Ganz klein wirkt der Mann, wenn er das schwere, schwarze Eichenportal des ehrwürdigen Jugendstil-Baus unter Mühen aufzieht. Früher tagten hier die Stadtväter, nun beherbergt das prächtige Gebäude ein Kunstmuseum . Hajo Jahn trägt Sportschuhe. Auf seinem Kopf sitzt eine rote Baseballkappe. Die Augen des 75-Jährigen funkeln. "Ich habe die Schizophrenie einer Diktatur erlebt", sagt er. "Menschen wie ich müssen was zurückgeben!"
Jahns Traum ging so: Gleich zwei Mal hatte Deutschland seine Künstler und Intellektuellen drangsaliert und schikaniert. Viele wurden außer Landes gejagt. Nach Nazi-Diktatur (1933-1945) und SED-Herrschaft (1953-1989) sollte sich das neue Deutschland seiner Vergangenheit stellen - und endlich auch an die verfolgten Künstler erinnern.
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