Solinger Boten

Wir stellen hier einen Kommentar aus dem „Solinger Boten“ zur Diskussion, weil wir das Anliegen unterstützen möchten. 

Hajo Jahn, Else Lasker-Schüler-Gesellschaft

28.12.2011

Umgang mit der Geschichte

Ein Kommentar von Carsten Stoffel

Jedes Jahr läuft im Fernsehen der Film: “Schindlers Liste”. Ein Film über das Leben und Wirken des Industriellen Oscar Schindler, der mit seinem Verhalten viele Menschen vor dem sicheren Tod bewahrt hat.

Auch Solingen hatte einen Sohn der Stadt, der – unter Einsatz seines eigenen Lebens- viele Menschen vor dem sicheren Tod bewahrt hat. Hermann Friedrich Gräbe gilt in Israel als einer der Gerechten unter den Völkern. In Solingen, seiner Heimatstadt, darbt er eher ein Schattendasein. Lediglich eine Tafel an seinem Geburtshaus, sowie der Name eines Jugendhauses, erinnert an den mutigen Helfer so vieler Menschen.

Dabei hatte man Gräbe nach dem Krieg übel mitgespielt. Als Lügner wurde er bezeichnet. Seine Rehabilitierung, nach dem Film: “Schindlers Liste”, erlebte Gräbe nicht mehr.

In den vergangenen Monaten stritt der Solinger Stadtrat über zahlreiche Ehrungen, wie zum Beispiel: Die schärfste Klinge, Ehrenringe der Stadt Solingen, Umbenennung von Plätzen nach einer ebenfalls berühmten Persönlichkeit der Stadt -Pina Bausch-.

Auch das Zentrum für verfolgte Künste steht immer wieder, meistens negativ, im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte.

Es wäre eine schöne Geste der Stadtoberen, Hermann Friedrich Gräbe postum die Ehre zuteil werden zu lassen, die er verdient. Das Hermann Friedrich Gräbe Zentrum für verfolgte Künste.