Wird das Bergische Land Kulturhauptstadt?

Kulturhauptstadt

Argumente

Begründung

 

Argumente

für die Bewerbung des BERGISCHEN LANDES als „Kulturhauptstadt Europas"

Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Aber neben viel Licht gibt es auch Schatten. Es sind die zwei Seiten einer Medaille, die diese Region so lebendig, interessant und so europäisch machen.

Auswirkungen dieser Frühindustriealisierung:

Dazu gehören auch die zahlreichen europäischen und übrigen Städtepartnerschaften. Herausragend, weil die ersten zwischen einer deutschen Stadt (Wuppertal) mit

 

Begründung

für die Kulturhauptstadt-Bewerbung Bergisch Land mit Düsseldorf

Die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft mit ihrem Deutschen Zentrum für Verfolge Künste hat den in der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land zusammengeschlossenen Städten Wuppertal, Solingen, Remscheid und Leverkusen sowie den Landkreisen Oberberg, Rhein-Berg und Mettmann vorgeschlagen, diese älteste Industrieregion auf dem Kontinent möge sich um den Titel „Kulturhautstadt" ab 2020 bei der Europäischen Kommission bewerben. Die Schreiben dazu gingen auch an Düsseldorfs OB Dirk Elbers (Düsseldorf ist Gastmitglied der KAG und war Residenzstadt der Bergischen Herzöge), an den Bildhauer Tony Cragg, der in Wuppertal einen großartigen Skulpturenpark initiiert hat und Präösident der Kunstakademie Düsseldorf ist, an die Museen wie Neanderthal-Museum, Von der Heydt-Museum Wuppertal und diverse, in ihrer Art einmaligen Deutschen Museen der Region. Ferner an die bergischen Abgeordneten im Landtag NRW, im Bundestag und im Europä ischen Parlament.

Die ELS-Gesellschaft hat unter ihren rund 1.400 Mitgliedern viele aus anderen Ländern, darunter Zeitzeugen die aus NS-Deutschland flüchten mussten oder aus kommunistischen Diktaturen stammen wie Herta Müller, Rumänien, Reiner Kunze, DDR, Riszard Krynicki in Polen, Milan Uhde in Tschechien oder William Meiland in Moskau.

Nach Else Lasker-Schüler-Foren in Israel, Polen, Tschechien, der Schweiz, Italien und Österreich, wo sie sich als erste deutsche Literaturgesellschaft mit einer breiten kulturellen Palette präsentiert hat, kam immer wieder die Frage, wann so etwas europäisch institutionalisiert werden könnte. Da bot sich die Idee, sich um den Titel "Europäische Kulturhauptstadt" zu bewerben, zwangsläufig an. All diese Länder haben mit deutscher und europäischer Weltkrieg-Zwei-Geschichte zu tun. Daraus resultieren bis heute Probleme. Neue sind hinzu gekommen.

Ganz vorn steht die Einwanderung/Flucht von Menschen aus Kriegs- und Krisenregionen. Bislang wurde das unseres Wissens nach noch nie bei einer der bisherigen Kulturhauptstädte besonders herausgestellt. In Solingen ist das "Zentrum für verfolgte Künste" im Aufbau. Im Mittelpunkt steht- neben einer Bildersammlung verfemter Maler - vor allem eine Exilliteratursammlung mit Werken von Dichtern, Schriftstellern und Journalisten, die über die Türkei, Frankreich, Italien, Holland, die Schweiz, Spanien, Portugal nach England, Südafrika, in die USA und Südamerika bis nach Australien geflohen sind. Die Parallelen bieten sich an. Es ist der Link zu heute. Vermittelt über Biografien widerständiger, vorbildhafter Persönlichkeiten mit greifbaren, nachvollziehbaren Werken, in denen überliefert ist, was und wie etwas passierte, das sich ähnlich widerholen könnte. Aus der Vergangenheit lässt sich für die Gegenwart lernen, wie wir in Europa miteinander verbunden sind, auch Toleranz lässt sich dadurch vermitteln angesichts der Schwierigkeiten zwischen Muslimen und christlich geprägten Gastländern, in denen sich auch wieder verstärkt Antisemitismus breit macht. Es gilt ja die Zukunft zu meistern. Auch das könnte, sollte Anliegen einer "Kulturhauptstadt" sein.

Das Bergische Land als älteste Industriegebiet auf dem Kontinent hatte damals Probleme zu lösen, die auch heute noch in vielen Ländern aktuell sind: Umweltbelastungen. Die Luft war schwer atembar und die Wupper war "der schwärzeste Fluss der Welt", so die verfolgte Jüdin Else Lasker-Schüler. Schon damals kamen erste Gastarbeiter aus Regionen ohne Arbeit ins Bergische Land. Sie zu integrieren war eine Herausforderung. Es gab Arbeiteraufstände lange vor den Weberaufständen in Schlesien. Das "Elberfelder System" war eine Versorgungsleistung für Arme.

Was bei der aus dem Bergischen kommenden Missionsbewegung in Afrika und Asien misslungen/gelungen ist, hat Auswirkungen bis heute.

Wie man aus Trümmern und kaputter Infrastruktur gemeinsam wieder aufgebaut und sich geholfen hat, hat die "Notgemeinschaft Bergisch Land" nach dem Zweiten Weltkrieg bewiesen. Ähnliches ist von anderen bedeutenden Region nicht bekannt. Es könnte beispielhaft herausgestellt werden für kriegszerstörte Regionen wie etwa auf dem Balkan.

Angeschrieben wurde auch Düsseldorfs OB Dirk Elbers: Düsseldorf war die damals unbedeutende Residenzstadt der bergischen Herzöge. Heute ist sie Gastmitglied der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land. Sollte sich die Landeshauptstadt mit ihren großartigen kulturellen Einrichtungen wie K 20, K 21 und "museum kunstpalast", NRW-Forum und der Kunsthalle mit dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen einer möglichen Bewerbung anschließen, bekäme eine Bewerbung der Bergischen noch mehr Substanz und Gewicht.

Entschieden wird über die Kulturhauptstädte in Brüssel. Natürlich sind Mannheim und Stuttgart interessante und starke "Konkurrenten". Doch wenn eine "europäische Kulturhauptstadt" nicht reine Selbstdarstellung und Selbstvermarktung sein soll, dann hätte das Bergische Land Chancen neben den anderen Bewerbern: Eine Region mit einer langen Geschichte, eine Region, aus der der Neandertaler kommt, ein Tony Cragg heute weltweit bekannte Bildhauer in seinem Skulpturenpark ausstellt und Spezialmuseen die industrielle Vergangenheit für die lebenden Generationen verdeutlicht.