ELS, Bausch und Amos Gitai

Sie nannte sich „Kinoniterin“, schrieb Gedichte über das Kino und hätte selbst gern Filme gemacht. Was die Nazis unmöglich machten. Die Rede ist von Else Lasker-Schüler. Und weil sie eine begeisterte Kinogängerin war, dürfen Filme im Rahmen des Jubiläumsjahrs „Meinwärts“ zum 150. Geburtstag der Dichterin nicht fehlen: Am Dienstag, 1. Oktober, wird um 19.30 Uhr in der Alten Feuerwache in Wuppertal-Elberfeld, Gathe 6, der erste von zwei Filmen gezeigt: „Berlin- Jerusalem“. Ein Leckerbissen für Cineasten.

In diesem poetischen Werk des international renommierten israelischen Filmemachers Amos Gitai aus dem Jahr 1989 treffen zwei Frauen aufeinander: Die deutsche Künstlerin Else Lasker-Schüler und die russische Zionistin Tania Shohat. Sie begegnen sich erst im Berlin der 1920er Jahre und dann 1945 in Jerusalem.
Die Wuppertaler Tanztheater-Legende Pina Bausch hat diesen Film choreographiert. Die nicht-deutschen Passagen, hebräisch, arabisch, sind auf Französisch untertitelt. Doch die Bilder sprechen für sich in dieser Kooperationsveranstaltung der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft und OFFSTREAM (www.offstream.de).

„Berlin-Jerusalem“, Film von Amos Gitai, Dienstag, 1. Oktober, 19.30 Uhr, Alte Feuerwache, Gathe 6, Wuppertal-Elberfeld.

Cinema
Komm mit mir in das Cinema,
Dort findet man, was einmal war:
Die Liebe!
Liegt meine Hand in deiner Hand
Ganz übermannt im Dunkel
Trompetet wo ein Elefant
Urplötzlich aus dem Dschungel
Und schnappt nach uns aus heißem Sand
Auf seiner Filmenseide
Ein Krokodilweib, hirnverbrannt,
Dann – küssen wir uns beide.
(Else Lasker-Schüler)