In eigener Sache

Kein „Datenklau“ beim Frauenkalender

In Zeiten von "Big Data" ist besondere Vorsicht am Platze. Der Versand des "Mestemacher"-Frauenkalenders 2015 an unsere Mitglieder mit dem Beitrag über Else Lasker-Schüler geschah unter Einhaltung des Datenschutzes und war eine einmalige Aktion. Im Infobrief 98 hatten wir unter der Überschrift "Herausragende Frauen" auf Seite 4 bereits im letzten Quartal 2014 auf das Vorhaben hingewiesen. Die Adressen der Mitglieder sind und bleiben allein in unserer Hand! Rund 1.000 Exemplare des Kalenders wurden an die ELSG-Mitglieder auf Kosten des Unternehmens verschickt. Weitere 4.000 Exemplare aber verbreiteten den Text über die exilierte Dichterin, die noch immer vielen Deutschen unbekannt ist, weil sie in hiesigen Schulbüchern fast nicht vorkommt. Deshalb sind wir auch dankbar, dass soeben im Klett-Verlag ein Sprachbuch für die Sekundarstufe I mit einem Hinweis auf Else Lasker-Schüler erschienen ist; wir bekamen für die Überblassung eines ELS-Fotos eine kleine Spende. Mestemacher unterstützt seit Jahren dankenswerterweise durch eine Firmenmitgliedschaft die Aktivitäten der ELS-Gesellschaft. Dass jetzt im Zusammenhang mit einer Schirmherrschaft von Familienministerin Manuela Schwesig bei der Preisverleihung für die "Spitzenväter des Jahres" Vorwürfe gegen das Unternehmen laut wurden, den Flächentarifvertrag nicht einzuhalten, sei hier nicht verschwiegen und muss zwischen der Gewerkschaft NGG, der Politik und dem Unternehmen geklärt werden. Die Anliegen "Kinderbetreuung", "Väter im Haushalt" oder "Frauen in Spitzenpositionen" u.v.a. Aktivitäten der Firmenchefin Ulrike Detmers sind aller Ehren wert. Das wäre dann aber auch die Messlatte für Mitarbeiterführung. Im Frauenkalender ist nicht nur ein Bericht über die - inzwischen aufgelöste - ELS-Stiftung und das Zentrum für verfolgte Künste veröffentlicht, sondern auch ein ausführlicher Hinweis auf eine internationale Performance mit Lasker-Schüler-Texten: "Transitraum Else / Aufzug zu den Sternen". Die Medien berichten über solche Kulturthemen kaum. Das war der Grund, das Angebot für eine Veröffentlichung im "Frauenkalender" anzunehmen.- Hajo Jahn

 

Innenministerium genehmigt Verträge

LVR

Gründung des Zentrums für verfolgte Künste rückt näher

Köln./Solingen. 21. August 2014. Die Gründung des Zentrums für verfolgte Künste rückt einen Schritt näher. Das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen teilte nun der Stadt Solingen und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit, dass es diesem Vorhaben zustimmt.

Viele Künstlerinnen und Künstler werden in Diktaturen mit Arbeitsverboten belegt, von Haft bedroht und verfolgt. Oftmals bleibt ihnen nur die Flucht. Den in der Nazidiktatur betroffenen Künstlerinnen und Künstlern blieb häufig auch nach 1945 die Wertschätzung verwehrt, so dass viele in Vergessenheit gerieten.

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Keine Feuer des Hasses!

Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft verurteilt antisemitische Anschläge 

Schockiert ist die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft von den antijüdischen Stimmen, Gewaltausbrüchen und Anschlägen auf Synagogen mitten in Europa, mitten in Deutschland.  Der Brandanschlag auf die Synagoge in Wuppertal, der Heimat der größten deutschjüdischen Dichterin, fast 70 Jahre nach dem Ende des Naziterrors muss die Zivilgesellschaft alarmieren.  Der Antisemitismus ist nicht nur das Problem islamischer Immigranten. Leser der sozialen wie etablierten Medien können feststellen, dass selbst deutsche bürgerliche Intellektuelle die Gefahr des Antisemitismus herunterreden (wie Walter von Rossum auf der Seite von WDR 5 noch am Vortag des Brandanschlages), Israel mit den Nazis gleichsetzen, in dem sie Gaza als neues Warschauer Ghetto bezeichnen oder den jüdischen Siedlungsbau mit dem Überfall der Wehrmacht auf Polen gleichstellen, wie es vielfach auf Facebook zu finden ist. Antisemitische Parolen wie von den „Kindermördern Israel“ sind lautstark zu hören. Israelis werden als Vampire dargestellt, die Babys aussaugen.

Die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft hat auch immer wieder Stimmen, die die offizielle israelische Politik gegenüber den Palästinensern kritisieren, auf ihren Veranstaltungen und in ihren Publikationen zu Wort kommen lasse, wie den Historiker Moshe Zuckermann, den Schriftsteller Uri Avnery oder zuletzt die Autorin und Schauspielerin Sara von Schwarze. Wer aber ehrlich für das Existenzrecht Israels eintritt, muss diesem Staat zubilligen, sich gegen Angriffe, auch von Terroristen zu wehren. In Israel gehen Tausende, vornehmlich junge Leute gegen den Krieg in Gaza auf die Straße, während die Aktionen und die Strategie der Hamas, die auch gegen die palästinensische Zivilbevölkerung gerichtet ist, kaum öffentlichen Protest erfährt. Nicht in Deutschland, nicht in Frankreich, nicht in Ramallah!

Wir setzen uns für einen dauerhaften und gerechten Frieden in Israel, in Palästina, in Syrien, im Irak und Mossul, im Sudan und auch in Nigeria ein. Das Feuer des Hasses darf aber auch in Deutschland nicht wieder auflodern, gleichgültig, von wem es wieder entfacht wird!

 

Hajo Jahn, Vorsitzender der Else-Lasker-Schüler-Gesellsellschaft e.V.

Herzogstr. 42

42103 Wuppertal

 

Andreas Schäfer, Autor & Regisseur

Kanalstr. 67

42657 Solingen

 

 

Friedrich Engels in China verhaftet

"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Denkmäler."

(aktualisiertes chinesisches Sprichwort)

Der aus Wuppertal stammende Mitverfasser des Kommunistischen Manifests, Friedrich Engels, wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking verhaftet. Er hatte gegen das Wegsperren der Künstler und Journalisten protestieren wollen, die an den Studentenaufstand vor 25 Jahren erinnern wollten.

Diese - fiktive - Meldung wäre nach Ansicht von Hajo Jahn, dem Vorsitzenden der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft, Realität, wenn der Revolutionär Engels gegenwärtig leben würde. Seiner Meinung nach würde Friedrich Engels zur Niederwerfung des Studentenaufstands nicht geschwiegen haben  und deshalb sehr wahrscheinlich in China weggesperrt werden. Tatsächlich aber übergibt der Botschafter Chinas, Shi Mingde, am Vormittag des 11. Juni als Geschenk der Volksrepublik an die Stadt Wuppertal eine Bronzefigur. Sie wurde von dem im Reich der Mitte renommierten chinesischen Künstler Zeng Chenggang entworfen. Die 3,80 m hohe monströse Figur zeigt den Wegbegleiter von Karl Marx im Stil des sozialistischen Realismus. Dabei dürfte das blutige Massaker auf dem Tiananmen-Platz nicht erwähnt werden. Unerwähnt dürfte aber ebenfalls bleiben, dass auch der in China hochverehrte Friedrich Engels seinerzeit einen verbotenen Autor unterstützt hat - Karl Marx im Exil. Beide haben die Pressezensur des preußischen Regimes scharf kritisiert. Eine "Ehrung" Engels vom Vertreter einer Diktatur, die mit allen Mitteln freie Meinungen unterdrückt, ist nicht nur eine allgemeine Verhöhnung der wichtigsten Werte, die für alle Menschen gleichermaßen gelten, sondern auch eine Verhöhnung eines Mannes, den man zu ehren vorgibt, der aber selbst erst durch  die Möglichkeit und Nutzung der freien Meinungsäußerung zu dem werden konnte, was er später war. Dafür würde er heute in China inhaftiert - so der Vorsitzende der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft.

Weiterlesen: Friedrich Engels in China verhaftet
 

Finissage erschossener Fotografin gewidmet

Das Böse in der Literatur war der Obertitel der Abschlussveranstaltung des XX. Else Lasker-Schüler-Forums. Erinnert hat die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft mit ihrem Partner Kunstmuseum Solingen an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und die Hoch-Zeit des Expressionismus mit Else Lasker-Schüler als der Dichterin der Moderne. Die Brücke zur Gegenwart war die Ausstellung der Fotografin Ursula Meissner, kuratiert von Justinus Maria Calleen, dem Enkel des von den Nazis verfolgten Malers Georg Meistermann. Dr. Calleen führte durch die Fotoausstellung Die Natur des Bösen, die am 17. Mai ihre Finissage erlebte. Sie war gewidmet der Meissner-Kollegin Anja Niedringhaus, die im April in Afghanistan von einem Polizisten erschossen wurde. Angeblich aus Rache für einen Drohnenangriff der Amerikaner auf sein Dorf. Für die Amerikaner sind die Taliban die Bösen - für die Taliban sind es die Amerikaner. Mitwirkende der Veranstaltung "Das Böse in der Literatur" waren Renan Demirkan, Rezitation, Werner Dickel, Viola, Susanne Müller-Hornbach, Cello und Alexander Puliaev, Cembalo. Konzeption: Gerold Theobalt.

 

  • 01- Finissage
  • 02-Finissage
  • 03-Finissage
  • 04-Finissage
  • 05-Finissage
  • 06-Museumsleiter Dr Rolf Jessewitsch begruesste die Besucher die relativ zahlreich erschienen waren trotz des Fussballpokal-Finalspiels Dortmund gegen Muenchen
  • 07-Hajo Jahn Vorsitzender der ELS-Gesellschaft bei der Einfuehrung in Texte und Musik
  • 08-Finissage
  • 09-Finissage
  • 10-Finissage
  • 11-Finissage
  • 12-Finissage

© jovofoto - r-mediabase

 

Eröffnung des XX. ELS-Forums "Der blaue Reiter ist gefallen" am 27. März 2014

"Marschall-Pause" - Töne und Schweigen gegen den Krieg. Unter diesem Titel gestaltete die Armin T. Wegner-Gesellschaft als Partner der ELS-Gesellschaft das XX. Forum. Mitwirkende waren Joslyn rechter, Mezzosopran, Duo Dada und Trio Convoce mit Ulrich Klan (Gesang, Arrangements, Leitung), Anja Landrat (Violincello), Birgitt Lehmann (Viola) und Robert Dißelmeyer (Klavier).

 

Uraufführung der Kammeroper

»Neue Menschen« über Else Lasker-Schülers junge Jahre

Von Karl Bellenberg

Wuppertal. In der evangelischen Citykirche Wuppertal-Elberfeld, unweit der Herzogstra-ße, wo Else Lasker-Schüler vor 145 Jahren geboren wurde, fand am 30. März 2014 die Uraufführung der Kammeroper »Neue Menschen« über die bewegende Zeit der Dichterin im Berlin der 1900er Jahre statt. Der ebenfalls gebürtige Wuppertaler Peter Michael Braun hatte dieses Werk komponiert zum XX. Else-Lasker-Schüler-Forum, das die gleichnamige Gesellschaft soeben über eine Woche lang mit hochkarätigen Veranstaltungen unter dem Titel "Der blaue Reiter ist gefallen" - zur Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren begann - ausgerichtet hat.

Komponist Peter Michael Braun

Die einaktige Szene beschreibt ein Picknick an der Wende des 20. Jahrhunderts, das die Dichter Gerhart Hauptmann, Peter Hille, Julia und Peter Baum und unsere Dichterin Else Lasker-Schüler, alle miteinander eng befreundet, im Herbstwald Berlins – vielleicht bei Halensee oder im Grunewald – feiern; ein Picknick im Bewusstsein der Geburt des »Neuen Menschen«, wie auch der Titel der Kammeroper lautet. Dieser »Neue Mensch« bewegt vor dem I. Weltkrieg die Gemüter der geistigen Elite Deutschlands als der erhoffte geistige und moralische Neubeginn am Anfang des Expressionismus und einer neuen Menschheit als Gegenentwurf zur sich auflösenden, qualvollen, zerrütteten Existenz der letzten Jahrzehnte. Dieser neue Mensch soll geprägt sein von Liebe, Mitgefühl und einem expressionistischen Pantheismus, wie ihn Else Lasker-Schüler als eine der Ersten in ihrer Lyrik fasste und dem Kurt Pinthus in seiner berühmten Anthologie »Menschheitsdämmerung« ein Sprachrohr war, und wird als Befreiungsakt verstanden. – Um diesen »Neuen Menschen« geht es auch im Opernlibretto, dass der Komponist Braun zusammenstellte aus Texten von Gerhart Hauptmann, Else Lasker-Schüler und vor allem Peter Hille, einem heute kaum mehr bekannten Berliner Lyriker und Bohémienjener Zeit, dem Else Lasker-Schüler ein bleibendes Vermächtnis mit Ihrem »Peter-Hille-Buch« schuf.

Weiterlesen: Uraufführung der Kammeroper
 

Statt Ulla Hahn > Renan Demirkan

Wegen einer jahreszeitlich geschuldeten Erkrankung kann die Dichterin Ulla Hahn am Sonntag, d. 30. März, nicht am XX. Else Lasker-Schüler-Forum im Zentrum für Verfolgte Künste/Kunstmuseum Solingen teilnehmen. Auch nicht an der von Fritz Pleitgen moderierten Podiumsdiskussion über die Legitimität der Gewalt (ab 15.45 h). Statt des Ulla Hahn- Vortrags (11.30 Uhr) über Gertrud Kolmar rezitiert die bekannte Schauspielerin und Autorin Renan Demirkan Gedichte von Gertrud Kolmar. Hajo Jahn stellt die fast vergessene Dichterin Gertrud Kolmar vor. Die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft als Veranstalter bittet um Verständnis.

Das weitere Programm findet wie vorgesehen statt: 20 Uhr Uraufführung der Oper "Neue >Menschen" über Else Lasker-Schüler in der ev. Citykirche Elberfeld (20 Uhr) und am Donnerstag, d. 3.April, um 19.30 Uhr im Kunstmuseum Solingen, am Mittwoch um 19.30 Uhr in der Neanderkirche Düsseldorf, Bolkerstraße, und am Donnerstag, d. 3.April, um 19.30 Uhr im Kunstmuseum Solingen, Wuppertaler Str. 160. .Nicht zu vergessen Else Lasker-Schülers „IchundIch“-Aufführung am Montag, d. 31. März um 19.30 Uhr in der Gesamtschule Else Lasker-Schüler in Wuppertal-Elberfeld, wo die Dichterin vor 145 Jahren geboren wurde..Sie ist noch immer cool und Trend.

 

XX. Else Lasker-Schüler-Forum VORVERKAUFSSTELLEN

Die Tickets sind erhältlich bei allen bekannten Vorverkaufsstellen in Wuppertal, Solingen und Remscheid:

 

Wuppertal

Elberfeld – Ticket-Zentrale · KulturKarte · Volksbühne · Wuppertal Touristik
Barmen – LCB · Musikhaus Landsiedel-Becker
Langerfeld – Reiseoase
Cronenberg – Cronenberger Anzeiger
Ronsdorf – Ronsdorfer Bücherstube
Vohwinkel – Buchhandlung Jürgensen

Late-Night-Service von Ladenschluss bis Mitternacht:
Café Ada, Elberfeld

 

Solingen

Innenstadt – Solinger Tageblatt
Ohligs – Buchhandlung Kiekenap
Wald – Buchhandlung Bücherwald

 

Remscheid

Innenstadt – Gottl. Schmidt
Lennep – Rotationstheater
Lüttringhausen – Lüttringhauser Reisebüro

 

sowie (neu!)

Hilden – Ticket-Zentrale
Langenfeld – Ticket-Zentrale Sky-Musik
Mettmann – Ticket-Zentrale
Velbert – Velbert Marketing Tourist Information

 

HOTLINE

Telefon 0800 4004 110 (kostenlos)
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

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