Die Deutsch-Amerikanerin Geertje Suhr ist die Else Lasker-Schüler-Lyrikpreisträgerin 2020. Zur Begründung übernahm die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft ein Zitat des Dichters Peter Rühmkorf: Ihre „Gedichte sind wirklich und wahrhaftig gut. Was jeder Künstler, jede Künstlerin sich am heftigsten erwünscht, am herzlichsten herbeisehnt, einen eigenen Sound, sie hat ihn gefunden. Was man mit künstlerischen Aufwänden allein nie zuwege bringt, eine vielfach gebrochene Stimme in die Fläche zu treiben, sie hat es erreicht. Dabei scheint mir, was sie schreibt, so intellektuell wie beinah-noch unbeleckt, also unschuldig, also einfältig, also poetische Urwahrnehmung, ein ganz sonderbares Gemisch.“
Geertje Suhr besitzt die deutsche und die US-Staatsbürgerschaft. Sie lebt in Chicago. Geboren wurde sie 1943 in Prag. Ihr leiblicher Vater war SS-Obersturmbannführer, wurde später wegen Kriegsverbrechen angeklagt und hat sich 1946 in der U-Haft das Leben genommen.
1965 entstanden die Texte „Die Marschallin“ und „Teufelsaustreibung“. Seit den späten 1980er Jahren veröffentlichte Geertje Suhr Lyrik und Prosa.