otto Schily, der ehemalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf und – in Prag – die deutsche Kulturstaatsministerin Christina Weiss unterstützten als Teilnehmer der Foren die Ausstellung und damit eine etwas Form der Erinnerungsarbeit in Inhalt und Präsentation als in Berlin. Die „Sammlung Serke“ wurde zwar von der Kritik gefeiert. Doch aussagekräftiger noch war das Besucherinteresse, vor allem von jungen Leuten, in Solingen zumal von überraschend vielen Schul-klassen. Denn eigentlich sind Literaturpräsentationen für ein Publikum, das kein Fachpublikum ist, ein Horror. Und immer für den Ausstellungsmacher, der nicht nur die Insider erreichen will, die Quadratur des Kreises: Originaldokumente, Erstausgaben, Briefe. Anders ausgedrückt: Papier, Buchstaben, Wörter. Wie macht man Dichtung in einer Ausstellung sinnlich erfahrbar? Wie man Derartiges begreifbar macht, so dass der Blick des Besuchers zum Blick ins eigene Herz wird, das ist die Kunst des Ausstellungsmachers Jürgen Kaumkötter vom Museumspädagogischen Dienst Berlin, der im Mai 2005 mit der Ausstellung „Kunst in Auschwitz“ in Berlin erneut gezeigt hat, daß solche angeblich sperrigen Themen die Menschen anziehen und sie berühren in einer Weise, wie es bisher nicht für möglich gehalten wurde.

NEUGIER WECKEN
Hinzu kommt bei der Sammlung Serke der im ersten Satz boulevardmäßige Titel, der neugierig macht und machen soll: „Liebes- und Musengeschichten“. Das spricht die Menschen an. Die Inhalte entsprechen der Erwartung: Lust und Leidenschaft in den Beziehungsgeschichten, Liebesbriefen voller Erotik.

Diese Sprache ist international. Trotzdem waren die Veranstaltungsstädte Breslau, Prag und Jerusalem gezielt ausgewählt worden, denn die überwiegend jüdischen Künstler kommen auch aus Tschechien oder dem heutigen Polen. Sie gehören zur gemeinsamen Kultur nicht nur dieser Länder, waren sie doch im Exil im freien Europa oder in den USA. Und ihre Liebesbeziehungen, überschattet vom Drama der Verfolgung und Exil, wurde oftmals zum einzigen Haltepunkt. Von diesen Paarbeziehungen aber wissen wir wenig, von ihrer Problematik nichts.

VOM WISSEN UND NICHTWISSEN
Obwohl wir doch sonst angeblich alles wissen. Wir wissen was im „Dritten Reich“ passiert ist. Wir wissen, dass es ein Exil gegeben hat. Wir wissen, wie Exilanten politisch gedacht haben. Wir wissen, dass ihr Verhalten eine Kontinuität verbürgt, die unser Land zwischen 1933 und 1945 und noch darüber hinaus nicht gesehen hat. Wir wissen, was alles zwischen 1945 und 1933 geschehen ist. Aber wir wissen immer noch zuwenig, was zwischen 1933 und 1945 geschehen ist.

Die Perspektive zwischen 1933 und 1945 ist die Aufgabe, die sich die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft gestellt hat. Wir wollen nicht das Besserwissen derjenigen darstellen, die von heute auf die Geschichte von damals schauen. Wir wollen die Not und die Bedrängnis derjenigen zeigen, die damals eine Entscheidung zu treffen hatten und die immer in Zeiten der Diktatur eine Entscheidung treffen müssen. Sie sind diejenigen, die im Widerspruch zu einer Diktatur die Kontinuität von Geschichte bewahren.

HEILIGE SIND ANDERS
Wer in der Kategorie von 1933 bis 1945 denkt, weiß, daß die Widerständigen immer wieder auf eine Mehrheit setzten, deren Beistand sie erhofften und den diese Mehrheit aus vielerlei Gründen nicht geleistet hat. Die Widerständigen waren keine Heiligen. Man muss sie sich vorstellen mit allen Hoffnungen, Ängsten und Befürchtungen der Mehrheit. Aber sie haben sich in der Situation, die die Mehrheit durchaus nachvollziehen konnte, anders als sie entschieden. Was wir bis heute kennen, sind politische Haltungen der Widerständigen.

Aber politische Haltungen sind nicht denkbar ohne den privaten Untergrund eines Lebens. Dieser private Untergrund ist benannt durch die Worte Glaube, Liebe, Hoffnung. Auf diese Worte antworten die bisherigen Else-Lasker-Schüler-Foren und die Ausstellung „Liebes- und Musengeschichten, das fragile Glück im Unglück von Verfolgung und Exil“. Die Ausstellung wurde bei ihrer ersten Präsentation im Jahre 2000 in Solingen von der Osnabrücker Kunsthistorikerin Gabriele Uebel gestaltet. An den weiteren Ausstellungsorten gab ihr der Kunsthistoriker Jürgen Kaumkötter die Prägung. Sie basiert auf zwei Büchern von Jürgen Serke: „Die verbrannten Dichter“ (1977) und „Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene literarische Landschaft“ (1987). Es handelt sich um einen Teil der Materialien, die Jürgen Serke zusammentrug, um beide Bücher schreiben zu können.
Sein Buch „Die verbrannten Dichter“ löste in die Wiederentdeckung jener Dichter aus, um die sich die ELS-Gesellschaft bemüht. Seit 1977, seit mehr als einem Vierteljahrhundert, sind die Verbrannten Dichter ununterbrochen auf dem Markt und haben mehrere Generationen begleitet. Der Jubiläumsausgabe liegt eine CD bei, die auf einer Veranstaltung des VIII. Forums basiert, mit Rezitationen von Angela Winkler, Otto Sander und Christian Quadflieg zugunsten der Stiftung „Verbrannte u verbannte Dichter/ Künstler*.
Das Buch „Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene literarische Landschaft“, das den Lebens- und Werkspuren von 47 deutschsprachigen Dichtern aus der Tschechoslowakei nachging, war der Versuch, nach der Verfolgung dieser Autoren durch Nazi-Deutschland und dem Untergang des Deutschen nach 1945 in der Tschechoslowakei das Vergessen und Verdrängen aufzuheben.

Das scheint mit der tschechischen Ausgabe im Jahre 2001 gelungen. Das Medienecho war durchgehend positiv, nicht selten euphorisch. Die „Böhmischen Dörfer“ wurden 2002 in der Tschechischen Republik zum „Buch des Jahres“ gewählt. Der Dichter Arnošt Lustig reihte Serke am 5. Februar 2002 in der Zeitung „Pravó“ in die Galerie der klassischen Journalisten Jack London, Egon Erwin Kisch und Courzio Malaparte ein und meinte, man solle Serke angesichts seiner Entdeckungsarbeit die tschechische Ehrenbürgerschaft verleihen und den symbolischen Schlüssel zur Hauptstadt gleich mit. Der 1982 in die Bundesrepublik emigrierte Prager Dichter Jaromir Konecny weist darauf hin, daß die „Böhmischen Dörfer“ in seinem Heimatland inzwischen zu einem Kultbuch geworden sind.
Die Prager Zeitung „Lidové noviny“ widmete der Ausstellung in Solingen einen umfangreichen Bericht und bewertete sie mit fünf Sternen, der Höchstzahl, die sie vergibt.

WIE WAR DAS IM EXIL?
Der deutsche Publizist hat den Tschechen ein Stück nationales Kulturerbe gerettet, das auch europäisches Kulturgut ist. Serkes Lebensthema ist das Exil und seine Literatur. Über das Exil wissen wir vieles, die politischen Hintergründe, die ideologischen. Die ästhetischen Fragen sind beantwortet. Aber wir wissen sehr wenig, wie die Exilanten ihr Exil erlebt haben. Darüber gibt es – außer in der Memoirenliteratur – wenig Auskunft. Die Liebe ist das intensivste Gefühl unseres Lebens. Diese Privatsphäre des Lebens ist über alle Jahrhunderte der Kern von Literatur gewesen. Jürgen Serkes Ausstellung zeigt mit Erst- und Exilausgaben, persönlichen Briefen, Manuskripten und Fotos, wie Dichter schreibend in Zeiten der Verfolgung auf ihre Liebe reagieren.

LEBENSLUST ALS KONSTANTE
Die Lust des Lebens, die Lust am Leben ist eine Konstante, die selbst in schlimmsten Situationen nicht verloren geht. Es klingt fast zynisch: Aber in der Zeit größter Gefahr und Bedrängnis wird dieses Gefühl am intensivsten erfahren. Die Literatur, die daraus erwuchs, erreicht nicht selten ästhetische Vollendung. Und sie ist selbst dort groß, wo sie scheitert im Nachvollzug jener Brüche des Lebens, die die Folgen sind einer richtigen ethischen oder politischen Entscheidung.
Die FAZ urteilte am 13. Dezember 2002 über die Ausstellung: „Einmal mehr hat Serke der Forschung ein brachliegendes Feld abgesteckt, dessen nähere Beackerung reiche Erträge verspricht.“

ERINNERN IST WICHTIG
Aber diejenigen, die noch eine Erfahrung von der Zeit vor 1945 haben, werden immer weniger. Erinnerung läuft über das vermittelte Wissen. Und das vermittelte Wissen, so es einen Wert haben soll, findet nur bei denjenigen Anklang, deren Lust für dieses Wissen geweckt wird.

Die Foren suchten diese Lust zu wecken. Mit Literatur von Else Lasker-Schüler, die ihren Weg in die Musik findet. Mit Lyrik der verbrannten Dichter, gelesen von Hanna Schygulla, Angela Winkler, Veronica Ferres, Mario Adorf oder Topsy Küppers, Udo Samel, Hannelore und Nina Hoger. Mit der Kinderoper „Brundibár“ und Bildern der Künstler aus Theresienstadt. Mit Podiumsdiskussionen, Zeitzeugen in Schulen, Workshops, Internetprojekten und Popmusikkonzerten als Referenz an die „Urmutter aller Hippies“, Else Lasker-Schüler.

VISION WIRD REALITÄT
Mit dem „Zentrum der verfolgten Künste“ können wir auf eine Vision verweisen, die ein Gedenken im Auge hat, das über museale Vorstellungen hinausgeht. Ein solches Zentrum, das ohne die Exilliteratur undenkbar wäre, würde nicht nur uns schmücken, sondern auch die Mäzene, die zur Realisierung beitragen. Und nicht zuletzt die Widerständigen, die im Kampf gegen den Totalitarismus gestorben sind und die durch unser Erinnern wieder ihr Leben zurückgewännen. Deshalb wollen wir die „Sammlung Serke“ für das Zentrum erwerben und so für die Öffentlichkeit dauerhaft sichern.

Hajo Jahn
* „Die verbrannten Dichter“, aktualisierte, erweitere Neuauflage, Beltz u. Gelberg, mit eingelegter CD vom VIII. ELS-Forum „Dann kreiste zurück die Jahrhundertuhr“: Angela Winkler, Otto Sander und Christian Quadflieg lesen Texte von Else Lasker-Schüler, Albert Ehrenstein, Max Herrmann Neisse, Ivan Goll, Jakob Haringer und Carl Einstein, Moderation: Jürgen Serke. - Benefizaufnahme zugunsten der ELS- Stiftung „Verbrannte und verbannte Dich-ter/Künstler. Buchhandelspreis € 16,90; für Mitglieder über Else-Lasker-Schüler-Büro: € 13,-- plus Versandkosten.

Neues vom Exil-Archiv (www.exil-archiv.de):

  • rund 800 Biografien über Intellektuelle aus 42 Ländern
  • Sprachversionen in deutsch, englisch, französisch und spanisch (in Vorbereitung: tschechisch und polnisch)
  • Über 45 Mitarbeiter- und AutorInnen (darunter Schriftsteller, Journalisten, Wissenschaftler, Musiker und Übersetzer).
  • Aktuelle Kooperationen bestehen mit: der Tschechischen Bibliothek, dem Bates-College/ Maine/ USA sowie der Arb. Stelle Biografieforschung an der Uni Mainz.

Termine

Donnerstag, 29.September 2005, 19.30h
Katholisches Stadthaus Wuppertal-Elberfeld, Laurentiusstr. 7

„Der Prophet und die Prinzessin“ Tagebuch einer Künstlerfreundschaft

Eine Textcollage aus Werken, Briefen und Dokumenten von Peter Hille und ELse Lasker-Schüler, zusammengestellt von Walter Gödden.
Rezitation: Studiobühne Paderborn unter der Leitung von Dr. Wolfgang Kühnhold. - Finissage der Ausstellung von Theresia Schüllner, Düsseldorf, zu Autographen von Peter Hille und Else Lasker-Schüler. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der ELS-Gesellschaft und Stiftung "Verbrannte und verbannte Dichter".

Sonntag, 2. Oktober, 10.30 Uhr
Katholische Kirche St. Barbara, Bismarckstr. 104, Moers-Meerbeck

Ausstellungseröffnung „Macht Euch die Erde untertan“ – Bilder und Skupturen von Horst Meister; Rezitation Almut Grytzmann.


Meister

Freitag, 7. Oktober 2005, 20.00 Uhr
Forum Rex, Kipdorf 29, Wuppertal-Elberfeld
„In Karin. Geschichte eines Ge-schlechterkampfes. Literarisches Kabarett mit Jaromir Konecny. Die Süddeutsche Zeitung hat den Exilanten aus Prag einen „tschechischen Karl Valentin“ genannt, und: „Die politisch-historische Dimension ist es, die Konecny als Diamant aus dem Haufen von Kieselsteinen hervor-scheinen lässt“.

Sonntag, 9. Oktober 2005, 11.00 h
Frauencafé Pulheim, Venloer Straße
„Elses Töchter“ – musikalische Lesung mit Vertonungen von Else Lasker-Schüler-Texten und der Vernissage „Gedanken-Bilder“ von Margerethe Wohlfarth. Moderation: Waltraud Weiß.

Montag, 17. Oktober 2005
Rabanus Maurus Gymnasium Mainz

117er Ehrenhof 2 ( gegenüber der Christuskirche)
Hartmut Borchers spricht Gedichte und liest aus dem Leben von Else Lasker-Schüler.
Inhalt: Kurze biographische Texte sowie
Ouvertüre, Chaos, Weltflucht, Weltende, Sinnenrausch, Orgie, Frühling, Meinlingchen, Eros, Tibetteppich, Hyazinthentraum, El Banaff, Mein blaues Klavier, Trieb u.a.
Die musikalische Begleitung steht noch nicht fest.
Beginn 20 Uhr
Eintritt frei

Sonntag, 23. Oktober 2005, 11.30 h
Schloß Heessen, Hamm
Dichtung und Musik zum 60. Todesjahr der Dichterin Else Lasker-Schüler
Hajo Jahn liest seine mit Petra Urban verfasse ELS-Biografie aus dem Buch „Momente in Jerusalem“.
Musikalisches Rahmenprogramm: ELS-Gedichtvertonungen von P. Hindemith u. Herwarth Walden mit Dorothee Ueter, Gesang, und Ursula Gärtner, Klavier.

Mittwoch, 26. Oktober 2005, 20.00 h
Buchhandlung Nettesheim, Wuppertal-Elberfeld, Herzogstr. 29

Ingrid Bachér liest aus ihrem neuen Buch „“Der Liebesverrat“. Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der ELSG und dem „Haus der Bücher“.

Dienstag, 8. November 2005, 19.30 h
Auslandsgesellschaft NRW
Steinstr. 48, Dortmund. Lesung:
„Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag“ heißt der neue Else-Lasker-Schüler-Almanach, vorgestellt vom Herausgeber und Mit-Autor Hajo Jahn.

Sonntag, 20. November 2005, 11.30 h
Museum Baden, Solingen, Wuppertaler Str. 160

„Unser Weg durch die Nacht"
Eine Ausstellung zum Ende der Nazidiktatur vor 60 Jahren, gestaltet von der Bürgerstiftung für verfemte Künste“ mit der Sammlung Gerhard Schneider: Eine Präsentation mit vielen bislang nicht gezeigten Kunstwerken – mit Akzentsetzungen, die den Besuchern diesen „Weg durch die Nacht“ nachhaltig vor Augen führen, in Anlehnung an einen Essaytitel der Gertrud von Le Fort.

Sonntag, 20. November 2005, 15.00 h
ART-Fabrik, Bockmühle 16-24, Wuppertal:

„Die große Postpaketgeschichte“ von Guido Sauer nach Kindergeschichten u. Märchen von Josef Capek. Eine Aufführung des „Unmöglichen Theaters“ für Besucher von 4 Jahren bis unbegrenzt. Kooperation von ELS- und Deutsch-tschechischer und Slowaki-scher Gesellschaft.

Mittwoch, 23. November 2005, 19.00 h
Staatskanzlei Mainz, P.-Altmeier-Allee

Verleihung des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises Rheinland-Pfalz.

Donnerstag, 8. 12. 2005, 19 h
Gemeindesaal Gemarker Kirche, Zwinglistr. 5, Wuppertal-Barmen

Hommage zum 80. Geburtstag des Publizisten Arnim Juhre. Einige seiner Gedichte sind vertont worden und wer-den bei dieser Veranstaltung vorgetragen, die von der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft in Kooperation mit der Gemarker Kirche (City Kirche Barmen) mit Freunden und Wegbegleitern ausgerichtet wird. Musik: Lisa Cash und Rie Shiikawa; die Autoren Karl-Otto Mühl, Hermann Schulz und Ernst-Andreas Ziegler lesen aus Juhre-Werken. Laudatio: Prof. Klaus Goebel „Arnim Juhre in der theologischen Werkstatt – biographische Anmerkungen“. Die Veranstaltung ist öffentlich.

Impressum
Redaktion: Hajo Jahn

Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V. Herzogstr. 42; D-42103 Wuppertal
Tel: 0202-305198; Fax: 0202-7475433; vorstand@else-lasker-schueler-gesell-schaft.de.
www.else-lasker-schueler-gesellschaft.de
Vorsitzender: Hajo Jahn; Stellvertreter: Heiner Bontrup; Schatzm.: Klaus Otto ; Pressesprecherin: Michaela Heiser; Schriftführerin: Anne Grevé; Beisitzer: Prof. Manfred Brusten, Monika Fey, Dorothee Kleinherbers-Boden, Wolfgang Drost sowie die Autoren Ulla Hahn und Jiri Gruša. - Bankverbindung: Sparkasse Wup-pertal, BLZ 33050000, Konto: 968768.

Stiftung „Verbrannte- und verbannte Dichter-/ KünstlerInnen“
www.exil-archiv.de. Vorstand:
Hajo Jahn, Herbert Beil, Dr. Rolf Köster und Dr. Rolf Jessewitsch. – Kuratorium: Ingrid Bachér, Hans-Dietrich Genscher, Prof. Dr. Klaus Goebel, Annemarie Renger, Ursula Schulz-Dornburg, Jürgen Serke, Prof. Dr. Christoph Stölzl.
Konto: Stadtsparkasse Wuppertal, BLZ 33050000, Kontonummer: 902999.

Redaktion Exil-Archiv: Ulrike Müller
Telefon: 0202 – 946 38



[Home] [Seitenanfang]