Kunstverein Geldern und VHS Geldern
Francois Truffaut verfilmte 1966 „Fahrenheit 451" nach dem gleichnamigen Roman von Ray Bradbury.
Den Feuerwehrmann spielte Oskar Werner (2. von links). Bei Fahrenheit 451 (ca. 232 Grad Celsius) entflammt Papier.
Spur des Feuers
Die Historie der Bücherverbrennungen
Die NS-Diktatur begann mit den Bücherverbrennungen: Am 10. Mai 1933 wurden Werke von Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Vicky Baum, Else Lasker-Schüler u.v.a. „den Flammen übergeben“. Die ersten Bücherverbrennungen im heutigen NRW fanden bereits am 1. April 1933 in Wuppertal statt; in Kleve brannten die Scheiterhaufen am 19. Mai 33 im Hof des Staatlichen Gymnasiums Römerstraße.
„Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“, hatte schon Heinrich Heine befürchtet. Else Lasker-Schüler dichtete 1932 ihrem Schauspiel ARTHUR ARONYMUS: „Unsere Töchter wird man verbrennen auf Scheiterhaufen.“
Vor dem Holocaust begann die Kulturbarbarei im Frühling 1933 reichsweit in mehr als 70 deutschen Städten. Erich Kästner erlebte als einziger Schriftsteller mit, wie seine Werke vernichtet wurden (auf dem Opernplatz in Berlin).
Doch Büchervernichtungen gab es seit der Antike, lange vor der Erfindung der Buchdruckerkunst.
„Link" zu heute: Verbrennung der „Satanischen Verse" von Salman Rushdie, von Harry Potter-Büchern, des Korans und der Bibel sowie Verbot von Internetseiten und Filmen, Zerstörungen von Kunstwerken, Vernichtung von Bibliotheken...
Vortrag von Hajo Jahn. Der pensionierte WDR-Journalist ist Gründer und Vorsitzender der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft, Wuppertal, und ihrer Stiftung Verbrannte und verbannte Dichter / Künstler – für ein Zentrum der Verfolgten Künste (das im Kunstmuseum Solingen angesiedelt ist).
PERCUSSION: Maik Baschiti
Zeit: Donnerstag, 7. November 2013 19:30 Uhr
Ort: VHS Geldern, Kapuziner Str. 34
Hajo Jahn, geb. 1941 in Berlin, u. a. Bergman bei der Harpener Bergbau AG Bochum. 1959 -1966 Volontär/Redakteur bei der Westfälischen Rundschau. Danach freier Reporter, ab 1970 WDR-Studioleiter in Wuppertal.
Maik Baschiti hat die Kunst der Percussion ein Jahr lang bei Musikern in Afrika erlernt.