"Aus der Dunkelheit erhob sich vor uns das Land Israel"

Am 27. Januar spricht der in Köln lebende jüdische Schriftsteller Peter Finkelgruen (Mitglied der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft) in der Remise der Burg Wissem über die Auflösung der KZ und die Gründung Israels im Spiegel deutschsprachiger Autoren.

Anschließend gibt es Gelegenheit zum Gespräch.

Peter Finkelgruen kam 1942 als jüdisches Flüchtlingskind im Ghetto von Shanghai zur Welt. Dorthin waren seine Eltern vor den Nationalsozialisten geflohen, die verfolgungsbedingt kurz nach seiner Geburt starben. Finkelgruen wuchs in seiner Heimatstadt und Prag auf, mit neun Jahren ging er zusammen mit seiner Großmutter nach Israel. Dort lebte er in einem Kibbuz und in einem kleinen Dorf in der Nähe von Haifa. Er machte in Israel sein Abitur und siedelte 1959 zum Studium in die ihm völlig fremde Bundesrepublik über.

Nach dem Studium der Geschichte und Politologie ging er 1962 nach Köln, wo er bis heute lebt. Er arbeitete als Redakteur bei der Deutschen Welle, von 1981 bis 1988 ging er als Israelkorrespondent sowie als Vertreter der Friedrich-Naumann-Stiftung nach Jerusalem. 1988, während seiner Rückreise nach Deutschland, hörte er durch Zufall den Namen des Mörders seines Großvaters Martin Finkelgruen. Über zehn Jahre setzte er sich für die Verurteilung des Täters ein. Aus diesem Engagement entstanden seine Bücher "Haus Deutschland", "Die Geschichte eines ungesühnten Mordes" (1991) und "Erlkönigs Reich. Die Geschichte einer Täuschung" (1997). Gemeinsam mit seiner Ehefrau Gertrud Seehaus schrieb er das autobiografische Kinderbuch "Opa und Oma hatten kein Fahrrad". Seit seiner Pensionierung engagiert sich Peter Finkelgruen vor allem beim PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland.

Die Veranstaltung, zu der der Heimat- und Geschichtsverein Troisdorf einlädt, wird musikalisch begleitet vom Klarinettentrio Johanna Goch, Julia Starck, Hans Werner.

Sie findet statt am 27. Januar 2013 um 17 Uhr in der Remise der Burg Wissem in Troisdorf.

Anmeldung ist nicht erforderlich, es wird kein Eintrittsgeld erhoben.