Die SPD-Landtagsabgeordneten Josef Neumann und Iris Preuß-Buchholz mit Hajo Jahn und Peer Steinbrück im Museum (v. l.). Foto: Beier
Von Nadine Diab, 19.9.2012
Der frühere Bundesfinanzminister und Ex-NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück besuchte gestern im Kunstmuseum die Sammlung mit Werken verfolgter Künstler. Steinbrück war von der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, deren Wirken er seit seiner Zeit als Ministerpräsident fördert, eingeladen worden.
Hajo Jahn, Vorsitzender der Gesellschaft, und Kunstmuseumsdirektor Dr. Rolf Jessewitsch führten den SPD-Politiker durch das Haus. Steinbrück war begeistert von der großen Anzahl der Exponate – derzeit sind es mehr als 3000. Das Bild des Malers Claus Becker „Hamburg mit Nikolaikirchturm", das die Stadt nach dem Bomben-Angriff in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1943 zeigt, weckte bei Steinbrück persönliche Erinnerungen. Hatten doch seine Eltern an genau diesem Wochenende geheiratet.
„Ich interessiere mich sehr für die Geschichte des Exils, habe viel dazu gelesen. Die Geschichte dieser Künstler darf nicht aus unserer Erinnerungskultur verschwinden. Mich beeindruckt die Zivilcourage der Menschen, die sich gegen den gängigen Opportunismus stellten", sagte Steinbrück. Für den Wertekanon aller Generationen seien eine Sammlung und ein Zentrum für verfolgte Künste besonders bedeutsam.
Ziel der Else-Lasker-Schüler-Stiftung ist die Gründung eines realen Zentrums der verfolgten Künste.
Zentrum der verfolgten Künste wird ein Ort der Begegnung
Es soll zu einer Informations- und Dokumentationsplattform aufgebaut werden, die Interessierte zu Themen wie Zensur oder Verfolgung von Intellektuellen informiert. Allerdings wurde ein Vertrag zwischen der Stadt Solingen und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) immer noch nicht unterschrieben. Beide Seiten seien sich in Grundzügen einig, erklärte Rolf Jessewitsch.