Von der Idee bis zur Realisierung

Hajo Jahn über das von ihm initiierte 

"Zentrum für verfolgte Künste" am 9.12.2015 in Solingen

(Vortrag im Kunstmuseum  Solingen; Mitwirkende: Andre Enthöfer, Saxophon, und Bernd Kuschmann, Schauspieler)

© Foto: Stefan Dege

Musik Andre Enthöfer - ca. 1', 

JAHN:

Andre Enthöfer spielt auf einem "Neger-Instrument", wie es die Nazis nannten. Erfunden von Adolphe Sax, einem  Belgier. Guten Tag meine Damen, meine Herren, guten Tag. Weltweit populär gemacht hat das Saxophon ein Musiker aus Elberfeld: Sigurd Rascher. Er floh 1933 über Schweden in die USA. Ein anderer berühmter Exilant hat für Sigurd Rascher Stücke komponiert und Gedichte von Else Lasker-Schüler vertont: Paul Hindemith. Flüchtlinge waren sie  - wie die Familie Mann, Max Ernst, Albert Einstein, Willy Brandt und zigtausende Intellektuelle. Unter ihnen Walter Trier. Er hat die Erich Kästners Emil und die Detektive, Pünktchen und Anton oder Das doppelte Lottchen illustriert. Trier floh über England nach Kanada. Mit seinen Bildern haben wir eine interreligiöse Woche der Begegnung angeregt; ein Schülerchor aus 12 Nationen sang Vertonungen von Erich Kästner-Texten - so kurzweilig könnte die Arbeit gegen das Vergessen im Zentrum für verfolgte Künste sein. 

Musik Andre Enthöfer -ca. 30'' -  40''

JAHN:

Flüchtlinge sind heute Filmemacher aus dem Iran, Dichter aus China oder Musiker aus arabischen Ländern. Doch ausgerechnet in dem Land, dass sich seiner kreativsten Köpfe brutal entledigt hat, im kollektiven Gedächtnis der Deutschen, wurde der Exodus unserer Eliten bislang nicht verankert. In den so vorbildlichen deutschen Gedenk-Gesetzen ist die verfolgte Elite ausgeklammert. Dies hat der wissenschaftliche Dienst des Bundestags nach einer unserer Aktionen 2011 in einer Expertise dokumentiert. Angesichts der Flüchtlingsfrage 2015 sollten wir uns daran erinnern, dass Deutschland eine Bringschuld hat. Weil zigtausende deutsche Künstler, Wissenschaftler, Gewerkschafter, Christliche Märtyrer  und sogar Sportler in anderen Ländern während der NS-Diktatur als Flüchtlinge aufgenommen worden sind.

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Fremdfühlen

Zum 25jährigen Bestehen hat die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft beim Medienprojekt Wuppertal einen Kurzfilm über Jugendliche in Auftrag gegeben: »Fremdfühlen« . Er kann auf Youtube angeschaut oder auf DVD bei uns bestellt werden Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder über unsere Postanschrift in der Herzogstr. 42, 42103 Wuppertal. - »Ich fühle mich deutsch, auch wenn ich nicht deutsch aussehe. Ich fühle mich in Deutschland zuhause.« Alexandra ist Jüdin, stammt aus der Ukraine, Erens Eltern kommen aus der kurdischen Türkei, Shagkayegh aus dem Iran, Horsts Vater ist Deutscher, seine Mutter Ecuadorianerin, er wurde in Ecuador geboren. Akram flüchtete aus Syrien nach Deutschland. »Ich fühle mich da fremd, wo ich merke, dass ich nicht gewollt bin.«, sagt Horst. Die Kopftuch-tragende Muslima Tasnim ergänzt: »Ich fühle mich fremd, wo ich komisch angeschaut werde, wo eine Distanz ist zwischen Menschen, wo ich merke, dass sich andere von mir abgrenzen.« 

https://www.youtube.com/watch?v=etdcQUWtUMo&feature=youtu.be

 

25 Jahre Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft

 

DAMIT AUS MENSCHEN NICHT FLÜCHTLINGE WERDEN

Aufruf der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft zur Unterstützung der Hilfe vor Ort zu Gunsten von Cap Anamur/Deutsche Not-Ärzte e.V.

Das Elend der Flüchtlinge, die nach Europa wollen, klagt UNS an und fordert UNSERE Hilfe ein. WIR können, wollen und dürfen nicht mehr länger unseren Kontinent zu einer Festung ausbauen, sondern müssen - neben der Aufnahme der Flüchtlinge, die in höchster Not ein europäisches Land erreicht haben - in den Herkunftsländern der heutigen Flüchtlinge menschenwürdige Bedingungen schaffen. Ohne Kriege, Umweltzerstörung, Ausbeutung und moderne Sklaverei. Damit niemand mehr  seine Heimat verlassen und unter unmenschlichsten Bedingungen um sein Überleben kämpfen muss. Tausende von deutschen Intellektuellen haben während der Nazi-Diktatur Zuflucht in anderen Ländern gefunden. Auch sie waren Flüchtlinge. Wie die malende Dichterin Else Lasker-Schüler. 1933 vertrieben aus Deutschland, verschmäht in der Schweiz und vor 70 Jahren in Jerusalem gestorben.

Die in Wuppertal beheimatete Else Lasker-Schüler-(Literatur-)Gesellschaft will deshalb ein Zeichen setzen. Gegen das alltägliche Sterben von Flüchtlingen weltweit und vor den Toren Europas. Anlässlich unseres 25jährigen Bestehens  rufen wir zu einer Spendenaktion  zugunsten der  humanitären Hilfsorganisation “CAP ANAMUR, Deutsche Notärzte e.V." auf. Durch Hilfe zum Überleben in ihrer Heimat oder den Nachbarländern (Medizin, Unterkunft, Ausbildung, Ernährung, Wasser) bemühen sich die Helfer, notleidenden Menschen zu Hause eine Lebensperspektive zu schaffen, die eine gefährliche Flucht durch die Wüste und übers Meer unnötig macht. Gesundheit, Bildung und Arbeit sind die Voraussetzung nicht zuletzt auch für eine hoffnungsvolle politische Entwicklung.

Der Gesamterlös der Benefizaktion zum 25. Jubiläum der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft ("Ein einzelner Mensch ist oft ein ganzes Volk") kommt dem Verein “CAP ANAMUR, Deutsche Not-Ärzte e.V.“ zugute. Motto: "Damit aus Menschen nicht Flüchtlinge werden".      

Cap Anamur,   Kto. Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE85 3705 0198 0002 2222 22    SWIFT-BIC:  COLSDE33 - bitte als Stichwort angeben: Else Lasker-Schüler

Hajo Jahn, Vorsitzender der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft, Wuppertal

Dr. Werner Strahl, Vorsitzender von CAP ANAMUR, Deutsche Not-Ärzte e. V., Essen

Weitere Unterzeichner dieses Aufrufs sind bei Redaktionsschluss

Ulla Hahn und Klaus von Donahny; Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender;  Ingrid Bachér (ehemalige PEN-Präsidentin); René Böll, Familie Heinrich Böll, Köln; Iris Berben, Senta Berger, Michael Verhoeven, Veronica Ferres, Renan Demirkan, Ron Williams; Prof. Dr. Alfred Grosser, Paris, Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels; Lamya Kaddor, Schriftstellerin und Islamwissenschaftlerin, Vorsitzende des Liberal Islamischen Bundes; Peter von Matt, Universität Zürich; Günter Kunert, Vorsitzender des "Exil-PEN"; Alice Schwarzer, Dr. Konrad Schily, Gründungspräsident der Universität Witten/Herdecke; Avi Primor, Botschafter a.D. des Staates Israel, sowie die israelischen Autoren Jakob Hessing und Tuvia Rübner; Rudolf Dressler, Botschafter a.D. in Israel; Ulrich Erben, Prof. Dr. Marek Zybura, Willy Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Breslau, Mitglied des Polnischen PEN und der SAdK in Dresden; Dr. Calvin Jones, Professor Emeritus, University of South Alabama; MdB Siegmund Ehrmann und Manfred Zöllmer; Andreas Bialas, Iris Preuß-Buchholz und Josef Neumann, MdL NRW; Reinhard Grätz, ehemaliger WDR-Rundfunkratsvorsitzender sowie die ehemaligen WDR-Journalisten Cornelius Bormann, Erdmann Linde, Ulrich Hintz; Sam Vasheghi (Schweden, vormals Iran), Dr. Rosa von der Schulenburg, Hermann Schulz, Karl Otto Mühl, Gerold Theobalt, Heiner Bontrup, Ernst Andreas Ziegler, Bernd Kuschmann, Hans Richter, Manfred Lemm, Ulrich Klan,  Prof. Dr. Lucas Greiner, Claudia Gahrke, Andreas Schäfer, Justinus Calleen, Norbert Küpper, Sabine Gruša, Tina Strohecker, Angelika Janz, Maria Sassin, Dr. Raimund Stecker, Anselm König, Martina Steimer, Hellmut Lemmer, Erhard Ufermann, Dr. Rosa von der Schulenburg, Dr. Hazel Rosenstrauch, Wolf Christian von Wedel-Parlow, Prof. Dr. Heinz Sünker, Dr. Birgitta Hamann, A.T. Wegner Gesellschaft, Dr. Uta Grossmann, Gerhardt Haag, Ulrike Mueller.

Weitere Unterzeichner sind willkommen und können sich anmelden unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Refugees welcome by musicians!

Liebe MusikerInnen, liebe KünstlerInnnen,

Flüchtlinge und Asylbewerber brauchen unsere Unterstützung. Lasst uns ein Zeichen setzen. 

Flüchtlinge und Asylbewerber haben kaum Freizeit- und Ablenkungsmöglichkeiten. 

Lasst uns deshalb Konzerte in den Heimen und Notunterkünften machen. 

Musik ist die am leichtesten verständliche Kulturform. 

Verzichtet dabei auf Lautstärke und setzt auf Euer Einfühlungsvermögen.

Lasst uns ohne weitere Aufforderung auf die Stadtverwaltungen- und Flüchtlingsinitiativen zugehen.

Organisiert selbstständig Konzerte und positive Aktionen in Notunterkünften. Lasst uns auf die Menschen zugehen.

Denkt auch an die Kinder!

Musik verbindet alle Menschen weltweit.

Wir alle sind in der Lage so etwas zu organisieren. 

Lasst es uns tun und schnelles und nachhaltiges Zeichen gegen Rassismus und für ein Willkommen setzen. 

Wir alle können dort die Welt verbessern, wo wir leben.

 

Die Unterzeichner

Andreas Schäfer (astronautenkost.org)

Martin Hofmann (musiker-board.de)

Hajo Jahn (Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V.)

Kerstin Meisner (memo-media.de)

 

Das Mitglied der ELS-Gesellschaft, Norbert Küpper, ist mit der Georg-Meistermann-Plakette ausgezeichnet worden.

Der gleichfalls in Köln lebende Bildhauer und Meistermann-Schwiegersohn Heribert Calleen (Bild links) ehrte mit der von ihm geschaffenen Georg-Meistermann-Plakette den Maler und Kunsthistoriker Küpper (Bild rechts) für seine wissenschaftlichen Aufklärungsarbeiten über den völkischen Künstler Hanns Scherl und dessen bis heute andauernden, “systematische NS-Verleugnungen” in der Stadt Wittlich. Der gebürtige Solinger Öl- und Glasmaler Meistermann gehört im Solinger Kunstmuseum sowie in Deutschland zu den herausragenden Vertretern der “verfemten Kunst”.

 

Link zu vollständigem PR-Text: hier

Link zu PR-Foto: hier

 

Brigitte Nowatzke-Kraft, Karlsruhe: Besuche bei Jussuf – Prinz von Theben

Biografische Fragmente aus dem Leben der Else Lasker-Schüler, Mischtechnik, 1995

Weiterlesen: Brigitte Nowatzke-Kraft, Karlsruhe: Besuche bei Jussuf – Prinz von Theben
 

Petition/Gesetz gegen den Kunstausverkauf des Landes Nordrhein-Westfalen

https://www.change.org/p/nrw-landesparlament-und-die-landesregierung-mit-ministerpräsidentin-hannelore-kraft-petition-gegen-den-kunstausverkauf-des-landes-nordrhein-westfalen

Giovanni di Paolos „Geburt Johannes des Täufers“ – würde unwiderbringlich der Öffentlichkeit verlorengehen…

Dies ist eine persönliche Aktion von Hajo Jahn, dem Vorsitzenden der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft:

Das NRW-Landesparlament und die Landesregierung mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Kulturministerin Ute Schäfer und Finanzminister Norbert Walter-Borjans werden von den Unterzeichnern dieser Petition aufgefordert, den Ausverkauf indirekten und direkten  Kunstbesitzes zu verhindern. Nicht nur die Regierungskoalition aus SPD und Grünen, sondern das Landesparlament sind aufgefordert, ein Gesetz zu schaffen, dass die Veräußerung öffentlichen Kunstbesitzes ein für allemal verbietet.

Weiterlesen: Petition/Gesetz gegen den Kunstausverkauf des Landes Nordrhein-Westfalen
 

Je suis Charlie

Wir alle sind Charlie, 

auch die große Mehrheit unserer muslimischen deutschen Bürger!

Die Meinungsfreiheit bleibt!

Je suis Charlie

 

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