Ausgabe 63
1. Quartal 2006

 

Ich habe zu Hause ein blaues Klavier
Und kenne doch keine Note.
Es steht im Dunkel der
Kellertür,
seitdem die Welt verrohte.... “

Info-Archiv





ELSG-brief

> Verbrannte Dichter für
„Zentrum“ in Solingen:
Iris Berben am 11.3.06

> Prinz von Theben und
der arme Else-Verein

> Stars singen verpopte
ELS-Lyrik: Top-CD!

> Zürcher ELS-Forum
mit Monika Bleibtreu

> Jahresversammlung
am 27. März 2006


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder,

mit einer Erfolgsmeldung zum 15jährigen Bestehen der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft möchten wir Ihnen danken. Durch Ihre Mitgliedschaft haben Sie geholfen, dass wir in einer Zeit des subtilen Antisemitismus und zunehmender Fremdenfeindschaft ein Haus der Toleranz verwirklichen können: Das Zentrum für verfemte Künste. Über die Bezeich-nung sind wir noch nicht so glücklich wie über die Tatsache, dass in Solingen die Einrichtung entsteht, die eine Erinnerungskultur realisieren soll, für die wir seit 1994 mit dem „Exil-PEN“ in London kämpfen. Mitglieder aus den Gründerjahren erinnern sich vielleicht noch an den Stiftungsaufruf, mit dem alles begann. Unterzeichnet u.a. von Günter Grass, Salman Rushdie, Herta Müller, Sarah Kirsch, Hans Joachim Schädlich und Israelis wie Paul Alsberg, Asher Reich und Lev Berinsky. Mit dem (bevorstehenden) Erwerb der „Sammlung Serke“ sind wir dem Ziel ent-scheidend näher gekommen!


Iris Berben, Selma Meerbaum-Eisinger, "Ich bin in Sehnsucht eingehüllt". Hör-CD von Hoffmann und Campe. Selma meerbaum-Eisinger war laut Jürgen Serke die "Anne Frank der Lyrik". Frau berben unterstützt mit ihrem Auftritt in Solingen die ELS-Stiftung "Verbrannte und verbannte Dichter-Innen - für ein Zentrum der verfolgten Künste und Intellektuellen". Leider haben wir dafür noch immer keine präzisere, vielleicht auch "positivere" Bezeichnung. Doch wir bedanken uns bei allen, die uns Namensvorschläge gemacht haben, ganz herzlich.

Zur Eröffnung der permanenten Ausstellung der „Sammlung Serke“ liest Iris Berben Lyrik von Selma Meerbaum-Eisinger am Sonntag, 19. März 2006, im „Zentrum für verfemte Künste“, Solingen-Gräfrath, Wuppertaler Str. 160. Beginn ist um 15.30 Uhr. Im Rahmen-programm singt Marianne Rogée Chansons von Friedrich Hollaender. Sie alle sind herzlich eingeladen!

In der Ausstellung ist Else Lasker-Schüler Dreh- und Angelpunkt:
Dreh- und Angelpunkt in der Wiederentdeckung all jener Dichter, die einst den
Nazis Widerstand entgegensetzten, die ins Exil entkamen oder ermordet wurden, war Jürgen Serke, aus dessen Ar-chiv die Ausstellung zusammengestellt worden ist. Das Archiv war die Grund-lage für seine Exilrecherchen, die zu Büchern führten, von denen das wirkungsvollste „Die verbrannten Dichter“ hieß.
Serkes Wiederentdeckungen haben ihre Bedeutung für die Gründung der ELS-Gesellschaft im Jahre 1990. Sie hat inzwischen 1400 Mitglieder, auch in Israel. Und das ist gut so. Haben doch un-sere Veranstaltungen oft mit verfolgten jüdischen Intellektuellen zu tun – und damit indirekt auch mit Israel.


© Lindenstraße/Mara Lukaschek
Marianne Rogée gestaltet das musikalische Rahmenprogramm im „Zentrum für verfemte Künste“/Museum Baden, Solingen, am 19. März 2006 (s. Termine): Sie singt Marlene Dietrich-Chansons von Friedrich Hollaender, einem der frühesten und treuesten Fans von "Prinz Jussuf von Theben". Er komponierte die Bühnenmusik zu Elses Sozialdrama "Die Wupper". Die Partitur ist verschollen, vermutlich von den Nazis vernichtet.

Jürgen Serke gehört dem Kuratorium unserer Stiftung an, die mit der Bürger-stiftung Solingen und dem Sammler Gerhard Schneider das „Zentrums für verfemte Künste“ in Solingen realisiert. Grundbestand ist die Sammlung Gerhard Schneider, eine bedeutende Kol-lektion von Bildern verfemter Maler. Hinzu kommen 15 Zeichnungen von Else Lasker-Schüler, die wir vom Zürcher Sammler Hans Bolliger erworben haben.
Die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft hat die Zeichnungen im September 2005 nach Jerusalem gebracht, um sie in Ser-kes Ausstellung in der Konrad-Adenauer-Stiftung zu zeigen. Die Sammlung war von der ELS-Gesellschaft erstmals in Solingen präsentiert worden, ging dann weiter nach Berlin, Breslau und Prag. Jetzt wird sie für immer in Solin-gen bleiben. Mit den Exil-Autoren und den verfemten Malern wird künftig im Sinne eines interdisziplinären Zentrums der verfolgten Intellektuellen und Künstler gearbeitet.
Für die Wanderschaft der Ausstellung Serke haben ihr Jochen Boberg, Direktor des Museumspädagogischen Dienstes Berlin, und als Kurator Jürgen Kaumkötter das Gesicht gegeben. Jetzt soll sie ihren Dauerplatz im Solinger Zentrum der verfemten Künste finden. Dabei wird es zu einer engeren Zusammenarbeit, möglichst gar zu einer Fusion der ELS-Stiftung mit der Bürgerstiftung für ein Zentrum der verfemten Künste kommen, sind doch die (ökonomisch) Schwachen gemeinsam stärker. Mit der Kooperation könnte das Zentrum möglicherweise auch einen präziseren, opti-mistischeren Namen erhalten.
Denn für das 21. Jahrhundert lässt sich aus der barbarischen Geschichte des 20. Jahrhunderts Optimismus gewinnen: Durch jene widerständigen Schriftsteller und Maler, Musiker, Geistes- und Naturwissenschaftler, auf die wir stolz sein können, weil sie die Besten waren.
Weil von wahrer Kunst Schärfung des Gewissens und Stärkung des Geistes ebenso ausgeht wie Kritik an Halbwahrheit. Weil sie Aufruf zur höchsten Menschlichkeit ist (A. Kerr). Serke hat das früh erkannt. Sein Lebenswerk, diese Sammlung, muss der Öffentlichkeit zugänglich bleiben.
Ich hoffe, den einen oder anderen von Ihnen am 19. März in Solingen begrüs-sen zu können. Es ist ein Grund zur gemeinsamen Freude. - Freude und auch sonst alles erdenklich Gute zum Neuen Jahr wünschen Ihnen die Vorstände von ELS-Gesellschaft und –Stiftung.
Herzlich – Ihr Hajo Jahn

FAZ UPDATE 7. 10. 2005:
„Eine Ausstellung in Jerusalem erinnert an verbannte Dichter

Auch Israel gedenkt des Endes des Zweiten Weltkriegs vor sechzig Jahren. In Jerusalem hat Bundesinnenminister Otto Schily eine Ausstellung eröffnet, die mit Beispielen aus der Sammlung Jür-gen Serkes an die Schicksale der unter Hitler verbannten Dichter erinnert: 'Lie-bes- und Musengeschichten’ lautet ihr Titel, und sie versammelt Zeugnisse prekärer Liebesbeziehungen, die ein 'fragiles Glück im Unglück von Verfolgung und Exil’ belegen.
Während einer Podiumsdiskussion zur Ausstellungseröffnung blickte Schily be-friedigt auf die deutsch-israelischen Be-ziehungen zurück und betonte den re-gen Jugendaustausch... Der Publizist Henryk M. Broder beklagte die seiner Ansicht nach oft einseitig antiisraelische Berichterstattung in deutschen Medien. Man scheue sich nicht, sagte er, die is-raelische Politik in den besetzten Ge-bieten mit der der Nazis gleichzusetzen. Derlei moralische Überheblichkeit stünde Deutschen nicht gut zu Gesicht, wie ein Blick in die Ausstellung durchaus bestätigte. Den Schicksalen der „verbannten und verbrannten Dichter“ geht Jürgen Serke seit langem nach. Berühmt wurde seine Serie, vor fast dreißig Jahren im „Stern“ veröffentlicht. Während seiner Recher-chen trug Serke eine der bedeutendsten Sammlungen zur deutschen Exilliteratur zusammen. Und immer wieder hatten ihn seine Nachforschungen nach Jeru-salem geführt. Eine Schlüsselfigur der jetzt eröffneten Ausstellung ist die Dichterin Else Lasker-Schüler. 1933 floh sie vor Hitler, 1945 starb sie in Jerusalem, und hier spielt auch ihre letzte Liebesge-schichte. Wie die meisten Liebesge-schichten Else Lasker-Schülers findet sie freilich nicht in der Wirklichkeit, son-dern nur in der Dichtung statt. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs trifft sie den Jerusalemer Universitätsdozenten Ernst Simon. Sie ist damals schon über siebzig, er ist dreißig Jahre jünger als sie und verheirateter Familienvater; sie überschüttet ihn mit Liebesgedichten, die zu den schönsten ihres Alterswerkes gehören, und mit Briefen, die er nur sehr vorsichtig und mit großem Takt beantwortet. Ihre Briefe an ihn kommen erst 1998 ans Licht, zehn Jahre nach Simons Tod, als der Nachlass geöffnet werden darf. Daneben werden in der Ausstellung auch eine Reihe kolorierter Zeichnungen Else Lasker-Schülers ge-zeigt. Bis 1937 hingen sie als „entartete Kunst“ in der Berliner Nationalgalerie, noch heute tragen sie auf der Rückseite den nationalsozialistischen Stempel. Die vor 15 Jahren in Wuppertal gegründete Else Lasker-Schüler-Gesellschaft hat sie von einem Schweizer erwerben können, und in diesem Rahmen soll die Samm-lung Serke ihren festen Ort finden. Hajo Jahn, Vorsitzender der Gesellschaft, ist darum bemüht, in Solingen ein „Zentrum für verfemte Künste“ aufzubauen, und hofft, die Sammlung dort aufnehmen zu können.“

Jakob Hessing (gekürzte Fassung)


Jürgen Serke führt das Ehepaar Schily durch die Ausstellung seiner Sammlung in Jerusalem.


Hanna Blitzer, 91jährige Autorin (l.) war zur Ausstellungseröffnung aus Tel Aviv angereist. Avital Ben-Chorin (r.) freute sich über die Else-Lasker-Schüler-Exponate, hatte sie doch die Dichterin noch kennengelernt.


Über „Konfliktbewältigung heute“ diskutierte im Rahmen der Ausstellung der Journalist Henryk M. Broder (r). Links Jakob Hessing.

Der arme Prinz

Else Lasker-Schüler wollte so gern der Prinz von Theben sein und war, ach, doch nur die arme Else aus dem Wuppertal.
Ähnlich ergeht es auch der ELS-Gesellschaft. Ohne Lastenausgleich durch die Stiftung „Verbrannte und verbannte Dichter und Künstler“ könnte sie kaum so effektiv sein wie das bislang der Fall war: Ausgerichtet auf das visionäre Projekt eines „Zentrums der verfolgten Künste“, dem Satzungsziel der Stiftung. Die inzwischen 7 Almanach-Ausgaben sowie zahlreiche weitere Publikationen, vor allem jedoch die bislang 12 ELS- Foren mit Zeitzeugen- und Schulveranstaltungen, Ausstellungen, Konzerten mit Musik verfolgter Komponisten, Lesungen, Diskussionen, Vorträgen oder Internetprojekten demonstrieren, wie ein solches Zentrum arbeiten könnte.
„Geld“, so George Bernhard Shaw, „hat wenig Wert für denjenigen, der mehr als genug davon hat.“
Den (geringen) Jahresbeitrag zu erhöhen, scheint uns dennoch nicht opportun in diesen Zeiten, auch wenn wir jeden Cent gut gebrauchen könnten.

Der Orpheus Trust in Wien, mit dem wir kooperieren, hat in ähnlicher Situa-tion wie wir einen Hilferuf verbreitet: Diese von Primavera Gruber erfolgreich betriebene Aufarbeitung der Biografien verfolgter Musiker aus Österreich, die NS-Opfer und Gegner waren, ist gefähr-det, weil die bisherigen Subventionen von der Stadt Wien und dem Wissen-schaftsministerium nicht mehr gewährt werden sollen.

Felix Austria – wir bekommen, im Gegensatz zum glücklichen (?) Österreich, für die Arbeit der ELS-Gesellschaft keine Betriebssubventionen, hoffen jedoch mit dem Orpheus Trust auf ein Einlenken in Wien – und für uns auf Spenden und Beiträge.
Dabei setzen wir auf Ihr Verständnis, meine Damen und Herren. Denn die meisten von Ihnen können keine akti-ven, sondern „nur“ fördernde Mitglieder sein. Durch Ihre Mitgliedschaft haben Sie geholfen, Else Lasker-Schüler und andere „verbrannte und verbannte Dichter“ wieder bekannter zu machen. So haben Sie zudem mitgewirkt - und tun das noch immer - bei der Realisierung des „Zentrums der verfolgten Künste“.

Der Jahresbeitrag beginnt bei € 16,--, bei Partnern bei € 24,-- und liegt bei € 8,-- für Jugendliche und Arbeitslose. Freiwillige Beitragserhöhungen sind da überaus willkommen...
In einem Brief an Karl Kraus hat Else Lasker-Schüler ihren Frust so formuliert, dass wir dieses Zitat getrost für die Ge-sellschaft anwenden können:
„Wenn ich nur Geld hätte. Geld! Geld! Geld! Geld! Geld! Geld! Geld! Geld! Geld! Geld!! Wer 20 Jahre ohne das ist – alles andere Lapalie – Idealismus – Luxus – Liebe – Galgenhumor – Prunk – unwert.“ Unterzeichnet: „Ihr armer Prinz von Theben“. (Sie brauchen nicht nachzuzählen: Das Wort Geld kommt 11mal vor).

Diesem Infobrief liegt wieder ein Zahlschein bei – für alle, die uns keine Einzugsermächtigung erteilt haben, und besonders für die, die unsere Anliegen mit einer Spende unterstützen können. Auch ehrenamtliche Arbeit benötigt Geld für Bürokosten, Druck von Infos und Versand, für Homepage, Webmaster etc.. Schon jetzt: Vielen Dank!

Der Jahresmitgliedsbeitrag 2006 wird im Februar abgebucht. Viele Fäden machen einen Mantel. Damit er trägt und wärmt, bitten wir um Ihren Obolus.
Oder gehen Sie stiften... für die ELS-Gesellschaft: Konto 903 999, BLZ 330 500 00 bei der Sparkasse Wuppertal.
Hajo Jahn

PS: Schatzmeister Klaus K. Otto bittet herzlich darum, Adressen- und Kontoän-derungen mitzuteilen. Und er erinnert daran, dass Austritte gemäß Satzung bis zum Ende des 3. Quartals erfolgen sollten. Doch hoffen wir, Sie bleiben...

Lasker-Schüler-Preisträger 2005:
Dea Loher u. Torsten Buchsteiner


Dea Loher (Copyright: DavidBaltzer/ Zenit)

Nach Elfriede Jelinek 2003 erhielten Dea Loher den Else-Lasker-Schüler-Dramati-kerpreis und Torsten Buchsteiner den ELS-Stückepreis des Landes Rheinland-Pfalz, dotiert mit € 15.000 bzw. 5.000. Die Preise übergab Ministerpräsident K. Beck am 23. November 2005 in Mainz.
Dea Loher, 1964 geboren, gehört zu den vielgespielten Dramatikerinnen. Nun hat sie mit dem Erzählband „Hundskopf“ (Wallstein Verlag) auch ihr Prosadebüt vorgelegt. Sie studierte Germanistik und Philosophie in München, bewarb sich 1990 für den vierjährigen Studiengang Szenisches Schreiben an der Berliner Hochschule der Künste unter Leitung von Heiner Müller. Bereits 1991 wurde ihr erstes Stück Olgas Raum in Ham-burg uraufgeführt. Es folgten Tätowie-rung (1992), Leviathan (1993), Fremdes Haus (1995), Blaubart (1997) sowie Adam Geist (1998). - Torsten Buchheimer ist Schauspieler und Autor. Sein Stück über die blutige Beendigung des Geiseldramas in einem Moskauer Musicaltheater war von seinem Hausverlag S. Fischer abgelehnt wor-den. Dieses Schauspiel gab den Aus-schlag für den ELS-Stückepreis

Im Land des „Blauen Reiters“: ELS in München und Kochel

Nach Kochel am See fährt man, um dort zu wandern, im Winter Ski zu fahren, das Walchensee-Kraftwerk zu bewundern und das Franz-Marc-Museum zu besuchen. Neben Bildern von Marc, der einige Zeit in Kochel gelebt hat, werden Arbeiten seiner Malerkolleginnen und -kollegen vom „Blauen Reiter“ gezeigt.

Mit einer gewissen Überraschung steht der Besucher vor Zeichnungen von Else Lasker-Schüler. Ausgestellt sind die Motive „Der Schlangenanbeter auf dem Marktplatz in Theben“ ("Farbkreide" und Tusche) und „Prinz Jussuf und seine Häuptlinge“ (Bleistift auf Postkarte). Die Bilder stammen aus der Sammlung von Franz Marc. Die Prinz-Jussuf-Abbildung hat die Dichterin ausdrücklich ihrem „lieben, wundervollen“ Künstlerfreund Franz Marc gewidmet. Die Malstunden, die die junge Else Lasker-Schüler in Berlin bei dem Liebermann-Schüler Simon Gold-berg nahm und das von ihrem Mann Berthold Lasker eingerichtete Atelier ha-ben sich ausgezahlt, wie an ihrem un-verwechselbaren Zeichenstil immer wieder zu studieren ist.
Das Museum in Kochel, Herzogstandweg 43, ist Dienstag bis Samstag von 14 - 18 Uhr geöffnet, allerdings zwi-schen dem 16. Januar und 28./29.Fe-bruar geschlossen. Wenn der Besucher die nötige Zeit mitbringt, lohnt ein Ab-stecher in das nur wenige Kilometer ent-fernte Murnau am Staffelsee mit Mün-ter-Kandinsky-Haus und Kunstmuseum. Auch hier sind Bilder von Franz Marc zu sehen.
Eines der jüngsten Kunstmuseen in Deutschland und für die Kunst des 20. Jahrhunderts eines der wichtigsten ist die Pinakothek der Moderne, München. Sie wurde 2002 fertiggestellt. Auf dem „Kunstareal“ befinden sich auch die Alte und die Neue Pinakothek. In der Pinakothek der Moderne ist Else Lasker-Schüler ebenfalls vertreten. Zu den im Museum gezeigten Bildern gehören „Mari? von Nazareth und ihr Kindlein“ (mit Feder aufgetragene Tusche, Farbstift, entstanden 1913) und „Selbstbildnis mit Sternenmantel“ (mit Pinsel und Feder aufgetragene Tusche, um 1913 entstanden). Von Franz Marc gibt es hier die berühmt gewordenen, an Else Lasker-Schüler gerichteten Bilderbriefe zu sehen. Sie haben längst Eingang in die Literatur gefunden.
Die Pinakothek der Moderne, Barer Straße 4, ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt € 9,00 , ermäßigt € 5,00. Sonntags gilt ein Spottpreis: Ein Euro.

Klaus Goebel

Else Lasker-Schüler:
Ich träume so leise von dir Ungewöhnliche Lyrikvertonungen auf CD mit Gitte Haenning, Katja Riemann und Popsängerinnen

Zu Ehren der Dichterin Else Lasker-Schüler haben die beiden Wuppertaler Musiker Björn Krüger und Julian Ha-nebeck in den letzten Jahren insgesamt 13 wunderschöne und zeitlose Pop-songs zu Gedichten von Else Lasker-Schüler komponiert und eingespielt.


Katja Riemann und Gitte Haenning


Miriam Piehlau und Sina Stelter

Für die gesangliche Umsetzung der Gedichte konnten Sängerinnen gewonnen werden, die alle ihren eigenen, ganz besonderen Teil dazu beigetragen haben, dieses außergewöhnliche Albumkonzept zu realisieren.
Die im November im Internet als „CD des Monats“ zu Recht gewürdigte Ein-spielung ist nachträgliches Ergebnis des X. Else-Lasker-Schüler-Forums "Mein blaues Klavier" von 2002.
Dazu hatten wir Gruppen und Solisten eingeladen, darunter auch die Band "Uncle Ho". Aus dieser Formation haben sich Julian Hanebeck und Björn Krüger Begeisterung an die Vertonungen ge-macht und jetzt auf CD festgehalten.

Was lange währt, klingt wirklich gut: Die Aufnahme ist empfehlenswert.
Es singen: Regy Clasen „Heimlich zur Nacht“. Mieze, Sängerin der Band Mia, „Du machst mich traurig - Hör“; Katja Riemann „Gebet“; KAT „Mein Sterbelied“; Miriam Pielhaus „In Deine Augen“; Gitte Haenning „Frühling“; Elke Brauweiler, Paula „Ich träume so leise von Dir“; Jovanka v. Willsdorf, Quarks „Die Verscheuchte“; Suzie Kerstgens, Sängerin der Band Klee, „Ich weiß“; Katja Maria Werker „Ich liebe Dich...“ Bobo (in White Wooden Houses) „Es kommt der Abend; Milù „Mein Kind“ und Sonja Kraushofer, Sängerin der Band L’ame Immortelle, „Weltende“.

Es gibt inzwischen ausgezeichnete zeitgenössischer Vertonungen von ELS-Gedichten auf Tonträgern, etwa von Carola Krautz („Mein Dornenlächeln“, vertont von Charles Kalman), Claudia Gahrke, Monika Fey, Elisabeth Dohmen, das Duo Courage oder von der Familie Wajchanski auf Belarussisch oder ver-jazzt von Isabel Zeumer, um nur einige zu nennen.
Die CD „Ich träume so leise von dir“ fällt dadurch auf, dass zwei junge Musiker Popmusikversionen geschrieben und gleich 13 Interpretinnen gesucht und ge-wonnen haben, darunter bekannte Szenesängerinnen, die sich trotz ihrer Jugend und ihrer sonst zeitgenössischen Texte für diese Aufnahme entschieden haben. Wie modern der Prinz von Theben dabei klingt...

 


Else Lasker-Schüler: ICH TRÄUME SO LEISE VON DIR; Vertrieb durch „ede“-distrubution GmbH 2005, Random Houser, € 18,-- (etwa bei Saturn). Oder: www.elseprojekt.de (mit Hörproben); ISBN 10-3-86604-050-4 (auch über uns oder den Buchhandel zu beziehen. Lohnt sich!)

Vereinsinterner Spiegel

Neue Mitglieder: Erika Mitterer-Gesellschaft, Wien; Rosemarie Reis, Julian Hanebeck, Gabriele Ramme, Anneliese u. Gunter Wollschläger, alle Wuppertal; Peter Chlistowski, Schwelm; Donata Höffer-Franke, Herdwangen; Hannelore u. Wolfgang Körber, Kait und Franz Haug, Solingen; Jamila Vidas, Köln, und Sonja Zunker-Berthold, Berlin: Herzlich willkommen im „Else-Club“.
Hans Joachim Schädlich hat sein 70. Lebensjahr vollendet. Wir gratulieren dem Schriftsteller und langjährigem Beiratsmitglied der ELS-Gesellschaft herzlich.-Glückwünsche gelten ebenfalls Rudolf Dressler, der 65 Jahre alt wur-de. Der ehemalige Botschafter in Israel hat mitgeholfen, das IX. ELS-Forum 2001 in Jerusalem durchzuführen.

Sarah Kirsch erhielt den Jean-Paul-Preis 2005. Der Freistaat Bayern würdigte damit das Gesamtwerk der Dichterin, „die die Lyrik der vergangenen Jahrzehnte entscheidend geprägt habe“. Ihr Blick auf Natur und Landleben werde zum Medium für menschliche Grunderfahrungen wie Liebe, Trennung, Einsamkeit, Altern und Vergänglichkeit, erklärte Kulturminister Thomas Goppel.

Barbara Lorenz („BaLo“) erhielt in Bad Lauterberg den Förderpreis der Interes-sengemeinschaft deutschsprachiger Autoren. Die freischaffende Autorin und Künstlerin veröffentlichte u. a. die Bücher „Abrabarbara“ und „Wenn Peperoni tanzen“. Bis 1999 gab sie die Zeitschrift für Literatur und (Lebens-)Kunst „Rhabarbera“ heraus. In der Laudatio heißt es, die Autorin gehe „hellhörig mit dem Wort um“. Waltraud Weiß, die Laudatorin, nannte Barbara Lorenz „die Goldmarie von Schwabach“: „Während die Goldmarie im Märchen Gold verkauft, verschenkt BaLo Worte aus Gold“. Gewürdigt wurde auch das soziale Engagement der Schriftstellerin.

Konrad Schily, Mitglied der ELS-Gesellschaft seit Beginn und Unterstützer eines Zentrums der verfolgten Künste, ist nach jahrzehntelanger Mitgliedschaft in der SPD in die FDP eingetreten. Für die Liberalen gehört er dem neuen Bundestag an.

ELSE
Unter diesem Titel hat der in Australien lebende Komponist George Dreyfus Gedichte von Else Lasker-Schüler vertont, die am 27. September 2005 im Museum Baden, dem designierten „Zentrum für verfemte Künste“, urauf-geführt wurden: Mit antisemitischen Zwi-schenrufen und Naziliedern zunächst eine provokante Komposition. Sie beruht auf Schilderung von Else Lasker-Schüler über Störungen ihrer Lesungen in Berlin. Siebenspaltig hat der in Australien erscheinende „Sidney Morning Herald“ über die Uraufführung berichtet: „New light shines on exiled artists. George Dreyfus returned to the land of his birth with a precious gift”. Aus Anlass der Uraufführung erschien eine literarische Broschüre mit Beiträgen des Musikwis-senschaftlers Albrecht Dümling, Manfred Brusten, Jörg Aufenanger (über ELS-Vertonungen), Rolf Jessewitsch und Hajo Jahn. Gegen Erstattung von € 5,- senden wir Ihnen, liebe Mitglieder, die Publikation gerne zu, in der eine aus-führliche Biographie des Komponisten veröffentlich ist (48 Seiten, ISBN 3-936295-08-5). Die Veranstaltung, von etwa 100 Zuhörern begeistert aufge-nommen, war ein Beispiel mehr für die Zusammenarbeit zwischen der ELS-Stiftung „Verbrannte und verbannte Dichter und Künstler“ mit der Bürgerstiftung für verfemte Künste in Solingen.

Forum der Kreativen in der ELS-Gesellschaft

Carmen Renate Köper, Schauspielerin aus Frankfurt/Main, hat eine Doppel-CD herausgebracht mit Lyrik und Prosa der aus Berlin stammenden Dichterin Gertrud Kolmar. „Susanna“ ist der letzte erhaltene Text der Schriftstellerin, die im Februar 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet wurde. Die Fabel, die der CD den Namen gab, ist die in heute selten gewordener Sprache geschriebene Liebesgeschichte eines gemüts-kranken Mädchens (Auszug): “Der Himmel war grau und wattig. Die Luft war still und nicht kalt. Die Luft war weich und dick und schaumig und süß wie Rahm. Und Flocken sanken ganz sacht, ganz zärtlich, woben sich leicht in die reine, unendliche Decke, die über die Felder fiel. Über die Felder war Zoe weiß und wir-belnd geweht, gejagt und kehrte im Trott zurück mit hängender Zunge und schlechtem Gewissen. Susanna schalt, doch unter dem schwarzen, breitran-digen Samthut lächelten ihre Augen...“
Carmen Renate Köper „Susanna“, headroom Sound Production, L-M-50638; ISBN 3-934123-07-3 € 18,-;
zu bestellen übers Internet unter www.holzhausenschloesschen.de
(Mehr Infos über Gertrud Kolmar unter www.Exil-Archiv.de“/Biografien).

Edgar Hilsenrath erfuhr späte Genug-tuung. Bereits 1994 war sein Buch „Das Märchen vom letzten Gedanken“ von Ryszard Wojnakowski ins Polnische übersetzt worden. Leider fand sich kein polnischer Verlag für dieses von der Kritik hochgelobte Buch über den Genozid an den Armeniern im osmanischen Reich. Im Rahmen des Deutsch-Polnischen Jahres hat die S. Fischer Stiftung ein Programm zur Übersetzung zeitgenössischer Autorin-nen und Autoren aus Deutschland, Öster-reich und der Schweiz initiiert. Unter den etwa 30 deutschen Titeln befindet sich auch das Werk Edgar Hilsenraths.

Cornelius Bormann, pensionierter WDR-Journalist, ehemaliger ARD-Moderator und Auslandskorrespondent, hat nicht seine Jahre in Afrika oder USA zum Thema seines neuesten Buches gemacht, sondern Polen. Er stellt unser Nachbarland in den Kontext der europäischen Geschichte, hat Trennendes und Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Polen recherchiert: Entstanden ist ein faktenreiches Buch, das dem Leser die Menschen Polens näher bringt.
Cornelius Bormann „Der Adler mit der Frau im Herzen. Polen unser Nachbar“. 520 S. Hentrich&Hentrich, ISBN 3-933471-63-X , € 24,80.

Jörg Aufenanger, ist Autor zweier neuer Bücher: "Heinrich Heine in Paris", DTV-Premium, 12 €. Das Buch erzählt die Geschichte des Dichters Heinrich Heine, der 1831, angezogen von der Julirevolution, nach Paris ging. Lebte er zuerst in einem freiwilligen Exil, so wurde es bald zu einem erzwungenen, als seine Schriften in Deutschland verboten wurden, er mit Grenzhaftbefehl gesucht wurde. Buchvorstellungen erfolgten in Paris mit einer Wanderung auf Heines Spuren und in Berlin, weitere Lesungen ab Januar.

"Silbermanns Reise um die Welt in neunzig Jahren", Parthas Verlag, 24 € :
Alfred Silbermann, 1915 in Berlin geboren, ging 1936 nach Paris um sein Studium von Textilkunst- und Bühnenbild dort fortzu-setzen und empfand sich da noch nicht als Exilant, erst als ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt wurde. 1939 wurde er wie alle Deutschen interniert, entkam aber dem Lager wie durch ein Wunder, fuhr von Marseille aus nach Shanghai, weiter nach Kobe in Japan, schließlich nach Buenos Aires, wo er als Bühnenbildner und Impresario tätig war. 1956 kehrte er nach Europa zurück, aber nicht nach Deutschland, sondern nach Rom.

„Stabwechsel“ bei Hille-Gesellschaft

Nach 22 Jahren hat Helmut Birkelbach den Vorsitz der Peter Hille-Gesellschaft an Michael Kienecker abgegeben. Der neue Vorsitzende ist der Sohn des Verlegers Friedrich Kienecker, der mit Helmut Birkelbach die Hille-Vereinigung gegründet hatte. Der pensionierte Lehrer Birkelbach wurde zum Kurator des Peter Hille-Hauses berufen. In diesem Gebäude im ostwestfälischen Erwitzen wird in einem Raum besonders auf Else Lasker-Schüler eingegangen.

Über die Freundschaft zu ihrem Mentor hat sie gesagt: „Zwischen den hohen Hecken unserer Kameradschaft Sankt Peter Hilles und mir versöhnten sich die Religionen“. Zur Eröffnung einer Peter-Hille- und Else-Lasker-Schüler-Ausstellung der Düsseldorfer Künstlerin Theresia Schüllner gab es einen Vortrag des Germanisten Jakob Hessing mit dem Titel „Wiederauferstehungen oder Peter Hille und die Folgen“. Dieser mit großem Interesse aufgenommene Beitrag ist auf der Homepage else-lasker-schuelergesellschaft.de veröffentlicht.

Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag – ELS-Texte im 7. Almanach


Günter Grass hat 1994 den Stiftungs-aufruf für ein Zentrum der verfolgten Künste unterzeichnet. Das Foto ist eine Aufnahme von Andrej Reiser, entnommen dem „Prager“- ELS-Almanach

Der neueste Almanach ist bereits das 10. Buch, das die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft herausgibt. Neben Autoren wie Jürgen Serke, Hans-Dieter Zimmermann, Christoph Stölzl oder Jörg Aufenanger mit Texten über Prag und die tschechisch-deutsche Literatur ist selbst-verständlich auch Else Lasker-Schüler vertreten: Mit Lyrik und Prosa, die in Prag von Monika Hansen und ihrem Mann Otto Sander vorgetragen wurden, darunter der Briefwechsel zwischen der Dichterin und Paul Leppin (Prinz Jussuf und ihr König von Böhmen). Und von Ricarda Dick stammt der Beitrag „Mein Herz“: Else Lasker-Schüler und ihr „Liebesroman mit Bildern und wirklich lebenden Menschen“.

Hajo Jahn (Hrg.): Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag, 496 S., mit zahl-reichen Fotos, broschiert, Peter Hammer Verlag, € 19,90 – erm. € 15,-- (+ Versand)

Stiftung Verbrannte und verbannte Dichter/Künstler:
XIII. Else-Lasker-Schüler-Forum in Zürich mit Monica Bleibtreu als „Die Verscheuchte“ Dichterin im Exil: 26. bis 29. Oktober 2006

Vor 60 Jahren, am 12. Dezember 1936, fand im Beisein von Thomas und Katia Mann im Schauspielhaus Zürich die Urauf-führung von Else Lasker-Schülers christ-lich-jüdischem Versöhnungsdrama „Arthur Aronymus und seine Väter“ statt. Allein das wäre Grund genug, das XIII. Else-Lasker-Schüler-Forum vom 26. bis 29. Oktober 2006 in Zürich zu veranstalten, wo die Dichterin von 1933 bis 1939 unter schwierigen Bedingungen im Exil lebte, bis die Behörden ihr eine erneute Einreise verweigerten. Die ELS-Stiftung „Verbrannte und verbannte Dichter“ ist Ausrichter des Forums, Schirmherr der Schweizer Bundespräsident, Moritz Leuenberger.
Zur Eröffnung des XIII. Forums gibt es wieder eine Uraufführung, die den Titel eines berühmten ELS-Gedichts trägt: „Die Verscheuchte“. Untertitel: „Hommage an Else Lasker-Schüler“. Autor ist Gerold Theobalt. Keine Geringere als Monika Bleibtreu wird die Dichterin spielen. Zum Programm gehören Lesungen, Diskussionen und die Uraufführung von ELS-Gedichtvertonungen durch den jungen Schweizer Komponisten David Philip Hefti. Alice Schwarzer, Henryk M. Broder und Georg Kreisler nehmen an einer Podiumsdiskussion teil, bei der es um das Thema Exil in der Schweiz geht: „Die ewige Lust an den Tätern. Von den Schwierigkeiten, den Opfern ihr Überleben
zu sichern“. An Vorträgen/Lesungen betei-ligt sind u.a. Jürgen Serke, Jakob Hessing Martin Dreyfus, Wilfried Weinke und Ernst-Andreas Ziegler. Jaromir Konecny und Wehwalt Koslowsky gestalten mit anderen Slam-Poeten eine Performance-Poesie-Show: „Elses Enkel“.
Wir hoffen, möglichst viele Mitglieder in Zürich zu treffen. Für alle Teilnehmer ist diesmal ein Treffen am Vortag geplant: Mit einem Rundgang auf den Spuren berühm-ter Exilanten am Nachmittag und ein „Abend der Begegnung“ (25. Oktober).
ANFRAGEN bitte per Brief, Fax oder Mail an das ELS-Büro (Impressum Seite 6)

Anmeldungen bitte über: RVR- Tours, Kaiserstr. 91-93, D-42477 Radevormwald, Phon 02195-9105-0 Fax 02195 – 9105 55
Mail: rvr@rvr.tours.de


Monica Bleibtreu spielt „Die Verscheuchte“ im Schauspielhaus Zürich

Neues vom Exil-Archiv (www.exil-archiv.de):

Der deutsch-tschechische Zukunftsfonds in Prag unterstützt mit 5.000 Euro die Arbeiten für das virtuelle Zentrum der verfolgten Künste und Intellektuellen im Internet, „(www.exil-archiv.de“. Finanziert wird eine tschechische Fassung der wichtigsten Texte auf der Website. Vor allem gilt es, Biografien von tschechoslowakischen Persönlichkeiten zu recherchieren und online zu stellen, die von den Nazis oder während der kommunistischen Diktatur verfolgt wurden. Basis ist dabei Jürgen Serkes Buch „Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene literarische Land-schaft“. Die deutsche Ausgabe ist leider vergriffen. Es ist längst an der Zeit, das Buch neu aufzulegen.
Partner bei dem tschechischen Internet-projekt ist die Föderation der jüdischen Gemeinden in der Republik Tschechien mit Direktor Tomas Kraus.

TERMINE

Dienstag, 17. Januar 2006, 19.30 Uhr Buchhandlung Köndgen, Werth 79 Wuppertal-Barmen
„Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag“. Hajo Jahn (Hrg.) stellt den 7. ELS-Almanach vor. - In Kooperation mit der DTSG (Deutsch-Tschechische- u. Slowakische Gesellschaft) .- Im Ausschank: Pilsner Urquell, denn es gilt, auch das 15jährige Bestehen der ELSG zu feiern.

Montag, 23. Januar 2006, 19.30 Uhr
Forum Kirche, Holler Allee 75, Bremen

„Ein widerständiges Leben im Zeitalter der Extreme. Zum 100. Geburtstag des Schriftstellers Manés Sperber“ – Vortrag
von Dr. Martin Rooney.

Samstag, 4. Februar 2006, 19.30 Uhr
Kirche in der City, Wuppertal-Elberfeld

Vortrag von Prof. Dr. Klaus Goebel zum 100. Geburtstag von Dietrich Bonhoeffer, dem von den Nazis hingerichteten evan-gelischen Widerstandskämpfer.

Dienstag, 7. März 2006 19.30 Uhr
Wuppertal-Barmen, Buchhdl. Köndgen, Werth 79

Glasstimmen Lasinäänet
Deutsch-finnisches Kulturevent

Dorothea Grünzweig, eine deutsche Dichterin, die in Finnland lebt, liest aus ihren Lyrikbänden Mittsommerschnitt, Vom Eisgebreit und Glasstimmenlasinäänet .
Reinald Noisten, Klarinette, musikalische Improvisationen. - Im Ausschank: „finnischer Champagner“ und kulinarische Spezialitäten wie Ren-tierfleisch oder Lachs/Forellen aus Suomi.- eine Kooperationsveranstaltung mit der Deutsch-Finnischen Gesellschaft.


Dorothea Grünzweig

Sonntag, 19. März 2006, 15.30 Uhr
Museum Baden/Zentrum für verfemte Künste. Solingen, Wuppertaler Str. 160

Eröffnung der permanenten Ausstellung der „Sammlung Serke“, mit der das „Zentrum“ ein „zweites Standbein“ erhält, nämlich Exilliteratur, Fotos, Briefe und Erinnerungsstücke der Autoren.
Iris Berben trägt die Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger vor, der „Anne Frank der Lyrik“. Einführung: Jürgen Serke. Marianne Rogée singt Chansons von Friedrich Hollaender. Am Piano: Michael Carleton

Sonntag 1. April 2006, 18.00 Uhr
Museum Baden / Zentrum für verfemte Künste, Solingen, Wuppertaler Str. 160 Cornelia Froboess liest:
„Ein Mensch fällt aus Deutschland“.

Autor dieses 1936 im Querido-Verlag erschienenen Romans ist Konrad Merz , (1908 – 1999). 1934 war er aus Berlin nach Holland geflohen, wo er sich während der Besatzungszeit auf einem Dachboden verstecken musste. Merz war 1994 Teilnehmer des II. ELS-Forums.

 


Cornelia Froboess,
sie unterstützt mit ihrem Auftritt die Else-Lasker-Schüler-Stiftung "Verbrannte und verbannte Dichter -/KünstlerInnen - für ein Zentrum der verfolgten Künste und Intellektuellen"

EINLADUNG ZUR
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG
Montag, 27. März 2006, 19.30 Uhr

Gesamtschule Else-Lasker-Schüler,
Wuppertal, E.-Lasker-Schüler-Str. 30

Tagesordnung:
TOP 1: Begrüßung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung, Fragen zum Protokoll der Mitgliederversamm-lung 2004, ggf. Ergänzung der TO.
TOP 2: Bericht des Vorsitzenden über Aktivitäten in 2005, über Situation der ELS-Gesellschaft, Ausblick auf 2006, Aussprache
TOP 3: Bericht des Schatzmeisters Klaus K.. Otto, Aussprache
TOP 4: Bericht der Kassenprüfer, Aus-sprache
TOP 5: Entlastung des Vorstands
TOP 6: Neuwahlen des Vorstands TOP 7 Vorstellung des 7. ELS-Almanachs (Redaktion: Ulrike Müller und Heiner Bontrup; Lesung „ Warum Prag?“: Hajo Jahn, Hrg.) TOP 8: Verschiedenes

Änderungen vorbehalten


Impressum
Redaktion: Hajo Jahn

Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V. Herzogstr. 42; D-42103 Wuppertal
Tel: 0202-305198; Fax: 0202-7475433; vorstand@else-lasker-schueler-gesell-schaft.de.
www.else-lasker-schueler-gesellschaft.de
Vorsitzender: Hajo Jahn; Stellvertreter: Heiner Bontrup; Schatzm.: Klaus Otto ; Pressesprecherin: Michaela Heiser; Schriftführerin: Anne Grevé; Beisitzer: Prof. Manfred Brusten, Monika Fey, Dorothee Kleinherbers-Boden, Wolfgang Drost sowie die Autoren Ulla Hahn und Jiri Gruša. - Bankverbindung: Sparkasse Wup-pertal, BLZ 33050000, Konto: 968768.

Stiftung „Verbrannte- und verbannte Dichter-/ KünstlerInnen“
www.exil-archiv.de. Vorstand:
Hajo Jahn, Herbert Beil, Dr. Rolf Köster und Dr. Rolf Jessewitsch. – Kuratorium: Ingrid Bachér, Hans-Dietrich Genscher, Prof. Dr. Klaus Goebel, Annemarie Renger, Ursula Schulz-Dornburg, Jürgen Serke, Prof. Dr. Christoph Stölzl.
Konto: Stadtsparkasse Wuppertal, BLZ 33050000, Kontonummer: 902999.

Redaktion Exil-Archiv: Ulrike Müller
Telefon: 0202 – 946 38



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