Kommentar

Die Zeitung, hinter der angeblich immer ein kluger Kopf steckt (Eigenwerbung), sieht sich gern als das Blatt der mehr oder weniger konservativen Eliten. Vielleicht ist das die Erklärung, warum die FAZ im Oktober 2018 Alexander Gauland die Gelegenheit für einen Gastbeitrag gab. Dabei gehört eigentlich auch die Frankfurter Allgemeine für viele AfD- und Pegida-Anhänger zur „Lügenpresse“ und „System-Presse“. die bekämpft wird wie in Nazizeiten. Else Lasker-Schüler würde sich auf dem Ölberg in Jerusalem in ihrem Grab umdrehen. Leopold Sonnemann, ihr Onkel, war einst Gründer der Frankfurter Zeitung, einer Vorgängerin der heutigen FAZ.

Aber was ist das für ein „Qualitätsjournalismus“, dem AfD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Gauland unter „Fremde Federn“ redaktionellen Raum für seine Propaganda zu geben? Es ist eine Grenzüberschreitung - Grenze zu Feinden unserer Demokratie. Oder ist er gar nicht so schlimm und seine Einlassungen zum Nazireich („Vogelschiss“) vernachlässigbar, wenn man ihn in der seriösen „Zeitung für Deutschland“ schreiben lässt? Das ist doch wie ein Ritterschlag. So ähnlich hat es schon einmal angefangen.

Erich Kästner (Wikipedia)

Dabei hatte dieselbe FAZ am 4. September 2018 von diesem ehemaligen CDU-Staatssekretär in einem Interview erfahren, dass er sich gegen unsere Demokratie und ihre Werte wendet: „Ja, gegen das politische System. Die Parteien, die uns regieren. Ich kann auch sagen: das System Merkel. Diejenigen, die die Politik Merkels mittragen, das sind auch Leute aus anderen Parteien und leider auch aus den Medien. Die möchte ich aus der Verantwortung vertreiben.“ Dieser feine Herr der Geschichtsklitterung hat für den Fall der Machtübernahme Säuberungen in den Medien angekündigt. Dazu fällt mir nur Erich Kästner ein, dessen Zitat auch der FAZ-Redaktion bekannt sein sollte: „Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“

Hajo Jahn

 

Judith Hélène Stadler: Else Lasker-Schüler: Abigail. Gedicht. Versionen 1923 und 1932.

Der vorliegende Artikel ist eine leicht veränderte Fassung des gleichnamigen Kapitels aus Stadler, Judith Hélène: Michal: Tochter Schauls, Frau Dawids – Liebende. Leidende. Widerständische. Die Rezeption der Figur Michal als Protagonistin in der deutsch-jüdischen Literatur des 20./21. Jahrhunderts vor dem Hintergrund ihrer antiken Vorlagen. Dissertation. Bern 2017:287-327.

 

© Copyright 2017 - Urheberrechtshinweis: Alle Rechte, einschliesslich der Vervielfältigung, Veröffentlichung, Bearbeitung und Übersetzung des vorliegenden Artikels, liegen bei der Verfasserin Judith Hélène Stadler.

 

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Spendenaktion Bethe-Stiftung

150 Jahre Else Lasker-Schüler-Themenjahr 2019                        

 

Die Bethe-Stiftung verdoppelt, was vom 9. Februar bis zum 9. Mai 2018 gespendet wird zugunsten des THEMENJAHRS aus Anlass des 150. Geburtstags Else Lasker-Schülers, der großen Tochter Wuppertals.

SONDERKONTO Else Lasker-Schüler-Gesellschaft:

DE66 3305 0000 0000 8706 34

bei der Stadtsparkasse Wuppertal.

 

Auf dieses Konto können Sie überweisen - STICHWORT:

150 Jahre ELS-Themenjahr

Spendenbescheinigungen durch die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V.

 

Das geplante Programm "Else Lasker-Schüler - Das Herz der Bohème" können Sie anfordern bei:

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Else Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V., Herzogstr. 42, 42103 Wuppertal, Tel. 0202-305198

 

 

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