Neue OZ: Kommentar zu Zentrum für verfolgte Künste

Osnabrück (ots) 26.02.2012

Zentrum für Migration


Zentrum für verfolgte Künste. Der Titel klingt so plausibel wie das Anliegen, das er bezeichnet. Doch Fragen bleiben. Werden wir Kunst und Kultur gerecht, wenn wir sie vor allem als Beleg für Exilsituationen betrachten? Wird nicht schon Exilforschung in vielen Museen und Bibliotheken betrieben? Und hilft es wirklich, wenn Exilerfahrung, wie es in der Solinger Kunstsammlung geschieht, mit nur einer Kunstrichtung bebildert wird? Lebendig wird ein Exilzentrum ohnehin nur dann, wenn aktuelle Erfahrungen in den Blick genommen werden. Migration gibt es zudem nicht nur als Vertreibung, sondern auch als freiwillige Wahl eines anderen Landes. Migranten verändern gerade die Kultur Deutschlands nachhaltig. Lohnte da nicht auch ein genauer Blick? Ein Zentrum ja, aber für Kulturen der Migration.

 

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