16.03.2011
Von Peter Kleinert
Ein doppelter Skandal spielt sich fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ab. Im Fokus steht die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft in Wuppertal und ihre Stiftung "Verbrannte und verbannte Dichter – für ein Zentrum der verfolgten Künste“. Es geht um zwei Millionen Steuergelder aus Bundesmitteln und Stiftungsgelder von ca. 420.000 Euro, die nach den Buchstaben des Gesetzes nicht hätten ausgegeben werden dürfen. Tatsächlich geht es um zeitgemäße Erinnerungskultur: Modellhaft, beispielhaft, aber irgendwie auch unerwünscht. Dabei hatten die Medien und selbst der Bundespräsident gejubelt, einen verdienten Journalisten für "sein“ Museum gefeiert - Horst Köhler sogar vor den Kameras der ARD. Niemand hinterfragte, wie ein freiberuflicher Pressemann so etwas schaffen kann. Idee und Gelder kamen von der ELS- Gesellschaft und -Stiftung, wo man jetzt mit den Folgen zwischen allen Stühlen sitzt: Gefeiert. Im Stich gelassen. Pleite. Ein auch im Ausland gelobtes Internetprojekt - faktisch tot.
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