Sehr
geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder,
mit
einer Erfolgsmeldung zum 15jährigen Bestehen der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft
möchten wir Ihnen danken. Durch Ihre Mitgliedschaft haben Sie geholfen,
dass wir in einer Zeit des subtilen Antisemitismus und zunehmender Fremdenfeindschaft
ein Haus der Toleranz verwirklichen können: Das Zentrum für
verfemte Künste. Über die Bezeich-nung sind wir noch nicht
so glücklich wie über die Tatsache, dass in Solingen die Einrichtung
entsteht, die eine Erinnerungskultur realisieren soll, für die
wir seit 1994 mit dem „Exil-PEN“ in London kämpfen.
Mitglieder aus den Gründerjahren erinnern sich vielleicht noch
an den Stiftungsaufruf, mit dem alles begann. Unterzeichnet u.a. von
Günter Grass, Salman Rushdie, Herta Müller, Sarah Kirsch,
Hans Joachim Schädlich und Israelis wie Paul Alsberg, Asher Reich
und Lev Berinsky. Mit dem (bevorstehenden) Erwerb der „Sammlung
Serke“ sind wir dem Ziel ent-scheidend näher gekommen!
Iris Berben,
Selma Meerbaum-Eisinger, "Ich bin in Sehnsucht eingehüllt".
Hör-CD von Hoffmann und Campe. Selma meerbaum-Eisinger war laut
Jürgen Serke die "Anne Frank der Lyrik". Frau berben
unterstützt mit ihrem Auftritt in Solingen die ELS-Stiftung "Verbrannte
und verbannte Dichter-Innen - für ein Zentrum der verfolgten Künste
und Intellektuellen". Leider haben wir dafür noch immer keine
präzisere, vielleicht auch "positivere" Bezeichnung.
Doch wir bedanken uns bei allen, die uns Namensvorschläge gemacht
haben, ganz herzlich.
Zur Eröffnung der permanenten Ausstellung der „Sammlung Serke“
liest Iris Berben Lyrik von Selma
Meerbaum-Eisinger am Sonntag, 19. März 2006, im „Zentrum
für verfemte Künste“, Solingen-Gräfrath, Wuppertaler
Str. 160. Beginn ist um 15.30 Uhr. Im Rahmen-programm singt Marianne
Rogée Chansons von Friedrich
Hollaender. Sie alle sind herzlich eingeladen!
In
der Ausstellung ist Else Lasker-Schüler Dreh- und Angelpunkt:
Dreh- und Angelpunkt in der Wiederentdeckung all jener Dichter, die
einst den
Nazis Widerstand entgegensetzten, die ins Exil entkamen oder ermordet
wurden, war Jürgen Serke, aus dessen Ar-chiv die Ausstellung zusammengestellt
worden ist. Das Archiv war die Grund-lage für seine Exilrecherchen,
die zu Büchern führten, von denen das wirkungsvollste „Die
verbrannten Dichter“ hieß.
Serkes Wiederentdeckungen haben ihre Bedeutung für die Gründung
der ELS-Gesellschaft im Jahre 1990. Sie hat inzwischen 1400 Mitglieder,
auch in Israel. Und das ist gut so. Haben doch un-sere Veranstaltungen
oft mit verfolgten jüdischen Intellektuellen zu tun – und
damit indirekt auch mit Israel.
© Lindenstraße/Mara
Lukaschek
Marianne Rogée gestaltet das musikalische Rahmenprogramm
im „Zentrum für verfemte Künste“/Museum Baden,
Solingen, am 19. März 2006 (s. Termine): Sie singt Marlene Dietrich-Chansons
von Friedrich Hollaender, einem der frühesten und treuesten Fans
von "Prinz Jussuf von Theben". Er komponierte die Bühnenmusik
zu Elses Sozialdrama "Die Wupper". Die Partitur ist verschollen,
vermutlich von den Nazis vernichtet.
Jürgen
Serke gehört dem Kuratorium unserer Stiftung an, die mit der Bürger-stiftung
Solingen und dem Sammler Gerhard Schneider das „Zentrums für
verfemte Künste“ in Solingen realisiert. Grundbestand ist
die Sammlung Gerhard Schneider, eine bedeutende Kol-lektion von Bildern
verfemter Maler. Hinzu kommen 15 Zeichnungen von Else Lasker-Schüler,
die wir vom Zürcher Sammler Hans Bolliger erworben haben.
Die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft hat die Zeichnungen im September
2005 nach Jerusalem gebracht, um sie in Ser-kes Ausstellung in der Konrad-Adenauer-Stiftung
zu zeigen. Die Sammlung war von der ELS-Gesellschaft erstmals in Solingen
präsentiert worden, ging dann weiter nach Berlin, Breslau und Prag.
Jetzt wird sie für immer in Solin-gen bleiben. Mit den Exil-Autoren
und den verfemten Malern wird künftig im Sinne eines interdisziplinären
Zentrums der verfolgten Intellektuellen und Künstler gearbeitet.
Für die Wanderschaft der Ausstellung Serke haben ihr Jochen Boberg,
Direktor des Museumspädagogischen Dienstes Berlin, und als Kurator
Jürgen Kaumkötter das Gesicht gegeben. Jetzt soll sie ihren
Dauerplatz im Solinger Zentrum der verfemten Künste finden. Dabei
wird es zu einer engeren Zusammenarbeit, möglichst gar zu einer
Fusion der ELS-Stiftung mit der Bürgerstiftung für ein Zentrum
der verfemten Künste kommen, sind doch die (ökonomisch) Schwachen
gemeinsam stärker. Mit der Kooperation könnte das Zentrum
möglicherweise auch einen präziseren, opti-mistischeren Namen
erhalten.
Denn für das 21. Jahrhundert lässt sich aus der barbarischen
Geschichte des 20. Jahrhunderts Optimismus gewinnen: Durch jene widerständigen
Schriftsteller und Maler, Musiker, Geistes- und Naturwissenschaftler,
auf die wir stolz sein können, weil sie die Besten waren.
Weil von wahrer Kunst Schärfung des Gewissens und Stärkung
des Geistes ebenso ausgeht wie Kritik an Halbwahrheit. Weil sie Aufruf
zur höchsten Menschlichkeit ist (A. Kerr). Serke hat das früh
erkannt. Sein Lebenswerk, diese Sammlung, muss der Öffentlichkeit
zugänglich bleiben.
Ich hoffe, den einen oder anderen von Ihnen am 19. März in Solingen
begrüs-sen zu können. Es ist ein Grund zur gemeinsamen Freude.
- Freude und auch sonst alles erdenklich Gute zum Neuen Jahr wünschen
Ihnen die Vorstände von ELS-Gesellschaft und –Stiftung.
Herzlich – Ihr Hajo Jahn
FAZ
UPDATE 7. 10. 2005:
„Eine Ausstellung in Jerusalem erinnert an verbannte Dichter
Auch
Israel gedenkt des Endes des Zweiten Weltkriegs vor sechzig Jahren.
In Jerusalem hat Bundesinnenminister Otto Schily eine Ausstellung eröffnet,
die mit Beispielen aus der Sammlung Jür-gen Serkes an die Schicksale
der unter Hitler verbannten Dichter erinnert: 'Lie-bes- und Musengeschichten’
lautet ihr Titel, und sie versammelt Zeugnisse prekärer Liebesbeziehungen,
die ein 'fragiles Glück im Unglück von Verfolgung und Exil’
belegen.
Während einer Podiumsdiskussion zur Ausstellungseröffnung
blickte Schily be-friedigt auf die deutsch-israelischen Be-ziehungen
zurück und betonte den re-gen Jugendaustausch... Der Publizist
Henryk M. Broder beklagte die seiner Ansicht nach oft einseitig antiisraelische
Berichterstattung in deutschen Medien. Man scheue sich nicht, sagte
er, die is-raelische Politik in den besetzten Ge-bieten mit der der
Nazis gleichzusetzen. Derlei moralische Überheblichkeit stünde
Deutschen nicht gut zu Gesicht, wie ein Blick in die Ausstellung durchaus
bestätigte. Den Schicksalen der „verbannten und verbrannten
Dichter“ geht Jürgen Serke seit langem nach. Berühmt
wurde seine Serie, vor fast dreißig Jahren im „Stern“
veröffentlicht. Während seiner Recher-chen trug Serke eine
der bedeutendsten Sammlungen zur deutschen Exilliteratur zusammen. Und
immer wieder hatten ihn seine Nachforschungen nach Jeru-salem geführt.
Eine Schlüsselfigur der jetzt eröffneten Ausstellung ist die
Dichterin Else Lasker-Schüler. 1933 floh sie vor Hitler, 1945 starb
sie in Jerusalem, und hier spielt auch ihre letzte Liebesge-schichte.
Wie die meisten Liebesge-schichten Else Lasker-Schülers findet
sie freilich nicht in der Wirklichkeit, son-dern nur in der Dichtung
statt. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs trifft sie den Jerusalemer
Universitätsdozenten Ernst Simon. Sie ist damals schon über
siebzig, er ist dreißig Jahre jünger als sie und verheirateter
Familienvater; sie überschüttet ihn mit Liebesgedichten, die
zu den schönsten ihres Alterswerkes gehören, und mit Briefen,
die er nur sehr vorsichtig und mit großem Takt beantwortet. Ihre
Briefe an ihn kommen erst 1998 ans Licht, zehn Jahre nach Simons Tod,
als der Nachlass geöffnet werden darf. Daneben werden in der Ausstellung
auch eine Reihe kolorierter Zeichnungen Else Lasker-Schülers ge-zeigt.
Bis 1937 hingen sie als „entartete Kunst“ in der Berliner
Nationalgalerie, noch heute tragen sie auf der Rückseite den nationalsozialistischen
Stempel. Die vor 15 Jahren in Wuppertal gegründete Else Lasker-Schüler-Gesellschaft
hat sie von einem Schweizer erwerben können, und in diesem Rahmen
soll die Samm-lung Serke ihren festen Ort finden. Hajo Jahn, Vorsitzender
der Gesellschaft, ist darum bemüht, in Solingen ein „Zentrum
für verfemte Künste“ aufzubauen, und hofft, die Sammlung
dort aufnehmen zu können.“
Jakob
Hessing (gekürzte Fassung)
Jürgen Serke führt das Ehepaar Schily durch die Ausstellung
seiner Sammlung in Jerusalem.
Hanna Blitzer, 91jährige Autorin (l.) war zur Ausstellungseröffnung
aus Tel Aviv angereist. Avital Ben-Chorin (r.) freute sich über
die Else-Lasker-Schüler-Exponate, hatte sie doch die Dichterin
noch kennengelernt.
Über „Konfliktbewältigung heute“ diskutierte im
Rahmen der Ausstellung der Journalist Henryk M. Broder (r). Links Jakob
Hessing.
Der arme
Prinz
Else
Lasker-Schüler wollte so gern der Prinz von Theben sein und war,
ach, doch nur die arme Else aus dem Wuppertal.
Ähnlich ergeht es auch der ELS-Gesellschaft. Ohne Lastenausgleich
durch die Stiftung „Verbrannte und verbannte Dichter und Künstler“
könnte sie kaum so effektiv sein wie das bislang der Fall war:
Ausgerichtet auf das visionäre Projekt eines „Zentrums der
verfolgten Künste“, dem Satzungsziel der Stiftung. Die inzwischen
7 Almanach-Ausgaben sowie zahlreiche weitere Publikationen, vor allem
jedoch die bislang 12 ELS- Foren mit Zeitzeugen- und Schulveranstaltungen,
Ausstellungen, Konzerten mit Musik verfolgter Komponisten, Lesungen,
Diskussionen, Vorträgen oder Internetprojekten demonstrieren, wie
ein solches Zentrum arbeiten könnte.
„Geld“, so George Bernhard Shaw, „hat wenig Wert für
denjenigen, der mehr als genug davon hat.“
Den (geringen) Jahresbeitrag zu erhöhen, scheint uns dennoch nicht
opportun in diesen Zeiten, auch wenn wir jeden Cent gut gebrauchen könnten.
Der
Orpheus Trust in Wien, mit dem wir kooperieren, hat in ähnlicher
Situa-tion wie wir einen Hilferuf verbreitet: Diese von Primavera Gruber
erfolgreich betriebene Aufarbeitung der Biografien verfolgter Musiker
aus Österreich, die NS-Opfer und Gegner waren, ist gefähr-det,
weil die bisherigen Subventionen von der Stadt Wien und dem Wissen-schaftsministerium
nicht mehr gewährt werden sollen.
Felix
Austria – wir bekommen, im Gegensatz zum glücklichen
(?) Österreich, für die Arbeit der ELS-Gesellschaft keine
Betriebssubventionen, hoffen jedoch mit dem Orpheus Trust auf ein Einlenken
in Wien – und für uns auf Spenden und Beiträge.
Dabei setzen wir auf Ihr Verständnis, meine Damen und Herren. Denn
die meisten von Ihnen können keine akti-ven, sondern „nur“
fördernde Mitglieder sein. Durch Ihre Mitgliedschaft haben Sie
geholfen, Else Lasker-Schüler und andere „verbrannte und
verbannte Dichter“ wieder bekannter zu machen. So haben Sie zudem
mitgewirkt - und tun das noch immer - bei der Realisierung des „Zentrums
der verfolgten Künste“.
Der
Jahresbeitrag beginnt bei € 16,--, bei Partnern bei €
24,-- und liegt bei € 8,-- für Jugendliche und Arbeitslose.
Freiwillige Beitragserhöhungen sind da überaus willkommen...
In einem Brief an Karl Kraus hat Else Lasker-Schüler ihren Frust
so formuliert, dass wir dieses Zitat getrost für die Ge-sellschaft
anwenden können:
„Wenn ich nur Geld hätte. Geld! Geld! Geld! Geld! Geld! Geld!
Geld! Geld! Geld! Geld!! Wer 20 Jahre ohne das ist – alles andere
Lapalie – Idealismus – Luxus – Liebe – Galgenhumor
– Prunk – unwert.“ Unterzeichnet: „Ihr armer
Prinz von Theben“. (Sie brauchen nicht nachzuzählen: Das
Wort Geld kommt 11mal vor).
Diesem
Infobrief liegt wieder ein Zahlschein bei – für alle, die
uns keine Einzugsermächtigung erteilt haben, und besonders für
die, die unsere Anliegen mit einer Spende unterstützen können.
Auch ehrenamtliche Arbeit benötigt Geld für Bürokosten,
Druck von Infos und Versand, für Homepage, Webmaster etc.. Schon
jetzt: Vielen Dank!
Der
Jahresmitgliedsbeitrag 2006 wird im Februar abgebucht. Viele
Fäden machen einen Mantel. Damit er trägt und wärmt,
bitten wir um Ihren Obolus.
Oder gehen Sie stiften... für die ELS-Gesellschaft: Konto 903 999,
BLZ 330 500 00 bei der Sparkasse Wuppertal.
Hajo Jahn
PS:
Schatzmeister Klaus K. Otto bittet herzlich darum, Adressen-
und Kontoän-derungen mitzuteilen. Und er erinnert daran, dass Austritte
gemäß Satzung bis zum Ende des 3. Quartals erfolgen sollten.
Doch hoffen wir, Sie bleiben...
Lasker-Schüler-Preisträger
2005:
Dea Loher u. Torsten Buchsteiner
Dea Loher (Copyright: DavidBaltzer/ Zenit)
Nach
Elfriede Jelinek 2003 erhielten Dea Loher den Else-Lasker-Schüler-Dramati-kerpreis
und Torsten Buchsteiner den ELS-Stückepreis des Landes Rheinland-Pfalz,
dotiert mit € 15.000 bzw. 5.000. Die Preise übergab Ministerpräsident
K. Beck am 23. November 2005 in Mainz.
Dea Loher, 1964 geboren, gehört zu den vielgespielten Dramatikerinnen.
Nun hat sie mit dem Erzählband „Hundskopf“ (Wallstein
Verlag) auch ihr Prosadebüt vorgelegt. Sie studierte Germanistik
und Philosophie in München, bewarb sich 1990 für den vierjährigen
Studiengang Szenisches Schreiben an der Berliner Hochschule der Künste
unter Leitung von Heiner Müller. Bereits 1991 wurde ihr erstes
Stück Olgas Raum in Ham-burg uraufgeführt. Es folgten Tätowie-rung
(1992), Leviathan (1993), Fremdes Haus (1995), Blaubart (1997) sowie
Adam Geist (1998). - Torsten Buchheimer ist Schauspieler und Autor.
Sein Stück über die blutige Beendigung des Geiseldramas in
einem Moskauer Musicaltheater war von seinem Hausverlag S. Fischer abgelehnt
wor-den. Dieses Schauspiel gab den Aus-schlag für den ELS-Stückepreis
Im
Land des „Blauen Reiters“: ELS in München und Kochel
Nach
Kochel am See fährt man, um dort zu wandern, im Winter Ski zu fahren,
das Walchensee-Kraftwerk zu bewundern und das Franz-Marc-Museum zu besuchen.
Neben Bildern von Marc, der einige Zeit in Kochel gelebt hat, werden
Arbeiten seiner Malerkolleginnen und -kollegen vom „Blauen Reiter“
gezeigt.
Mit einer
gewissen Überraschung steht der Besucher vor Zeichnungen von Else
Lasker-Schüler. Ausgestellt sind die Motive „Der Schlangenanbeter
auf dem Marktplatz in Theben“ ("Farbkreide" und Tusche)
und „Prinz Jussuf und seine Häuptlinge“ (Bleistift
auf Postkarte). Die Bilder stammen aus der Sammlung von Franz Marc.
Die Prinz-Jussuf-Abbildung hat die Dichterin ausdrücklich ihrem
„lieben, wundervollen“ Künstlerfreund Franz Marc gewidmet.
Die Malstunden, die die junge Else Lasker-Schüler in Berlin bei
dem Liebermann-Schüler Simon Gold-berg nahm und das von ihrem Mann
Berthold Lasker eingerichtete Atelier ha-ben sich ausgezahlt, wie an
ihrem un-verwechselbaren Zeichenstil immer wieder zu studieren ist.
Das Museum in Kochel, Herzogstandweg 43, ist Dienstag bis Samstag von
14 - 18 Uhr geöffnet, allerdings zwi-schen dem 16. Januar und 28./29.Fe-bruar
geschlossen. Wenn der Besucher die nötige Zeit mitbringt, lohnt
ein Ab-stecher in das nur wenige Kilometer ent-fernte Murnau am Staffelsee
mit Mün-ter-Kandinsky-Haus und Kunstmuseum. Auch hier sind Bilder
von Franz Marc zu sehen.
Eines der jüngsten Kunstmuseen in Deutschland und für die
Kunst des 20. Jahrhunderts eines der wichtigsten ist die Pinakothek
der Moderne, München. Sie wurde 2002 fertiggestellt. Auf dem „Kunstareal“
befinden sich auch die Alte und die Neue Pinakothek. In der Pinakothek
der Moderne ist Else Lasker-Schüler ebenfalls vertreten. Zu den
im Museum gezeigten Bildern gehören „Mari? von Nazareth und
ihr Kindlein“ (mit Feder aufgetragene Tusche, Farbstift, entstanden
1913) und „Selbstbildnis mit Sternenmantel“ (mit Pinsel
und Feder aufgetragene Tusche, um 1913 entstanden). Von Franz Marc gibt
es hier die berühmt gewordenen, an Else Lasker-Schüler gerichteten
Bilderbriefe zu sehen. Sie haben längst Eingang in die Literatur
gefunden.
Die Pinakothek der Moderne, Barer Straße 4, ist Dienstag bis Sonntag
von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt € 9,00
, ermäßigt € 5,00. Sonntags gilt ein Spottpreis: Ein
Euro.
Klaus Goebel
Else
Lasker-Schüler:
Ich träume so leise von dir Ungewöhnliche Lyrikvertonungen
auf CD mit Gitte Haenning, Katja Riemann und Popsängerinnen
Zu
Ehren der Dichterin Else Lasker-Schüler haben die beiden Wuppertaler
Musiker Björn Krüger und Julian Ha-nebeck in den letzten Jahren
insgesamt 13 wunderschöne und zeitlose Pop-songs zu Gedichten von
Else Lasker-Schüler komponiert und eingespielt.
Katja Riemann und Gitte Haenning
Miriam Piehlau und Sina Stelter
Für
die gesangliche Umsetzung der Gedichte konnten Sängerinnen gewonnen
werden, die alle ihren eigenen, ganz besonderen Teil dazu beigetragen
haben, dieses außergewöhnliche Albumkonzept zu realisieren.
Die im November im Internet als „CD des Monats“ zu Recht
gewürdigte Ein-spielung ist nachträgliches Ergebnis des X.
Else-Lasker-Schüler-Forums "Mein blaues Klavier" von
2002.
Dazu hatten wir Gruppen und Solisten eingeladen, darunter auch die Band
"Uncle Ho". Aus dieser Formation haben sich Julian Hanebeck
und Björn Krüger Begeisterung an die Vertonungen ge-macht
und jetzt auf CD festgehalten.
Was
lange währt, klingt wirklich gut: Die Aufnahme ist empfehlenswert.
Es singen: Regy Clasen „Heimlich zur Nacht“. Mieze, Sängerin
der Band Mia, „Du machst mich traurig - Hör“; Katja
Riemann „Gebet“; KAT „Mein Sterbelied“; Miriam
Pielhaus „In Deine Augen“; Gitte Haenning „Frühling“;
Elke Brauweiler, Paula „Ich träume so leise von Dir“;
Jovanka v. Willsdorf, Quarks „Die Verscheuchte“; Suzie Kerstgens,
Sängerin der Band Klee, „Ich weiß“; Katja Maria
Werker „Ich liebe Dich...“ Bobo (in White Wooden Houses)
„Es kommt der Abend; Milù „Mein Kind“ und Sonja
Kraushofer, Sängerin der Band L’ame Immortelle, „Weltende“.
Es
gibt inzwischen ausgezeichnete zeitgenössischer Vertonungen von
ELS-Gedichten auf Tonträgern, etwa von Carola Krautz („Mein
Dornenlächeln“, vertont von Charles Kalman), Claudia Gahrke,
Monika Fey, Elisabeth Dohmen, das Duo Courage oder von der Familie Wajchanski
auf Belarussisch oder ver-jazzt von Isabel Zeumer, um nur einige zu
nennen.
Die CD „Ich träume so leise von dir“ fällt dadurch
auf, dass zwei junge Musiker Popmusikversionen geschrieben und gleich
13 Interpretinnen gesucht und ge-wonnen haben, darunter bekannte Szenesängerinnen,
die sich trotz ihrer Jugend und ihrer sonst zeitgenössischen Texte
für diese Aufnahme entschieden haben. Wie modern der Prinz von
Theben dabei klingt...
Else Lasker-Schüler: ICH TRÄUME SO LEISE VON DIR; Vertrieb
durch „ede“-distrubution GmbH 2005, Random Houser, €
18,-- (etwa bei Saturn). Oder: www.elseprojekt.de
(mit Hörproben); ISBN 10-3-86604-050-4 (auch über uns oder
den Buchhandel zu beziehen. Lohnt sich!)
Vereinsinterner
Spiegel
Neue
Mitglieder: Erika Mitterer-Gesellschaft, Wien; Rosemarie Reis,
Julian Hanebeck, Gabriele Ramme, Anneliese u. Gunter Wollschläger,
alle Wuppertal; Peter Chlistowski, Schwelm; Donata Höffer-Franke,
Herdwangen; Hannelore u. Wolfgang Körber, Kait und Franz Haug,
Solingen; Jamila Vidas, Köln, und Sonja Zunker-Berthold, Berlin:
Herzlich willkommen im „Else-Club“.
Hans Joachim Schädlich hat sein 70. Lebensjahr
vollendet. Wir gratulieren dem Schriftsteller und langjährigem
Beiratsmitglied der ELS-Gesellschaft herzlich.-Glückwünsche
gelten ebenfalls Rudolf Dressler, der 65 Jahre alt
wur-de. Der ehemalige Botschafter in Israel hat mitgeholfen, das IX.
ELS-Forum 2001 in Jerusalem durchzuführen.
Sarah
Kirsch erhielt den Jean-Paul-Preis 2005. Der Freistaat Bayern
würdigte damit das Gesamtwerk der Dichterin, „die die Lyrik
der vergangenen Jahrzehnte entscheidend geprägt habe“. Ihr
Blick auf Natur und Landleben werde zum Medium für menschliche
Grunderfahrungen wie Liebe, Trennung, Einsamkeit, Altern und Vergänglichkeit,
erklärte Kulturminister Thomas Goppel.
Barbara
Lorenz („BaLo“) erhielt in Bad Lauterberg den Förderpreis
der Interes-sengemeinschaft deutschsprachiger Autoren. Die freischaffende
Autorin und Künstlerin veröffentlichte u. a. die Bücher
„Abrabarbara“ und „Wenn Peperoni tanzen“. Bis
1999 gab sie die Zeitschrift für Literatur und (Lebens-)Kunst „Rhabarbera“
heraus. In der Laudatio heißt es, die Autorin gehe „hellhörig
mit dem Wort um“. Waltraud Weiß, die Laudatorin, nannte
Barbara Lorenz „die Goldmarie von Schwabach“: „Während
die Goldmarie im Märchen Gold verkauft, verschenkt BaLo Worte aus
Gold“. Gewürdigt wurde auch das soziale Engagement der Schriftstellerin.
Konrad
Schily, Mitglied der ELS-Gesellschaft seit Beginn und Unterstützer
eines Zentrums der verfolgten Künste, ist nach jahrzehntelanger
Mitgliedschaft in der SPD in die FDP eingetreten. Für die Liberalen
gehört er dem neuen Bundestag an.
ELSE
Unter diesem Titel hat der in Australien lebende Komponist George Dreyfus
Gedichte von Else Lasker-Schüler vertont, die am 27. September
2005 im Museum Baden, dem designierten „Zentrum für verfemte
Künste“, urauf-geführt wurden: Mit antisemitischen Zwi-schenrufen
und Naziliedern zunächst eine provokante Komposition. Sie beruht
auf Schilderung von Else Lasker-Schüler über Störungen
ihrer Lesungen in Berlin. Siebenspaltig hat der in Australien erscheinende
„Sidney Morning Herald“ über die Uraufführung
berichtet: „New light shines on exiled artists. George Dreyfus
returned to the land of his birth with a precious gift”. Aus Anlass
der Uraufführung erschien eine literarische Broschüre mit
Beiträgen des Musikwis-senschaftlers Albrecht Dümling, Manfred
Brusten, Jörg Aufenanger (über ELS-Vertonungen), Rolf Jessewitsch
und Hajo Jahn. Gegen Erstattung von € 5,- senden wir Ihnen, liebe
Mitglieder, die Publikation gerne zu, in der eine aus-führliche
Biographie des Komponisten veröffentlich ist (48 Seiten, ISBN 3-936295-08-5).
Die Veranstaltung, von etwa 100 Zuhörern begeistert aufge-nommen,
war ein Beispiel mehr für die Zusammenarbeit zwischen der ELS-Stiftung
„Verbrannte und verbannte Dichter und Künstler“ mit
der Bürgerstiftung für verfemte Künste in Solingen.
Forum
der Kreativen in der ELS-Gesellschaft
Carmen
Renate Köper, Schauspielerin aus Frankfurt/Main, hat eine
Doppel-CD herausgebracht mit Lyrik und Prosa der aus Berlin stammenden
Dichterin Gertrud
Kolmar. „Susanna“ ist der letzte erhaltene
Text der Schriftstellerin, die im Februar 1943 deportiert und in Auschwitz
ermordet wurde. Die Fabel, die der CD den Namen gab, ist die in heute
selten gewordener Sprache geschriebene Liebesgeschichte eines gemüts-kranken
Mädchens (Auszug): “Der Himmel war grau und wattig. Die Luft
war still und nicht kalt. Die Luft war weich und dick und schaumig und
süß wie Rahm. Und Flocken sanken ganz sacht, ganz zärtlich,
woben sich leicht in die reine, unendliche Decke, die über die
Felder fiel. Über die Felder war Zoe weiß und wir-belnd geweht,
gejagt und kehrte im Trott zurück mit hängender Zunge und
schlechtem Gewissen. Susanna schalt, doch unter dem schwarzen, breitran-digen
Samthut lächelten ihre Augen...“
Carmen Renate Köper „Susanna“, headroom Sound
Production, L-M-50638; ISBN 3-934123-07-3 € 18,-;
zu bestellen übers Internet unter www.holzhausenschloesschen.de
(Mehr Infos über Gertrud Kolmar unter www.Exil-Archiv.de“/Biografien).
Edgar
Hilsenrath erfuhr späte Genug-tuung. Bereits 1994 war
sein Buch „Das Märchen vom letzten Gedanken“ von Ryszard
Wojnakowski ins Polnische übersetzt worden. Leider fand sich kein
polnischer Verlag für dieses von der Kritik hochgelobte Buch über
den Genozid an den Armeniern im osmanischen Reich. Im Rahmen des Deutsch-Polnischen
Jahres hat die S. Fischer Stiftung ein Programm zur Übersetzung
zeitgenössischer Autorin-nen und Autoren aus Deutschland, Öster-reich
und der Schweiz initiiert. Unter den etwa 30 deutschen Titeln befindet
sich auch das Werk Edgar Hilsenraths.
Cornelius
Bormann, pensionierter WDR-Journalist, ehemaliger ARD-Moderator
und Auslandskorrespondent, hat nicht seine Jahre in Afrika oder USA
zum Thema seines neuesten Buches gemacht, sondern Polen. Er stellt unser
Nachbarland in den Kontext der europäischen Geschichte, hat Trennendes
und Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Polen recherchiert: Entstanden
ist ein faktenreiches Buch, das dem Leser die Menschen Polens näher
bringt.
Cornelius Bormann „Der Adler mit der Frau im Herzen. Polen unser
Nachbar“. 520 S. Hentrich&Hentrich, ISBN 3-933471-63-X , €
24,80.
Jörg
Aufenanger, ist Autor zweier neuer Bücher: "Heinrich
Heine in Paris", DTV-Premium, 12 €. Das Buch erzählt
die Geschichte des Dichters Heinrich Heine, der 1831, angezogen von
der Julirevolution, nach Paris ging. Lebte er zuerst in einem freiwilligen
Exil, so wurde es bald zu einem erzwungenen, als seine Schriften in
Deutschland verboten wurden, er mit Grenzhaftbefehl gesucht wurde. Buchvorstellungen
erfolgten in Paris mit einer Wanderung auf Heines Spuren und in Berlin,
weitere Lesungen ab Januar.
"Silbermanns
Reise um die Welt in neunzig Jahren", Parthas Verlag, 24 €
:
Alfred Silbermann, 1915 in Berlin geboren, ging 1936 nach Paris um sein
Studium von Textilkunst- und Bühnenbild dort fortzu-setzen und
empfand sich da noch nicht als Exilant, erst als ihm die deutsche Staatsbürgerschaft
aberkannt wurde. 1939 wurde er wie alle Deutschen interniert, entkam
aber dem Lager wie durch ein Wunder, fuhr von Marseille aus nach Shanghai,
weiter nach Kobe in Japan, schließlich nach Buenos Aires, wo er
als Bühnenbildner und Impresario tätig war. 1956 kehrte er
nach Europa zurück, aber nicht nach Deutschland, sondern nach Rom.
„Stabwechsel“ bei Hille-Gesellschaft
Nach
22 Jahren hat Helmut Birkelbach den Vorsitz der Peter Hille-Gesellschaft
an Michael Kienecker abgegeben. Der neue Vorsitzende ist der Sohn des
Verlegers Friedrich Kienecker, der mit Helmut Birkelbach die Hille-Vereinigung
gegründet hatte. Der pensionierte Lehrer Birkelbach wurde zum Kurator
des Peter Hille-Hauses berufen. In diesem Gebäude im ostwestfälischen
Erwitzen wird in einem Raum besonders auf Else Lasker-Schüler eingegangen.
Über
die Freundschaft zu ihrem Mentor hat sie gesagt: „Zwischen den
hohen Hecken unserer Kameradschaft Sankt Peter Hilles und mir versöhnten
sich die Religionen“. Zur Eröffnung einer Peter-Hille- und
Else-Lasker-Schüler-Ausstellung der Düsseldorfer Künstlerin
Theresia Schüllner gab es einen Vortrag des Germanisten
Jakob Hessing mit dem Titel „Wiederauferstehungen
oder Peter Hille und die Folgen“. Dieser mit großem Interesse
aufgenommene Beitrag ist auf der Homepage else-lasker-schuelergesellschaft.de
veröffentlicht.
Manchmal habe
ich Sehnsucht nach Prag – ELS-Texte im 7. Almanach
Günter Grass hat 1994 den Stiftungs-aufruf für
ein Zentrum der verfolgten Künste unterzeichnet. Das Foto ist eine
Aufnahme von Andrej Reiser, entnommen dem „Prager“- ELS-Almanach
Der
neueste Almanach ist bereits das 10. Buch, das die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft
herausgibt. Neben Autoren wie Jürgen Serke, Hans-Dieter Zimmermann,
Christoph Stölzl oder Jörg Aufenanger mit Texten über
Prag und die tschechisch-deutsche Literatur ist selbst-verständlich
auch Else Lasker-Schüler vertreten: Mit Lyrik und Prosa, die in
Prag von Monika Hansen und ihrem Mann Otto Sander vorgetragen wurden,
darunter der Briefwechsel zwischen der Dichterin und Paul Leppin (Prinz
Jussuf und ihr König von Böhmen). Und von Ricarda Dick stammt
der Beitrag „Mein Herz“: Else Lasker-Schüler und ihr
„Liebesroman mit Bildern und wirklich lebenden Menschen“.
Hajo
Jahn (Hrg.): Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag, 496 S.,
mit zahl-reichen Fotos, broschiert, Peter Hammer Verlag, € 19,90
– erm. € 15,-- (+ Versand)
Stiftung
Verbrannte und verbannte Dichter/Künstler:
XIII. Else-Lasker-Schüler-Forum in Zürich mit Monica
Bleibtreu als „Die Verscheuchte“ Dichterin im Exil: 26.
bis 29. Oktober 2006
Vor
60 Jahren, am 12. Dezember 1936, fand im Beisein von Thomas und Katia
Mann im Schauspielhaus Zürich die Urauf-führung von Else Lasker-Schülers
christ-lich-jüdischem Versöhnungsdrama „Arthur Aronymus
und seine Väter“ statt. Allein das wäre Grund genug,
das XIII. Else-Lasker-Schüler-Forum vom 26. bis 29. Oktober 2006
in Zürich zu veranstalten, wo die Dichterin von 1933 bis 1939 unter
schwierigen Bedingungen im Exil lebte, bis die Behörden ihr eine
erneute Einreise verweigerten. Die ELS-Stiftung „Verbrannte und
verbannte Dichter“ ist Ausrichter des Forums, Schirmherr der Schweizer
Bundespräsident, Moritz Leuenberger.
Zur Eröffnung des XIII. Forums gibt es wieder eine Uraufführung,
die den Titel eines berühmten ELS-Gedichts trägt: „Die
Verscheuchte“. Untertitel: „Hommage an Else Lasker-Schüler“.
Autor ist Gerold Theobalt. Keine Geringere als Monika Bleibtreu wird
die Dichterin spielen. Zum Programm gehören Lesungen,
Diskussionen und die Uraufführung von ELS-Gedichtvertonungen durch
den jungen Schweizer Komponisten David Philip Hefti. Alice Schwarzer,
Henryk M. Broder und Georg Kreisler nehmen an einer Podiumsdiskussion
teil, bei der es um das Thema Exil in der Schweiz geht: „Die ewige
Lust an den Tätern. Von den Schwierigkeiten, den Opfern ihr Überleben
zu sichern“. An Vorträgen/Lesungen betei-ligt sind u.a. Jürgen
Serke, Jakob Hessing Martin Dreyfus, Wilfried Weinke und Ernst-Andreas
Ziegler. Jaromir Konecny und Wehwalt Koslowsky gestalten mit anderen
Slam-Poeten eine Performance-Poesie-Show: „Elses Enkel“.
Wir hoffen, möglichst viele Mitglieder in Zürich zu treffen.
Für alle Teilnehmer ist diesmal ein Treffen am Vortag geplant:
Mit einem Rundgang auf den Spuren berühm-ter Exilanten am Nachmittag
und ein „Abend der Begegnung“ (25. Oktober).
ANFRAGEN bitte per Brief, Fax oder Mail an das ELS-Büro
(Impressum Seite 6)
Anmeldungen
bitte über: RVR- Tours, Kaiserstr. 91-93, D-42477 Radevormwald,
Phon 02195-9105-0 Fax 02195 – 9105 55
Mail: rvr@rvr.tours.de
Monica Bleibtreu spielt „Die Verscheuchte“
im Schauspielhaus Zürich
Neues vom Exil-Archiv
(www.exil-archiv.de):
Der deutsch-tschechische
Zukunftsfonds in Prag unterstützt mit 5.000 Euro die Arbeiten für
das virtuelle Zentrum der verfolgten Künste und Intellektuellen
im Internet, „(www.exil-archiv.de“.
Finanziert wird eine tschechische Fassung der wichtigsten Texte auf
der Website. Vor allem gilt es, Biografien von tschechoslowakischen
Persönlichkeiten zu recherchieren und online zu stellen, die von
den Nazis oder während der kommunistischen Diktatur verfolgt wurden.
Basis ist dabei Jürgen Serkes Buch „Böhmische Dörfer.
Wanderungen durch eine verlassene literarische Land-schaft“. Die
deutsche Ausgabe ist leider vergriffen. Es ist längst an der Zeit,
das Buch neu aufzulegen.
Partner bei dem tschechischen Internet-projekt ist die Föderation
der jüdischen Gemeinden in der Republik Tschechien mit Direktor
Tomas Kraus.
TERMINE
Dienstag, 17. Januar
2006, 19.30 Uhr Buchhandlung Köndgen, Werth 79 Wuppertal-Barmen
„Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag“. Hajo Jahn (Hrg.)
stellt den 7. ELS-Almanach vor. - In Kooperation mit der DTSG (Deutsch-Tschechische-
u. Slowakische Gesellschaft) .- Im Ausschank: Pilsner Urquell, denn
es gilt, auch das 15jährige Bestehen der ELSG zu feiern.
Montag, 23. Januar
2006, 19.30 Uhr
Forum Kirche, Holler Allee 75, Bremen
„Ein widerständiges Leben im Zeitalter der Extreme. Zum 100.
Geburtstag des Schriftstellers Manés Sperber“ – Vortrag
von Dr. Martin Rooney.
Samstag, 4. Februar
2006, 19.30 Uhr
Kirche in der City, Wuppertal-Elberfeld
Vortrag von Prof. Dr. Klaus Goebel zum 100. Geburtstag von Dietrich
Bonhoeffer, dem von den Nazis hingerichteten evan-gelischen Widerstandskämpfer.
Dienstag, 7. März
2006 19.30 Uhr
Wuppertal-Barmen, Buchhdl. Köndgen, Werth 79
Glasstimmen Lasinäänet
Deutsch-finnisches Kulturevent
Dorothea
Grünzweig, eine deutsche Dichterin, die in Finnland lebt, liest
aus ihren Lyrikbänden Mittsommerschnitt, Vom Eisgebreit und Glasstimmenlasinäänet
.
Reinald Noisten, Klarinette, musikalische Improvisationen. - Im Ausschank:
„finnischer Champagner“ und kulinarische Spezialitäten
wie Ren-tierfleisch oder Lachs/Forellen aus Suomi.- eine Kooperationsveranstaltung
mit der Deutsch-Finnischen Gesellschaft.
Dorothea Grünzweig
Sonntag,
19. März 2006, 15.30 Uhr
Museum Baden/Zentrum für verfemte Künste. Solingen, Wuppertaler
Str. 160
Eröffnung
der permanenten Ausstellung der „Sammlung Serke“, mit der
das „Zentrum“ ein „zweites Standbein“ erhält,
nämlich Exilliteratur, Fotos, Briefe und Erinnerungsstücke
der Autoren.
Iris Berben trägt die Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger
vor, der „Anne Frank der Lyrik“. Einführung: Jürgen
Serke. Marianne Rogée singt Chansons
von Friedrich Hollaender. Am Piano: Michael
Carleton
Sonntag 1. April 2006, 18.00 Uhr
Museum Baden / Zentrum für verfemte Künste, Solingen, Wuppertaler
Str. 160 Cornelia Froboess liest:
„Ein Mensch fällt aus Deutschland“.
Autor dieses 1936 im Querido-Verlag erschienenen Romans ist Konrad
Merz , (1908 – 1999). 1934 war er aus Berlin nach
Holland geflohen, wo er sich während der Besatzungszeit auf einem
Dachboden verstecken musste. Merz war 1994 Teilnehmer des II. ELS-Forums.
Cornelia Froboess,
sie unterstützt mit ihrem Auftritt die Else-Lasker-Schüler-Stiftung
"Verbrannte und verbannte Dichter -/KünstlerInnen - für
ein Zentrum der verfolgten Künste und Intellektuellen"
EINLADUNG
ZUR
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG
Montag, 27. März 2006, 19.30 Uhr
Gesamtschule Else-Lasker-Schüler,
Wuppertal, E.-Lasker-Schüler-Str. 30
Tagesordnung:
TOP 1: Begrüßung, Feststellung der ordnungsgemäßen
Einladung, Fragen zum Protokoll der Mitgliederversamm-lung 2004,
ggf. Ergänzung der TO.
TOP 2: Bericht des Vorsitzenden über Aktivitäten in
2005, über Situation der ELS-Gesellschaft, Ausblick auf 2006,
Aussprache
TOP 3: Bericht des Schatzmeisters Klaus K.. Otto, Aussprache
TOP 4: Bericht der Kassenprüfer, Aus-sprache
TOP 5: Entlastung des Vorstands
TOP 6: Neuwahlen des Vorstands TOP 7 Vorstellung des 7. ELS-Almanachs
(Redaktion: Ulrike Müller und Heiner Bontrup; Lesung „
Warum Prag?“: Hajo Jahn, Hrg.) TOP 8: Verschiedenes
Änderungen
vorbehalten
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Impressum
Redaktion: Hajo Jahn Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft
e.V. Herzogstr. 42; D-42103 Wuppertal
Tel: 0202-305198; Fax: 0202-7475433; vorstand@else-lasker-schueler-gesell-schaft.de.
www.else-lasker-schueler-gesellschaft.de
Vorsitzender: Hajo Jahn; Stellvertreter: Heiner Bontrup; Schatzm.:
Klaus Otto ; Pressesprecherin: Michaela Heiser; Schriftführerin:
Anne Grevé; Beisitzer: Prof. Manfred Brusten, Monika Fey,
Dorothee Kleinherbers-Boden, Wolfgang Drost sowie die Autoren
Ulla Hahn und Jiri Gruša. - Bankverbindung: Sparkasse Wup-pertal,
BLZ 33050000, Konto: 968768.
Stiftung „Verbrannte-
und verbannte Dichter-/ KünstlerInnen“
www.exil-archiv.de. Vorstand:
Hajo Jahn, Herbert Beil, Dr. Rolf Köster und Dr. Rolf Jessewitsch.
– Kuratorium: Ingrid Bachér, Hans-Dietrich Genscher,
Prof. Dr. Klaus Goebel, Annemarie Renger, Ursula Schulz-Dornburg,
Jürgen Serke, Prof. Dr. Christoph Stölzl.
Konto: Stadtsparkasse Wuppertal, BLZ 33050000, Kontonummer: 902999.
Redaktion Exil-Archiv:
Ulrike Müller
Telefon: 0202 – 946 38
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