Ein Stück über Else Lasker-Schüler von Ulrich Zaum. Premiere am Reutlinger Theater Tonne-Spitalhof , Wilhelmstraße 69, am 6. November. Weitere Vorstellungen: Sa 08., So 09., Mi 19., Fr 21., Sa 22., So 23., Mi 26., Fr 28., Sa 29., So 30.11.2014. Sonntags 18.00 Uhr, sonst 20.00 Uhr. Zusätzlich am So 23.11. im Anschluss an die Vorstellung, 19.30 Uhr auf Einladung des Theatervereins ein WERKSTATTGESPRÄCH.
Was bleibt von einer großen, vielseitig begabten Künstlerin, wenn sie von den Zeitumständen ins Exil in ein unbekanntes Land gezwungen wird und sich zudem inmitten der Fremde noch den Zumutungen des Alters stellen muss?
Die Dichterin, Malerin und in ihrer Selbstinszenierung als Prinz von Theben als Gesamtkunstwerkerscheinende Else Lasker-Schüler findet sich im Schweizer Exil wieder, wohin sie vor der Verfolgung durch die Nationalsozilisten fliehen musste; d.h. sie findet sich konfrontiert mit behördlichen Auflagen, Einsamkeit, Unverständnis und Armut inmitten der beängstigenden Enge der hohen Berge so gar nicht wieder, fühlt sich vielmehr verloren und unverstanden. Was soll sie dort zwischen all den Unbekannten anfangen, zumal, wenn sie nicht als politisch Verfolgte, sondern lediglich als Wirtschaftsflüchtling angesehen wird? Wie soll sie Geld zum Leben verdienen, wenn man ihr keine Chance gibt, ihre Texte und Bilder zu verkaufen? Was bleibt ihr noch, als sich in die schönen Scheinwelten der Vergangenheit zu flüchten, von ihren Lieben, allen voran ihrem früh verstorbenen Sohn, zu träumen, aber auch von der längst zerschlagenen Künstlerszene Berlins, in der sie so aktiv wie exzentrisch mitwirkte und die sie mit vielen Facetten aktiv bereichert hatte.
Regie: Enrico Urbanek. Mit: Kathrin Becker als Else (Foto) und Seyyah Inal